Lemgo. Es ist so gut wie vollbracht: Die Baustelle in der Mittelstraße findet ein Ende. Endlich, sind sich wohl insbesondere Händler und Anwohner einig. Auch wenn hier und da noch einige Restarbeiten anstehen.
„Letzte Einbauten wie die für die Weihnachtsbäume werden noch gemacht", weiß Bauleiter Klaus Hagemeister von der Stadt. Auch für ein paar Nachbesserungen und Regulierungen müsse der ein oder andere Stein noch einmal hochgenommen werden, doch in der Fläche ist die Straße wieder durchgängig gepflastert. „Besonders am Ostertor ballt sich, der Baubetrieb", räumt er ein.
Schwere Zeiten für Geschäftsleute
Und auch die ansässigen Händler haben ein Ende der Arbeiten herbeigesehnt, etwa Friederike LaPorte, Leiterin des Café Vielfalt. Insbesondere als das Café nur über Brücken erreichbar war, da vor dem Eingang Löcher klafften, hatte das Café mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. „Wir haben viele ältere Gäste und mit Rollator oder Rollstuhl haben die sich einfach nicht herein getraut", sagt Friederike LaPorte. Sogar an den Wochenenden habe sich die Baustelle bemerkbar gemacht. Die Zusammenarbeit mit den Bauarbeitern habe allerdings gut funktioniert.
Das bestätigt auch Andreas Hausmann, Geschäftsführer des gleichnamigen Brillengeschäft. „Die Handwerker waren total nett. Wenn Arbeiten anstanden, die mit Kunden im Haus nicht funktioniert hätten, haben sie die in der Zeit gemacht, in der das Geschäft geschlossen war", schildert er seine Erfahrungen. „Ich hätt’s mir schlimmer vorgestellt", und doch ist er froh, dass die Baustelle nun passé ist. Auch wenn die nächste folgt: Das Geschäftshaus ist derzeit eingerüstet.
Ganz anders hat Ursula Heer, Inhaberin der Bücherei Pagasus, die Baustellenzeit in der Einkaufsstraße empfunden: „Furchtbar." Direkt vor ihrer Geschäftstür sei ein großer Sandberg gewesen. „Wir und die Kunden mussten einen Umweg gehen, um ins Geschäft zu gelangen", erinnert sie sich. Und das habe Folgen gehabt: Gewinn habe ihr Laden das gesamte Jahr über nicht gemacht.
„Alle machen drei Kreuzzeichen, dass die Baustellenzeit nun vorbei ist", weiß auch Lemgo-Marketing-Chef Wolfgang Jäger. Die Entscheidung für die Bauzeit über vier Jahre sei dennoch richtig gewesen, denn so sei immer nur ein Stück der Einkaufstraße zur Baustelle geworden, Kunden und Besucher konnten durch die Stadt laufen. Die anfängliche Sorge vermehrter Leerstände habe sich ebenfalls nicht bewahrheitet. „Es hätte schlimmer ausgehen können", sagt Jäger. „Und nun freuen sich alle über die schöne Gestaltung."
Kleine Korrekturen fehlen
Was jetzt noch fehlt, sind laut Markus Baier von der Stadt Korrekturen der Pflasterarbeiten, Blindenleitelemente, die Straßenbeleuchtung, Mülleimer sowie Info-Stelen und Bänke. Auch der Brunnen mit deiner neuen Brunnenstube, eine Sitzmauer mit Holzauflage und eine Bodenplatte aus Bronze am Ostertor sollen bis zum kommenden Frühjahr noch folgen.
Nachdem am Freitag die letzten Markierungen auf dem neu asphaltierten Kreisverkehr am Ostertor aufgebracht wurden, ist dieser spätestens ab dem kommenden Montag auch wieder für den Verkehr freigegeben, verspricht Bauleiter Klaus Hagemeister von der Stadt. Und das heißt, dass die Busse nach dem alten Fahrplan fahren und auch die Haltestellen Papenstraße und Ostertor wieder anfahren.