Lemgo. Ursprünglich, so Wunsch und Plan des NRW-Landesstraßenbetriebs, sollte die Bezirksregierung Detmold das Planfeststellungsverfahren für den Bau der sogenannten Nordumgehung noch dieses Jahr in Gang bringen. Daraus wird aber nichts mehr.
Das räumt Sven Johanning, Sprecher bei Straßen.NRW in Bielefeld, auf LZ-Nachfrage ein. Grund sind in erster Linie die faunistischen Untersuchungen, also Analysen der Tierwelt im Ilsetal, durch das die Umgehungstrasse führen soll. Die Gutachten hätten sich als aufwendiger und zeitintensiver herausgestellt als zunächst angenommen. Die Verzögerung halte sich jedoch in Grenzen, sagt Johanning. Er gehe davon aus, dass die Bezirksregierung noch im ersten Quartal 2020 alle Unterlagen von den Straßenplanern erhalten werde und daraufhin das offizielle Planfeststellungsverfahren eröffnen könne. Am Ende sei Ziel der sogenannte Planfeststellungsbeschluss, mit dem quasi das Baurecht für die neue Trasse festgestellt werde. Es sei aber nicht unwahrscheinlich, dass Betroffene dagegen klagen. Als realistischer Termin für den Baubeginn wird nach LZ-Informationen daher in Fachkreisen Mitte der 2020er Jahre gehandelt.

Während der Planfeststellung haben Bürger und Institutionen die Chance, gegen den Plan Einwendungen vorzubringen, auf die die Behörden antworten müssen. Vorgelegt von Straßen.NRW werden neben Lärm-, Wasser- und Verkehrsberechnungen auch ökologische Gutachten.
Der erste Teil der Westumgehung (aus Richtung Detmold, ab der Südumgehung bis zur Westalm) wurde schon im November 2002 freigegeben. Dem Weiterbau bis zur B 238 südlich von Neu Eben-Ezer hatte die alte rot-grüne Landesregierung aber einen Riegel vorgeschoben. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen CDU-Ministers Hendrik Wüst im Sommer 2017: Er ordnete an, die Planung ist unverzüglich wieder aufzunehmen.