Internationales Schulprojekt für Toleranz und Verständigung startet

Lemgo. Vier Schulen, ein Projekt: Unter dem Titel &bdquo;Superhelden – wahre Helden" arbeiten die Heinrich-Drake-Schule, die Realschule und die Topehlen-Schule mit dem Sint-Jans Berchmanscollege aus Mol in Belgien in einem &bdquo;Erasmus+"-Schulpartnerschaftsprojekt zusammen. Gelebte Inklusion für die einen, Vorbildfunktion für die anderen.

Begegnung und interkultureller Austausch

Im Fokus stehen laut Matthias Tiemann, Schulleiter der Topehlen-Schule, die als Koordinator fungiert, Begegnung, interkultureller Austausch, Toleranz und Verständigung sowie die Erweiterung der Sprachkompetenz. Bei dem Projekt gehe es vor allem um Werte: &bdquo;Was ist ein Superheld? Und wie sieht ein wahrer Held im Vergleich dazu aus?", formuliert Tiemann die zentralen Fragen. So sollen etwa kreative Potenziale geweckt werden, indem Geschichten entwickelt und als Theaterszenen geprobt und aufgeführt sowie in Lesungen, mit kleinen Filmclips und multimedial präsentiert werden. &bdquo;Wir sind relativ frei in dem, was wir machen können. So können wir die Schüler einbeziehen und uns auch danach richten, was sie tun wollen", erklärt der Schulleiter.

Die EU lege zudem großen Wert darauf, neue Medien einzubeziehen. Das sei in Zeiten von Corona schließlich noch wichtiger geworden. Die sollen etwa dem virtuellen Austausch zwischen den Schülern, aber auch zwischen den Lehrern dienen, zum Beispiel in Form von Videokonferenzen, aber auch als multimediale Steckbriefe, die die Schüler erstellen, um einander kennenzulernen, erzählt Tiemann. Neben dem virtuellen Austausch gehören zum Projekt aber auch reale Besuche der Schüler an den jeweils anderen Schulen. Durch Corona nicht so einfach, weshalb die Laufzeit des Projekts von zwei auf drei Jahre erweitert werden könnte, wie er hofft.

100.000 Euro stehen zur Verfügung Das Finanzvolumen des Projektes beträgt dabei laut Matthias Tiemann 100.000 Euro. Insgesamt nehmen etwa 100 Schüler teil. Sie kommen aus den Klassen 9 und 10 der Real- sowie der Heinrich-Drake-Schule. Des Weiteren sind Ober- und Werkstufenschüler der Förderschule dabei sowie Oberstufenschüler des belgischen Gymnasiums. Eine bunte Mischung, bei der alle voneinander lernen können, sind sich die Beteiligten einig. Zumal Integration und Inklusion sowohl in der Heinrich-Drake- als auch der Realschule seit Jahren &bdquo;gelebte Tradition" seien, wie Petra Fecke, Schulleiterin der Hauptschule, betont. Und in der Topehlen-Schule sowieso. Das Besondere sei gerade die Zusammenarbeit der Kinder mit und ohne Einschränkung, ergänzt Katrin Wenzel, Lehrerin und Projektkoordinatorin der Topehlen-Schule.

Die belgischen Gymnasiasten wiederum würden eine Art Vorbildfunktion für die etwas jüngeren Schüler aus Deutschland übernehmen, ergänzt Tiemann. Das habe man bereits beobachten können, schließlich sei es nicht die erste Zusammenarbeit mit dem Sint-Jans Berchmanscollege. Die Heinrich-Drake-Schule habe bereits seit 2010 eine Partnerschaft mit den Belgiern.

Viel Interesse

Die Schüler, die am Projekt beteiligt sind, hätten sich alle freiwillig gemeldet. &bdquo;Wir haben das Projekt vorgestellt und viel Interesse und auch Rückfragen dazu erhalten", weiß Christine Lambregts-Schmidt, Lehrerin an der Heinrich-Drake-Schule. Viele Schüler hätten von der Zusammenarbeit auch von anderen erfahren, schließlich sei ein solches Projekt etwas Besonderes für den Bereich der Hauptschule, ergänzt ihr Kollege Klaus Naber.

Förderung von Bildung&bdquo;Erasmus+" ist ein EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport. Es unterstützt die Ziele der EU-Strategie &bdquo;Europa 2020" für Wachstum, Arbeitsplätze, soziale Gerechtigkeit und Integration. Ziele im Schulbereich sind, die Quote der Schulabbrecher auf weniger als zehn Prozent zu senken, Schlüsselkompetenzen zu verbessern, berufliche Kompetenzen von Lehrern und Schulleitern zu stärken sowie die Teilnahme an und die Qualität der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung zu verbessern.

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