Lemgo legt los im „Modellprojekt Smart Cities“.

Lemgo. Die Gesundheitsvorsorge ist gerade in Zeiten von Ärztemangel eine Herausforderung – insbesondere in den ländlichen Bereichen. Ein Punkt, der der alten Hansestadt als &bdquo;Smart City“ wichtig ist. Denn im Modellprojekt gemeinsam mit der Gemeinde Kalletal ( die LZ berichtete ) könnte Lemgo mit Kooperationspartnern wie dem Klinikum Lippe die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranbringen – Stichwort &bdquo;E-Health“. Nun soll der nächste Schritt auf dem Weg zur &bdquo;Smart City“ gemacht und ein Digitalisierungsbüro eingerichtet werden. Es soll in den Räumen an der Ecke Mittelstraße/Haferstraße am Marktplatz entstehen, in denen bislang das Büro von &bdquo;Lemgo digital“ untergebracht ist. Gedacht ist es als Schnittstelle zwischen Verwaltungen und den externen Partnern, um die Projektteams zu koordinieren, die aus Vertretern der Kommunen und Vertretern aus bereits bestehenden lokalen Initiativen, Bürgern und Fachexperten bestehen – und eben auch mehr Transparenz für die Lemgoer schaffen.

Das Personal dafür stellen die Kommunen zur Verfügung. Um die Arbeit und das Vorgehen hier zu konkretisieren, haben die Kommunen eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung getroffen, über die der Ausschuss für Wirtschaft und Digitales am Dienstagabend gesprochen und abgestimmt hat. In Kalletal hat bereits ein Fachausschuss zugestimmt. Die Vereinbarung konkretisiert die Zusammenarbeit und sieht vor, wie die Kosten verteilt werden sollen und welche Aufgaben auf die jeweilige Kommune zukommt. So soll die Stadt Lemgo einen &bdquo;fachkundigen Dritten zur externen Begleitung der Strategiephase für beide Vertragsparteien“ beauftragen, wie es in der Vereinbarung heißt. Einen Projektleiter also, der gemeinsam mit einem Team in den kommenden zwei Jahren Strategien entwickelt, die dann in den darauffolgenden fünf Jahren mit Leben gefüllt und umgesetzt werden. Nach einer öffentlichen Ausschreibung mit zahlreichen Bewerbern ist nun eine Kollegin gefunden, die die Stelle zum 1. März antreten wird, erklärt Lemgos Geschäftsbereichsleiter Dennis Ortmeier, der das Projekt in den kommenden Jahren – mit Olaf Kapelle auf Kalletaler Seite – federführend begleiten wird.

Rat muss noch zustimmen

Und auch eine wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes während der Strategiephase ist gefunden. &bdquo;Diese wird vor Ort durch das Fraunhofer-Institut erfolgen“, erklärt er. Fraunhofer IOSB-INA hat Erfahrung im Bereich Digitalisierung: Auch &bdquo;Lemgo digital“ stammt aus seiner Verantwortung. Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer-Instituts, blickt laut Mitteilung gespannt auf die bevorstehende Arbeit. Man freue sich, &bdquo;dieses zukunftsorientierte Projekt“ zu begleiten. Schließlich sei Digitalisierung ihr Kernthema, durch &bdquo;Lemgo digital“ sei man mit der Situation vor Ort vertraut und gut vernetzt. So können nun Strategien zur Digitalisierung entwickelt werden, um die Ziele der Kommunen, etwa den Aufbau eines Gesundheitsnetzwerkes als digitale Plattform, die Optimierung der Nahversorgung vor Ort oder das &bdquo;virtuelle Wohnheim“ mit digitaler Objektverwaltung, zu verwirklichen. Die Ausschussmitglieder stimmten einstimmig für die öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen Lemgo und Kalletal.

Nun muss noch der Rat bei seiner nächsten Sitzung zustimmen. Über das Förderprogramm &bdquo;Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ fördert das Bundesinnenministerium gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Smart-City-Projekte der Stadt Lemgo und der Gemeinde Kalletal. So sollen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit sowohl für die Kommunen als auch Unternehmen vorangetrieben werden, die auch auf andere Städte und Gemeinden übertragbar sind. Im Dezember 2020 hatten Lemgo und Kalletal die Förderungszusage bekommen. Beide Kommunen erhielten jeweils und getrennt voneinander eine Förderungszusage für die Strategiephase (die ersten zwei Jahre) und die Umsetzungsphase, aufgeteilt zwischen den Kommunen im Verhältnis ihrer Einwohnerzahlen. Hieraus ergibt sich, dass Lemgo für die Strategiephase einen Zuschuss in Höhe von 923.000 Euro und für die Umsetzungsphase in Höhe von 3,3 Millionen Euro erhält.

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