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Lemgo. Normalerweise können einem Bundesligaspiel des TBV Lemgo Lippe in der Phoenix-Contact-Arena bis zu 4790 Zuschauer beiwohnen. Doch selbst alle 19 Heimspiele zusammenaddiert, blieb diese Marke in der jüngst abgelaufenen Saison 2020/21 unerreicht. Höchstens 1000 Zuschauer durften ein Spiel der lippischen Bundesliga-Handballer live vor Ort erleben. 14 Heimspiele mussten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Ein schwerer Schlag für den Klub und seine Anhängerschaft.
Und doch schaffte es der TBV, vor meist gespenstischer Kulisse die beste Bundesliga-Saison seit seinem Beinahe-Ruin vor gut zehn Jahren abzulegen. Fehlender Unterstützung, personellen Rückschlägen und Corona-Quarantäne zum Trotz. Über allem thront der sensationelle Pokalgewinn, über dessen filmreife Dramaturgie man sicher noch lange sprechen wird. Es war der erste Titel seit mehr als einem Jahrzehnt, durch den der Verein nach langer Zeit wieder im europäischen Wettbewerb vertreten ist. Kurzum: Der TBV Lemgo Lippe erlebte so etwas wie die Renaissance längst vergessen geglaubter Zeiten.
Gemeinsam mit TBV-Geschäftsführer Ulrich Kaltenborn, Cheftrainer Florian Kehrmann sowie den Spielern Christoph Theuerkauf und Lukas Zerbe lassen wir diese außergewöhnliche Spielzeit Revue passieren.
29 Jahre, 1,91, stammt aus Göteborg und spielt seit seinem Wechsel aus Balingen seit vier Jahren beim TBV. „Piet“ gehört zum schwedischen Vize-Weltmeisterteam 2021 und brachte den THW Kiel im Halbfinale mit 14 Paraden aus der Bahn.
20 Jahre, 1,98m, stammt aus Egelsbach bei Darmstadt. Nach seiner Zeit in der TVG-Jugendakademie in Großwallstadt seit 2018 in Lemgo. Diente sich über die A-Jugend und das Drittligateam hoch und war mit elf Paraden der Held im Finale. Hat immer ein Leckerlie für sein Hündchen Abby in der Tasche.
31 Jahre, 1,90m, erhielt 2019 bei den Füchse Berlin keinen neuen Vertrag mehr – was für den TBV ein Glücksfall war. Im Vorjahr Bundesligatorschützenkönig. Auch in dieser Saison erzielte der coole Isi aus Reykjavik wieder 254 Tore, darunter 15 im letzten Saisonspiel gegen Magdeburg.
33 Jahre, 1,84m, Spielführer und Strippenzieher im Rückraum. Gebürtig aus Moskau. Kam im Alter von vier Jahren nach Deutschland. Über die Stationen Düsseldorf und Korschenbroich wechselte er 2015 von der TSG Ludwigshafen-Friesenheim nach Lemgo. Der Junioren-Weltmeister von 2009 liebäugelt später mal mit einem Trainerposten.
36 Jahre, 2,00m. Hat schon für viele internationale Klubs wie Ciudad Real, Atletico Madrid, Rhein-Neckar Löwen, Aalborg Handbold, Pays dAix oder MKB Veszprem gespielt. In Erlangen war er 2017 nicht mehr gewollt. Beim TBV hat der spanische Linkshänder auch aufgrund seiner Abwehrqualitäten eine große Bedeutung.
23 Jahre, 1,97m, wurde erst im Dezember nach der Verletzung von Tim Suton von den Füchsen Berlin verpflichtet. Rechtshänder "Freddy" wies seine Qualitäten vor allem in den englischen Wochen offensiv wie defensiv nach. Wohnt direkt am Marktplatz und spielt auch Klavier.
26 Jahre, 1,95m, kam 2018 von Redberslids IK in Schweden, wo er vom Welthandballer des Jahrhunderts, Magnus Wislander, gefördert wurde. Machte beim TBV einen enormen Entwicklungsschritt, der ihn in die Nationalmannschaft führte, mit der er im Januar auf Anhieb Vize-Weltmeister wurde. „Louis“ spielt gerne Golf und hört beim Spazierengehen gerne Musik.
36 Jahre, 1,92, zieht eigentlich seit April 2021 im Nachwuchsbereich die Strippen. Sprang als Stand-by-Profi schon zuvor immer wieder in die Bresche. Ein emotionaler Motivator vor dem Herrn. Den Finalsieg sagte der gebürtige Magdeburger voraus und beanspruchte die Trophäe über Nacht für sich. Im letzten Saisonspiel markierte er sein 1.400. Bundesligator. Ein Bilderbuch-Ende seiner aktiven Karriere. Jetzt wieder rund um die Uhr Nachwuchskoordinator.
31 Jahre, 1,91m, Rechtsaußen aus Amsterdam, der auch auf der Halbposition wiederholt gute Leistungen brachte. Spielte mit sechs Treffern ein brillantes Halbfinale gegen den THW Kiel. Seine freie Zeit nutzt er auch, um mit zwei niederländischen Freunden, beide Journalisten, das eigens aus der Taufe gehobene Handballportal „Handbal inside“ voranzutreiben.
23 Jahre, 1,95m, stammt aus dem Oberbergischen und kam über den Umweg Coburg im vergangenen Sommer nach Lemgo. Der Kreisläufer feiert jedes Tor mit einem furchterregenden Schrei und entspannt am liebsten in der Therme.
21 Jahre, 1,93m, wechselte in der D-Jugend von der TG Lage nach Lemgo, wo er alle Jugendklassen durchlief. Auch als Beachhandballer top. Seine offensive Klasse ließ er in der Saison 2020/21 vor allem gegen Nordhorn aufblitzen, als ihm die Um mehr Spielanteile zu bekommen, wechselt er zum Zweitligisten ThSV Eisenach.
25 Jahre, 1,84m. Ein weiteres Eigengewächs. Hatte mit Papa Andreas und Onkel Volker beste Vorbilder. Nach einem „Lehrjahr“ beim TuS Ferndorf spielte er eine super Bundesligasaison. Vermutlich machen ihn die Rouladen seiner Oma so stark.
36 Jahre, 2,00m. Der „Señor“ aus Alicante wurde nach acht Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen aussortiert und ließ sich von seinem Zwillingsbruder nach Lemgo locken. „Gede“ gilt als einer der besten Abwehrspieler der Welt, ist zweifacher Europameister sowie Weltmeister 2013. Aktuell bereitet er sich auf die Olympischen Spiele in Tokio vor.
31 Jahre, 1,86m, kam 2019 von GWD Minden und hat das Lemgoer Angriffsspiel viel beweglicher gemacht. Erzielte das Siegtor im Halbfinale gegen Kiel. „Ceder“ ist mit einer Tierärztin liiert und investierte kürzlich in einen Impfstoff für Pferde. Alternativ könnte er sich auch eine Karriere als Eishockeytorwart vorstellen.
20 Jahre, 1,79m. Das „Duracell-Männchen“ beim TBV. Der Linksaußen kam 2019 von SC Magdeburg II und möchte beim ASV Hamm-Westfalen künftig mehr Spielanteile erhalten, als sie ihm beim TBV hinter Bjarki Mar Elisson möglich waren. Erzielte per Strafwurf gegen Magdeburg das letzte TBV-Tor der Saison 2020/21.
23 Jahre, 1,80m, Stimmungskanone aus Rotterdam. Wechselte 2018 aus Flensburg zum TBV, wo er sich auf Anhieb viele Sympathien erarbeitete. Wechselt nun schweren Herzens ebenfalls nach Hamm. Zuvor „schraubte“ er noch fleißig am Lemgoer Siegersound: „Deut-scher Po-kal-sieger, Deut-scher Po-kal-sieger, Deut-scher Po-kal-sieger, TBV!“
Tim Suton, Mark van den Beucken, Linus Geis und Jari Lemke
Beim Final Four aus unterschiedlichen Gründen nur Zuschauer, aber ebenfalls zum Pokalsiegerteam zählen Tim Suton, Mark van den Beucken, Linus Geis und Jari Lemke.
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