Lemgo stellt Künstler ins Rampenlicht

Lemgo. Sie gehören zu den besonders hart Betroffenen der Corona-Krise: Künstler , denen das Virus seit knapp zwei Jahren Auftrittsmöglichkeiten und damit auch das Einkommen nimmt. Hilfe soll es jetzt über den Lemgoer Kulturfonds geben. Auf Initiative von Felix Rullmann (SPD) will die Stadt damit vor allem freien Kunstschaffenden aus der Krise helfen.

Mit 10.000 Euro wird der Fonds für Kunst, Kultur und Freizeit ab dem kommenden Jahr bestückt. Und auch in diesem Jahr wird es schon erste Veranstaltungen geben, dafür wird der Topf mit 5000 Euro gefüllt. Angedacht ist, wie es die Geschäftsbereichsleiterin Lysann Rehberg im Haupt- und Finanzausschuss erklärte, damit nicht Einzelpersonen, sondern Projekte zu unterstützen. Was genau möglich ist, das muss im zuständigen Kulturausschuss noch geklärt werden. Wichtig dabei sei, vor allem neue Angebote zu initiieren und so wenig Vorgaben wie möglich zu geben, um die Kreativität nicht zu beschneiden, so Lysann Rehberg.

Kulturausschuss soll Vorgaben klären

Alle Kulturschaffenden sind daher aufgerufen, sich mit Ideen und Projekten an die Verwaltung zu wenden. Im Anschluss werde eine Jury oder auch der Fachausschuss über die Vergabe der Gelder entscheiden. Zudem wird die Stadt die Anregungen der Grünen prüfen, mit denen sie den Antrag der SPD bereichert hatten. So soll ausgelotet werden, inwieweit kostenlose Auftrittsmöglichkeiten in städtischen Räumlichkeiten möglich seien, leere Geschäftsräume als Kunstorte genutzt oder auch ein Benefizkonzert im kommenden Frühjahr initiiert werden können.

Lysann Rehberg stand den Vorschlägen überaus positiv gegenüber und verwies unter anderem auf die Kunstausstellung &bdquo;Lekuff“ in Lemgoer Fenstern, die im vergangenen Jahr Premiere feierte und wieder stattfinden werde. Sie geht davon aus, dass mit 10.000 Euro etwa 7 bis 20 Einzelprojekte in der Hansestadt möglich seien. Zudem sei zu prüfen, ob auch Fördermittel zum Einsatz kommen könnten.

Initiator ist zufrieden

Mit der finanziellen Ausstattung des Kulturfonds bleibt die Stadt allerdings hinter dem Antrag zurück, den Felix Rullmann ursprünglich gestellt hatte. Der sah vor, den Fonds mit einer Summe auszustatten, die mindestens der Höhe der Einnahmen durch Corona-Bußgelder entspreche. Das waren im vergangenen Jahr etwa 40.000 Euro. Bürgermeister Markus Baier hingegen verwies darauf, dass es sich dabei nicht um reine Einnahmen handele, schließlich sei der Aufwand, die Bußgelder einzutreiben, deutlich höher. Letztlich sei der Fonds als Förderung und Würdigung der freien Kunstszene zu verstehen. Auf Nachfrage von Barbara Schiek-Hübenthal (FDP) konkretisierte er, dass der Fonds vorerst bis auf Weiteres aufgelegt werde. Dem stimmten die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss zu. Um die inhaltliche Ausgestaltung und auch die Vergabe der Gelder wird es jetzt im Kulturausschuss gehen. Der tagt voraussichtlich das nächste Mal am 27. September. Mit dem Ergebnis zeigt sich auf Nachfrage auch Initiator Felix Rullmann zufrieden. Er hofft jetzt, dass sich der Kulturfonds in Lemgo dauerhaft etabliere.

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