Lemgoerin Greta Krügermeier (17) geht nach Düsseldorf

Lemgo. Nicht jede ihrer Freundinnen kann verstehen, wenn Greta Krügermeier in der heißen Phase des Wahlkampfs am Samstagmorgen freiwillig den Dienst am Wahlstand oder beim Plakatieren dem Ausschlafen vorzieht. Für die 17-jährige Lemgoerin ist das &bdquo;doch selbstverständlich". &bdquo;Wer unserer Gesellschaft angehören will, sollte sich einbringen – vor allem, wenn er etwas verändern will", sagt die Gesamtschülerin. Sie will verändern. Wie das geht, kann sie im Oktober trainieren: beim Jugendlandtag, in dem sie den SPD-Delegierten Jürgen Berghahn vertritt.

Anerkennende Stimmen

Die Spielregeln des Nachwuchs-Politformats: Die Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag können sich eine Nachwuchskraft suchen, die auf ihr Ticket große Politik spielen. Und das an drei Sitzungstagen und in der Original-Umgebung am Rheinufer, Plenarsitzungen, Experten-Runden, Fraktionssitzungen inklusive. Hier schließt sich der Kreis: Der dritte Sitzungstag fällt auf den Samstag. &bdquo;Ja, ein bisschen Freizeit investiere ich auch hier", räumt Greta Krügermeier ein. Spätestens hier gebe es dann auch anerkennende Stimmen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, die vielleicht für das Flyer verteilen oder Plakatieren am frühen Morgen noch nicht zu bekommen sind.

Eine Politik-Simulation mit Themen, über die auch &bdquo;die Großen" debattieren, in Sesseln, in denen auch &bdquo;die erfahrenen Politiker sitzen" – das finden dann auch die Freunde spannend, die eher nicht an Politik interessiert sind. Greta Krügermeier: &bdquo;Ich bin richtig gespannt, den Landtag von innen zu sehen. Sonst kennt man den ja nur aus dem Fernsehen." Die Chance, Politik wie ein Abgeordneter wahrzunehmen, sei etwas Besonderes.Zur Politik kam die 17-Jährige einerseits über ihren Bruder und ihre auch &bdquo;recht politische" Familie, wie die Gesamtschülerin selbst sagt.

Ja zur Politik

Zu den Jusos holte sie dann Lasse Huxoll, lange SPD-Nachwuchs-Chef und später jüngster Parteivorsitzender in der Geschichte der Lemgoer SPD. &bdquo;Ich war bei einer Sitzung und bin dann schnell eingetreten", erinnert sich die junge Lemgoerin über ihr unbedingtes &bdquo;Ja" zur Politik. Dass diese in der Jugendorganisation dazu noch Spaß mache sei ein Bonus, ebenso dass die Ergebnisse aus dem Düsseldorfer Jugendpolitik später von den großen Originalen zumindest zur Kenntnis genommen werden. &bdquo;Nur zu meckern und sich zu beschweren, das geht für mich nicht."

Auch SPD-Landtagsabgeordneter und Bundestagskandidat Jürgen Berghahn kann dem Jugendparlament nur Positives abgewinnen. &bdquo;Ziel ist es, Jugendliche Politik auf Landesebene hautnah erleben zu lassen", betont der Sozialdemokrat. &bdquo;Selbstverständlich fließen die Beschlüsse auch in unsere weitere parlamentarische Arbeit mit ein." Die Bewerbung für den Jugendlandtag läuft in der Regel über die Wahlkreisbüros der Abgeordneten. Gemein ist Greta Krügermeier und Jürgen Berghahn das Hoffen auf zumindest das Stagnieren der Corona-Entwicklung. Dieses Fragezeichen gibt es über dem Termin Ende Oktober noch – das politische Interesse der 199 Ersatz-Delegierten hingegen steht schon fest.

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