Lemgoer Müllabfuhr steuert 143 Haushalte nicht mehr direkt an

Lemgo . 15 Straßen in Lemgo werden derzeit ganz oder in Teilen nicht von dem Entsorgungsunternehmen Prezero angefahren. Betroffen sind davon 143 Haushalte.

Auf Anfrage der SPD hatte die Verwaltung die Daten für den Umwelt- und Klimaausschuss zusammengestellt. Grundlage für die neue Abfuhrroute sei eine sogenannte &bdquo;Gefährdungsbeurteilung" des Unternehmens aus dem vergangenen Jahr. Daher fahren die Müllfahrzeuge folgende Straßen nur noch bedingt an: Am Flüt, Am Piepenborn, Am Waldrand, Auf dem Rathe, Fohlenkamp, Hengstheide (teilweise), Hölbestraße, Im Rüschken (teilweise), Johannistorwall, Lehbrinksweg (teilweise), Leutnantsweg, Liemerheide (teilweise), Vogelsang (teilweise), Topehlenweg (teilweise), Wiesenstraße.

Prezero habe damit nicht die Leistungen seines Vorgängers Tönsmeier gemindert, sondern den Vertrag in Gänze übernommen, so die Verwaltung und betont, dass auch in der Vergangenheit laut Unfallverhütungsvorschrift (UVV) die Mülleimer eigentlich nur vorwärts angefahren werden sollten. Allerdings habe es für den so genannten Straßenaltbestand, der noch vor dem Inkrafttreten der UVV &bdquo;Müllbeseitigung" 1979 gebaut wurde, Bestandsschutz gegeben. Dieser aber wurde durch Gerichtsentscheide gekippt. Demzufolge sei es auch in diesen Straßen nicht zu verantworten, dass durch rückwärtsfahrende Müllfahrzeuge Personen gefährdet würden.

Die Firma Prezero reagierte und erstellt mittlerweile für ihre Sammeltouren in allen Kommunen Gefährdungsbeurteilungen, 2021 war das auch in Lemgo der Fall. Aufgrund dieser Untersuchungen sei die Leerung der Mülltonnen in den oben genannten Straßen nicht mehr direkt am Grundstück möglich. Die Bewohner müssen ihre Abfalleimer zu anfahrbaren Stellen bringen, so dass die Entsorgungsfahrzeuge nicht rückwärts zurücksetzen müssen. Die Fraktionen im Umwelt- und Klimaausschuss konnten das Vorgehen nur bedingt nachvollziehen. Sowohl Eric Hagedorn (CDU), als auch Ausschussvorsitzender Dr. Burkhard Pohl betonten, dass die Route der Müllabfuhr noch einmal Thema werden müsse.

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