Jugendliche wünschen sich ein besseres Veranstaltungsangebot in Lemgo

Lemgo. Mehr und gesündere Snackautomaten für den kleinen Hunger, ein besseres Veranstaltungsangebot für Jugendliche und größere Busse für Schüler: Die Ansprüche von jungen Menschen könnten nicht unterschiedlicher sein. Am Montag hat sich das Mal wieder klar und deutlich gezeigt.

Rund 90 Schüler der weiterführenden Schulen in Lemgo präsentierten auf dem Jugendforum im Kastanienhaus der AWO am Wall Politikern und der Stadtverwaltung zum sechsten Mal ihre Wünsche und Anregungen zur Gestaltung des Gemeinwesens - das erste Mal nach der Pandemie wieder in Präsenz, stichpunktartig auf Plakaten an der Wand. Gleichzeitig hatten Vertreter von Politik und Verwaltung die Gelegenheit, Fragen zu stellen, die von den Schülern direkt vor Ort beantwortet wurden.

Jugendliche erleben Situationen in ihrem Alltag, die sie als störend empfinden und stellten Ideen vor, wie man diese verbessern kann: "Bei den Vorschlägen, die heute präsentiert werden, handelt es sich um Themen beziehungsweise Probleme, die allesamt lösbar und durchaus umsetzbar sind", erklärte Moderator Erik Flügge. Auch in diesem Jahr sind zahlreiche neue Ideen entstanden. Mit der Bitte an die Betrachter, mit den Schülern gemeinsam zu überlegen, wie eine Idee umgesetzt werden könnte, falls ihr Vorschlag so nicht funktioniert und das Gespräch nicht direkt abzubrechen, eröffnete Flügge am Nachmittag die Präsentationsrunde mit insgesamt 21 Ideen.

Schneller Klick, schneller Snack Weil in der Mensa die Schlange immer zu lang sei und es ewig dauere, bis man einen schnellen Snack bekomme, wünschen sich Milan Loges (Marianne-Weber-Gymnasium), Lea Kopp und Nikita Gaus (Realschule Lemgo) mehr Getränke- und Snackautomaten in der Schule: "Man könnte mehrere an beliebigen Stellen in der Schule aufstellen - drin oder draußen. So würde man viel schneller an die Snacks kommen", schlug die 14-jährige Lea vor. So könnten sich die Schüler auch zu jeder Zeit etwas besorgen, die Mensa hingegen würde im Laufe des Tages schließen. Die drei Achtklässler wünschten sich jedoch nicht nur mehr Automaten, sondern auch gesündere Sachen darin: "Wir wollen auch gesunde Produkte in unseren Automaten wie Äpfel, Birnen oder Bananen", erklärte Nikita. Aber Kleinigkeiten für den Heißhunger dürften natürlich nicht fehlen: Auch für Schokolade ist im Automaten Platz, sind sich die drei einig.

LemGO: Mehr Veranstaltungen für Teenager Die Schüler der neunten Klasse Helin Ökce, Letizia Scharfe, Timo Kehle und Sarah Elsner (Marianne-Weber-Gymnasium) wünschen sich hingegen mehr spaßige Events für Jugendliche - mehr Partys, Livekonzerte von Schulbands sowie Bands aus Lippe und mehr. Ihr Vorschlag: eine monatliche Veranstaltung für junge Erwachsene zwischen 14 und 18 Jahren. Auch die Stadt würde von der Idee profitieren: Durch die regelmäßig stattfindenden Feste und Konzerte würden junge Menschen aus den umliegenden Regionen nach Lemgo gelockt werden, was den Tourismus fördern würde, erklärte Timo Kehle. "Gleichzeitig können neue Freundschaften und Kontakte geknüpft werden." Umgesetzt werden soll das Ganze zum Großteil von Schülern, die bei der Organisation, beim Auf- sowie Abbau und beim Aufräumen unterstützen sollen. Anhand des Eintritts sollen die Veranstaltungen dann finanziert werden.

Größere Busse für Schüler Für Sophie Lüdersen und Hanna Busse (Karla-Raveh-Gesamtschule) stellen die viel zu kleinen Schulbusse ein deutliches Problem dar: "Viele Schüler überlegen es sich zwei Mal, ob sie mit dem Bus zur Schule fahren, weil die einfach viel zu überfüllt sind - die meisten entscheiden sich dann doch dazu, eine weite Strecke mit dem Fahrrad auf sich zu nehmen oder lassen sich von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule bringen", erklärt die 14-jährige Sophie Lüdersen. Wenn alle mit dem Auto hingebracht und abgeholt werden, würde das unnötig der Umwelt schaden, fügte sie hinzu. Die zwei Mädchen aus der neunten Klasse forderten bewusst größere Busse für Schüler und nicht mehr Busse: Denn das Argument, es mangele an Personal für mehr Busse, würde hier nicht ziehen, sagt Sophie Lüdersen überzeugt.

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