33 Wohnungen für den Lemgoer Hansehof

Lemgo. Im Hanse-Center wird schon seit Monaten gewerkelt. Der Liemer Altbauspezialist Kramp & Kramp baut dort 14 Wohnungen plus Gewerbeeinheit um und bald soll es auch im anliegenden Hof weitergehen. Die Wesertal Bauträger GmbH aus Bad Oeynhausen will dort 33 Wohneinheiten schaffen.

Über ein Jahrzehnt stand das Ensemble zwischen Breiter Straße, Stift- und Mohlenstraße leer, das zuletzt über 100 Eigentümern gehörte. Bei einer Zwangsversteigerung erhielten 2019 schließlich die Liemer den Zuschlag. Zunächst wollten Guido und Andreas Kramp nicht nur die zwei Altbauten des Hansecenters an der Breiten Straße umbauen, sondern auch neue Wohnungen im Hinterhof schaffen , wo zuletzt ein Discounter seine Waren angeboten hatte. Doch als es Bedenken zu Baudichte und Statik gab, nahmen sie von ihren Plänen Abstand und fanden mit der Wesertal-Gesellschaft zügig einen neuen Investor, der mittlerweile seine Vorstellungen mit der Stadt abgestimmt hat.

Bebauung soll sich am Stadtbild orientieren Demnach könnten auf der 0,35 Hektar großen Fläche zwischen Breiter Straße, Mohlen- und Stiftstraße 33 Wohneinheiten entstehen. An der Stiftstraße ist ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit 13 Wohneinheiten geplant, das als eine Art Gebäuderiegel die Baulücke an der Straße füllen soll. Mit geschlossener Gebäudekante würde sich das maximal 14,5 Meter hohe Haus damit in das vorhandene Straßenbild einfügen. Vorgeschobene Giebel wären dabei als kleine Balkone eingeplant und sollen visuell schmale Baukörper vorgeben, so wie sie den Charakter der Straße prägen.

Ergänzt wird das Mehrfamilienhaus mit zwei zweigeschossigen "Gebäudeschenkeln", die in den Hof hineinragen. Sie sollen Platz für 12 Wohneinheiten bieten, auch Abstellplätze für die Pkw sind laut Plan vorhanden. Für das Mehrfamilienhaus hingegen ist eine Tiefgarage geplant. Weitere acht Reihenhäuser im Townhouse-Stil mit maximal 12 Meter Höhe sind im Norden an der Mohlenstraße vorgesehen. Die vorhandene alte Mauer soll dabei erhalten bleiben, hinter ihr sind Stellplätze konzipiert, nach Süden Terrassen mit Garten. Bewusst haben sich die Planer dabei für relativ geringe Abstände zwischen den Gebäuden entschieden, um die historisch geprägte Innenstadtbebauung widerzuspiegeln.

162 Fahrzeuge mehr pro Tag Die Erschließung der Häuser erfolgt über Stift- und Mohlenstraße. Zusätzlicher Verkehr von etwa 162 Fahrzeugen pro Tag sei zu erwarten, was laut Verwaltung in einem beauftragten Verkehrsgutachten als unkritisch eingestuft wurde.

Jetzt bringt die Stadt - auch auf Wunsch des Investors - den vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit frühzeitiger Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung auf den Weg. Nicht zuletzt aufgrund der sensiblen Innenentwicklung gilt es dabei noch etliche Fragen zu klären. So geht es unter anderem um Grundwasser und Entwässerung, aber auch um Lärm- und Schallschutzgutachten, vor allem, was die Pkw-Stellplätze betrifft. Offene Fragen gibt es auch noch bei den Rettungswegen für die Feuerwehr, auch Gutachten zum Arten- und Umweltschutz stehen noch aus. Die architektonische Feinabstimmung soll im Zuge der weiteren Entwicklung erfolgen.

Bis zur förmlichen Öffentlichkeitsbeteiligung, in die dann weitere Stellungnahmen eingearbeitet sind, sollen diese Fragen geklärt werden.

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