SPD in Lemgo blickt auf 125-jährige Geschichte zurück

Lemgo. Ein Besucher für jedes Jubiläumsjahr: Dieser Zusammenhang hat sich wohl eher zufällig ergeben. Tatsächlich waren am Sonntag aber etwas mehr als 120 Gäste zum Empfang ins &bdquo;Kesselhaus“ gekommen, um hier zu feiern, dass es die SPD in der Hansestadt seit 125 Jahren gibt.

Historiker Dr. Florian Lueke machte als Veranstaltungsmoderator deutlich, dass die Sozialdemokratie in Lemgo schon Jahrzehnte früher begonnen habe, eine Parteibildung aber durch Bismarcks Sozialistengesetz (1878 – 1890) unterdrückt worden sei. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Lasse Huxoll nahm den Ball einer rechnerisch 35-jährigen Verspätung gegenüber der deutschen Parteigründung humorvoll auf: &bdquo;Wir haben in 125 Jahren Ortsgeschichte Durchbrüche erzielt, für die die große Partei Jahrzehnte länger gebraucht hat.“

Lehmann ist "Lieblingslandrat" Landrat Dr. Axel Lehmann – vom Bundestagsabgeordneten Jürgen Berghahn als &bdquo;mein Lieblingslandrat“ bezeichnet – definierte das &bdquo;Erfolgsmodell SPD“ so: &bdquo;Sozialdemokraten sind immer dann stark, wenn sie sich einig sind und wenn sie bei den Menschen sind.“ Deshalb sei es wichtig, in Vereine zu gehen, sich im gesellschaftlichen Zusammenleben zu engagieren und eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan hinzubekommen. Erfahrene Genossen seien dabei genau so wichtig wie der politische Nachwuchs.

Und vor allem: ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter. In diesem Zusammenhang machte sich Lehmann augenzwinkernd über eine Illustration der Jubiläums-Festschrift lustig. &bdquo;Unsere Männer. Die 21 Richtigen“ lautet die Überschrift für ein Foto, das 19 Politiker und zwei Politikerinnen zeigt. Das war 1971.

Der junge Stadtverbandsvorsitzende Julien Thiede griff den von Lueke und Lehmann gespielten Ball der Erfolgsbedingung &bdquo;unter Menschen gehen“ auf, indem er betonte, dass große Persönlichkeiten wie Clemens Becker, Heinrich Drake, Reinhard Wilmbusse und Helmut Holländer für den Aufstieg der SPD in Lemgo verantwortlich seien, dass der Erfolg aber heute &bdquo;scheinbar auch ohne die großen Namen“ fortgeführt werden könne, weil die Basis sich so selbstbewusst und leistungsstark zeige. Der gemeinsame Wert heiße soziale Gerechtigkeit und habe in der 125-jährigen Vereinsgeschichte stets für Zielvorgabe und Zusammenhalt gesorgt.

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