Lemgo. Auch das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake macht mit beim Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai. Das Motto des Tages lautet „Sustainability and Wellbeing", auf Deutsch "Nachhaltigkeit und Wohlergehen". Das Weserrenaissance-Museum (WRM) Schloss Brake lädt Besucher am Sonntag von 10 bis 18 Uhr ein, sich die Dauerausstellung und die aktuelle Sonderausstellung „Alchemie! Magie oder Naturwissenschaft?” anzusehen. Der Eintritt ist frei. Außerdem lädt das WRM um 15 Uhr passend zum Motto dieses Museumstages zu der Erlebnisführung durch die Dauerausstellung “Bibergeil und Bisamapfel - Heilmittel mit Risiken und Nebenwirkungen” ein. Im Anschluss daran können die Besucher im „Labor“ selbst Lavendelparfüm herstellen und den Duftstoff in einem dekorativen Flakon mit nach Hause nehmen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird daher gebeten unter Tel. (05261) 94500 oder kasse@museum-schloss-brake.de per E-Mail. Zweifelhafte Mittel gegen Gestank und Krankheiten Um die Zeit der Weserrenaissance, vor gut 400 Jahren muss es ganz schön gestunken haben, denn mit der Sauberkeit sei es nicht weit hergewesen. Das teilt das WRM zur Erlebnisführung mit. Waren die Menschen damals wirklich nie baden? Und wie gingen sie gegen die unangenehmen Gerüche vor? "Ganz einfach: mit Parfüm! Im sogenannten Bisamapfel bewahrte man Duftstoffe wie Ambra und Moschus (Bisam) auf. Sie sollten nicht nur den Gestank vertreiben, sondern den Besitzer auch vor Pest und Cholera schützen", informiert das WRM. Auch sei seinerzeit die Lebenserwartung sehr gering gewesen, die Kindersterblichkeit sehr hoch - die Familien fürchteten auszusterben. Schlaganfälle und Herzinfarkte waren unerklärliche und unheimliche Krankheiten. Kein Wunder, dass bei den Heilungsversuchen der "Aberglaube" eine große Rolle gespielt habe. Wer zum Beispiel sein Fieber senken wollte, musste angeblich nur einer schwarzen Katze ein Loch ins Ohr schneiden, das Blut auf einem Stück Brot verteilen und essen, lässt das WRM wissen. Ob das wirklich weitergeholfen hat und wann und wie sich die Medizin weiterentwickelte, verrate eine Museumsbegleiterin in der einstündigen Führung durch die Dauerausstellung.