Lemgo. Die Stadtwerke Lemgo sind mit der Auszeichnung "Blockheizkraftwerk des Jahres 2022" geehrt worden. Laut eigener Pressemitteilung haben der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) und das Fachmagazin "Energie & Management (E&M)" den Energieversorger für dessen innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem (iKWK) ausgzeichnet.
Zur Urkundenverleihung im Rahmen einer Fachveranstaltung zur Wärmetransformation waren jetzt zahlreiche Fachleute nach Lemgo gekommen. Das Lemgoer Fernwärmesystem sei unter elf zukunftsweisenden Anlagen aus ganz Deutschland als Sieger hervorgegangen - auch, weil es vorhandene und neue Anlagentechniken mit dem bestehenden Fernwärmesystem perfekt kombiniere und gleich mehrere erneuerbare Energiequellen integriere, erklären die Stadtwerke in der Mitteilung.
Intelligente Konzeption des Lemgoer Gesamtsystems
Dass die Auszeichnung an das iKWK-System der Stadtwerke Lemgo gegangen ist, habe auch an der intelligenten Konzeption des Lemgoer Gesamtsystems gelegen:. "Unser iKWK-System besteht aus zwei Blockheizkraftwerken, der Solarthermieanlage und einer Flusswasser-Wärmepumpe", wird Uwe Weber, Bereichsleiter Eigenerzeugung der Stadtwerke Lemgo, zitiert. "Dieses System spielt ideal mit den weiteren Anlagen und den Wärmespeichern zusammen. Steht beispielsweise an kalten Wintertagen die erneuerbare Wärme nicht zur Verfügung, übernehmen die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen direkt die Wärmeversorgung."
In die Auslegung des Lemgoer iKWK-Systems flossen auch die Erfahrungen des Stadtwerke-Teams mit dem Blockheizkraftwerk-Wärmepumpen-Verbundprojekt am Lemgoer Klärwerk ein, das 2019 in Betrieb gegangen ist. "Die Stadtwerke Lemgo haben dabei ihr bestehendes Blockheizraftwerk am Klärwerk mit einer Wärmepumpe und der ersten Kläranlagenablaufwärmepumpe in Deutschland verbunden", berichtet Claus-Heinrich Stahl, Präsident des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung.
Mit ihren diversen Erzeugungsanlagen speisen die Stadtwerke Lemgo nach eigenen Angaben insgesamt 160 Gigawattstunden Fernwärme in ihr Fernwärmenetz ein. Bis zu 20 Prozent davon werden inzwischen CO2-frei erzeugt - dank der Großwärmepumpe, die geklärtes Abwasser als Wärmequelle nutzt, und dem vor einem Jahr in Betrieb genommenen iKWK-System.