Das wünschen sich die Lemgoer für ihre Innenstadt

Lemgo. Döner, Handy-Läden, Frisöre - wenn es nach den Lemgoern geht, sollte es davon weniger in der Innenstadt geben. Das zumindest meinen die Leser, die sich an der Online-Umfrage der LZ beteiligt haben. 353 Nutzer gaben bis zum 5. Februar auf LZ.de ihre Stimme ab. Der Tenor ist bei vielen ähnlich: Es muss sich etwas ändern. Die Bürger wünschen sich mehr Erlebnis in der Innenstadt.

Es sind vor allem Frauen, die ihre Meinung zu Mittelstraße & Co. abgegeben haben. Sie machen über 58 Prozent der Teilnehmer aus. Die meisten Nutzer sind zwischen 40 und 59 Jahren alt (38,3 Prozent), gefolgt von den 25- bis 39-Jährigen mit 35,7 Prozent. Und sie geben der Lemgoer City nicht per se schlechte Noten. Immerhin 27,9 Prozent hält das Angebot noch für ausreichend, 25,8 Prozent hingegen votieren für Mangelhaft. Für Gut halten es 15,8 Prozent.

Gastroszene schneidet besser ab als der Handel Und die Meinungen bleiben unterschiedlich: Sagen 44,5 Prozent der Befragten, die Gastroszene könnte besser sein, so gefällt sie immerhin 38,5 Prozent. Eindeutiger hingegen ist die Aussage, was den Handel betrifft: 65,7 Prozent meinen in der LZ-Umfrage: Nein, das Angebot gefällt mir nicht - im Gegensatz zu 22,8 Prozent, denen das Angebot gefällt. Und doch nutzen die Lemgoer offensichtlich ihre Innenstadt: 50 Prozent der Befragten geben an, regelmäßig in der City zu shoppen oder auch Essen zu gehen. Mehrmals im Monat heißt das für 27,8 Prozent, 18,5 Prozent kommen noch mehrmals die Woche und 5,7 Prozent täglich, während es 14,5 Prozent nur zu besonderen Anlässen in Lemgos gute Stube zieht.

Öfter würden sie wohl kommen, wenn das Angebot besser wäre, so sagen die Befragten und geben an, eigentlich auch nicht so viel online einkaufen zu wollen, wenn es denn vor Ort mehr Vielfalt gäbe (58,4 Prozent). Daher sehen viele Teilnehmer den Grund für die Leerstände in Mittelstraße & Co. auch nicht im eigenen Kaufverhalten , sondern glauben Eigentümer oder auch Stadt in der Verantwortung.

&bdquo;Mieten müssen runter“ Die Mieten seien offensichtlich deutlich zu hoch, so die Meinung etlicher Nutzer, die die Vermieter auffordern, ihre Pacht den Realitäten anzupassen. Auch das Vorgehen der Verwaltung können nicht alle nachvollziehen. So äußern einige Teilnehmer, dass die Fördermittel und zeitlich geminderte Mieten für Neuzugänge meist nur auf kurzfristige Lösungen setzen. Dauerhaft aber würden die Neuzugänge meist nicht gehalten, soweit die Mieten nach der Förderperiode wieder nach oben klettern würden.

Überhaupt müssten die Einzelhändler besser unterstützt werden, so einige User und sprechen sich für Steuervergünstigungen aus. Auch sollte die Stadt aktiv Marketingmaßnahmen unterstützen. Überdies, so der Tenor, müssten die Einzelhändler auch ihre Öffnungszeiten verlängern und besser abstimmen.

Doch was suchen die Menschen in der Innenstadt, was sie dort nicht finden? Es sind vor allem Bekleidungsgeschäfte für junge Leute: New Yorker, Bershka, Pull&Bear werden hier als Beispiele genannt. Auch Kleidung für Kinder und Männer wird vermisst, ebenso wie ein Elektronikladen, ein &bdquo;Action“-Markt, Tedi oder auch ein Lebensmittelgeschäft in der Innenstadt.

Event-Location für die Innenstadt Darüber hinaus sollte es mehr individuellen Einzelhandel zentral in der Fußgängerzone geben, die Filialisten dafür eher an den Rand rücken, so die Nutzer.

Auch mehr Freizeitangebote für junge Menschen werden nachgefragt. Kneipen, Bars, in denen sich auch Studenten treffen könnten, denn für die gebe es in Lemgo so gut wie kein Angebot. Eine zentral gelegene Event-Location wird angeregt, ein Ort - gerne betrieben von der Stadt - an dem kulturelle Veranstaltungen oder auch Feste stattfinden könnten.

Ein Thema ist auch die Aufenthaltsqualität: die reiche nicht aus, sind sich viele einig. So wünschen sich die Teilnehmer in der Fußgängerzone unter anderem mehr Spielmöglichkeiten für Familien mit Kindern oder auch Sitzgelegenheiten für ältere Menschen und mehr Grün. Überdies seien mehr Veranstaltungen, Feste oder auch Konzerte in der Fußgängerzone oder auch auf dem Marktplatz sinnvoll. Das könne dazu beitragen, die Einkaufsmeile nachhaltig zu beleben. Leer stehende Läden könnten für Ausstellungen, Konzerte oder Pop up-Stores genutzt werden .

Und wer in die City will, muss auch hinkommen können. So geben die Befragten an, sich einen dichteren Takt beim Stadtbus zu wünschen, zudem sollte der Bus auch abends und am Wochenende länger und öfter fahren. Auch mehr fußläufige Parkplätze werden gewünscht, kostenfrei oder auch für Gebühren.

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