Erst ja, dann nein, jetzt doch: Lemgo bringt Photovoltaik auf die Dächer der Altstadt

Lemgo. Und jetzt doch: Auf den Dächern der Innenstadt wird künftig mehr Photovoltaik möglich sein. Was bereits Ende Oktober beschlossen schien, wird umgesetzt. Damals war die Mehrheit im letzten Moment gekippt. Wie Befangenheit, Krankheit und Urlaub Verwaltung und Politik in eine schwierige Situation brachten.

Damals im Oktober hatte sich die Mehrheit der Politik eigentlich mit der Verwaltung auf einen Kompromiss geeinigt, um auch in der historischen Innenstadt mehr Solarpaneele auf den Dächern zu erlauben. Damit sollte die alte Satzung zur Gestaltung der Gebäude im Bereich der Kernstadt vom 7. Mai 2008 geändert werden.

Politiker fehlten: Die Mehrheit war weg Auf Druck von SPD, Grünen, BfL und esL hatte die Verwaltung zuvor einen Vorschlag erarbeitet. Der sah unter anderem vor, die Gestaltungssatzung so zu ändern, dass auf den von unten aus sichtbaren Dachflächen Solaranlagen erlaubt würden, soweit sie einen Mindestabstand von einer Dachpfanne zu First, Traufe und Ortgang einhalten, in der Regel also 30 Zentimeter. In der bisherigen Satzung ist ein deutlich größer Mindestabstand von 90 Zentimetern vorgesehen.

Die Mehrheit für den Kompromiss schien gefunden, doch in der Ratssitzung Ende Oktober 2023 kam dann alles anders. Politiker, die selbst oder deren nahe Angehörige Gebäude in der Innenstadt besitzen, galten als befangen und durften nicht abstimmen. Das war in den Abstimmungen zuvor auch der Fall gewesen, doch dann kamen noch Krankheitsfälle und Urlauber hinzu, kurzum - zum Erstaunen aller wurde die sicher geglaubte und von der Verwaltung erarbeitete Satzungsänderung mit Stimmen von CDU, FDP, AfD und auch Bürgermeister Markus Baier gekippt .

Eine verfahrene Situation, schließlich hatte die Mehrheit zuvor anders ausgesehen und würde sich auch bei weiteren Anträgen zur Satzungsänderung erneut formieren. Die Verwaltung reagierte mit einem Arbeitskreis. In diesem trafen Politiker der Fraktionen zusammen und als Ergebnis wurde in der jüngsten Ratssitzung ein neuer Kompromiss präsentiert - der eigentlich der alte ist.

So müssen &bdquo;die Paneele mindestens einen Abstand von zwei Pfannenbreiten zu den Ortgängen und einen Abstand von einer Pfannenlänge zu First und Traufe einhalten, damit auf der Sichtseite der Dächer, die Kontur und Dachfarbe (Firstlinie, Traufe, Giebel) im Stadtbild ablesbar bleibt“, heißt es dazu in der geänderten Satzung.

Und dieses Mal konnten sich SPD, Grüne, BfL und esL in diesem Punkt durchsetzen. Im Anschluss wurde der Beschluss für die Satzungsänderung einstimmig gegen die Stimmen der AfD abgesegnet.

Erst ja, dann nein, jetzt doch: Lemgo bringt Photovoltaik auf die Dächer der Altstadt

Blomberg will mehr Photovoltaik und Solarthermie auf Altstadt-Dächern erlauben

Lemgo schiebt Autos auf Friedhöfen einen Riegel vor

Bürger für Lemgo setzen auf Kommunalen Ordnungsdienst

Es bleibt dabei: In Lemgo müssen Schüler fürs Busticket zahlen

Geteiltes Echo: Zwei Foodtrucks sollen Lemgos Innenstadt bereichern

FWG Augustdorf will Hundesteuer-Rabatt für Tierheim-Hunde

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus