Tierschutzverein fängt 67 Katzen in Lüerdissen ein

Lemgo-Lüerdissen. &bdquo;Es ist der Wahnsinn, und teilweise sind es wirklich erschreckende Bilder“, berichtet Daniela Klöpperpieper, stellvertretende Vorsitzende des Vereins &bdquo;Unsere Hände für viele Pfoten“, über die Szenen, die sich ihr und weiteren Helfern in Lüerdissen geboten haben. Anfang Juni startete der Verein in Kooperation mit einer Familie, dem Veterinäramt und dem Tierheim Eichenhof eine groß angelegte Fangaktion in Lüerdissen, wo sich in den vergangenen Jahren verwilderte Katzen immer weiter vermehrt haben. Aktueller Stand: 67 eingefangene Katzen und Katzenkinder – doch es könnten noch mehr werden.

&bdquo;Wir haben die Hoffnung, dass wir den größten Teil nun haben“, sagt Klöpperpieper. Seit mehr als einem Jahr ist der Verein vor Ort aktiv und hat immer wieder Katzen angefüttert, eingefangen und kastrieren lassen, kleine kranke Katzenkinder aufgepäppelt und ein neues Zuhause für sie gesucht. Doch nun bestand die Möglichkeit, die Katzen dort aufzugreifen, wo sie sich am meisten aufhalten. Die Fangaktion konnte beginnen.

Nicht alle konnten gerettet werden

In den ersten beiden Tagen wurden 28 Katzen und Katzenkinder, teilweise in einem erbärmlichen Allgemeinzustand, gesichert werden. Es folgten immer mehr Muttertiere mit Nachwuchs sowie zahlreiche unversorgte Jungtiere. Einige Tiere waren bereits verendet, andere nicht mehr zu retten. &bdquo;Ohne Medikamente hätten es viele nicht geschafft“, führt Klöpperpieper weiter aus.

Verklebte Augen, Schnupfen, Unterkühlung, Durchfall, Milben- und Madenbefall – die Liste ist lang. Aus diesem Grund sei eine Kastration so wichtig , um solches Tierleid zu verhindern. In Lippe gibt es seit 2022 eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht. Doch die Umsetzung sei schwierig. In Zusammenarbeit mit dem Tierheim Eichenhof würden die Tiere jetzt kastriert, versorgt und untergebracht, sowohl im Tierheim als auch auf mehreren Pflegestellen. Auch das Tierheim Bad Salzuflen hat eine Katzenfamilie aufgenommen.

Inzwischen seien bereits mehrere Katzen und Kater kastriert und wieder freigelassen worden. Diese seien so verwildert, dass sie nicht mehr vermittelt werden könnten. Bei den Katzenkindern sieht das anders aus, doch noch müssen sie aufgepäppelt und gesund gepflegt werden. &bdquo;Wir haben auch schon Anfragen bekommen, doch wir gucken da ganz genau hin“, so Klöpperpieper.

Auf Spenden angewiesen Es sei ein Kraftakt gewesen, die hohe Anzahl an Kastrationen innerhalb weniger Stunden vorzunehmen und die vielen Katzenkinder und Katzenfamilien zu versorgen und zu pflegen, zumal viele Mutterkatzen, in diesen Fällen allesamt noch jung, unerfahren und zum Teil wirklich überfordert seien. Doch auch finanziell müsse das alles gestemmt werden. Aus diesem Grund seien Verein und Tierheim auf Geld-, aber auch auf Sach- und Futterspenden angewiesen.

Wer in dieser Hinsicht weiterhelfen möchte, kann sich beispielsweise auf der Facebook-Seite des Vereins sowie unter Telefon (0176) 45823441 informieren. Hier wird regelmäßig über die eingefangenen Tiere berichtet, über die Fortschritte in Sachen Kastration, die Kennzeichnung und darüber, wie es den Jungtieren geht. Weitere Informationen gibt es auch im Internet auf der Seite www.tierschutzverein-lippe.de .

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