Lemgo. Für seine herausragende Forschungsarbeit hat der TH-OWL-Student Jannik Nolte den Stockmeyer-Nachwuchspreis 2024 erhalten. Die offizielle Preisverleihung fand in der Future Food Factory OWL auf dem Innovation Campus in Lemgo statt. Professor Dr. Dr. habil. Manfred Gareis, der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, überreichte Nolte die Urkunde in einer feierlichen Zeremonie.
Im Rahmen seiner Masterarbeit im Studiengang Life Science Technologies der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) beschäftigte sich Nolte mit der mikrobiologischen Sicherheit von Getränken. „Unter Anleitung von Professor Dr. Jan Schneider und in Zusammenarbeit mit der Krombacher Brauerei untersuchte Nolte in einem Transferprojekt des Institute for Life Science Technologies der TH OWL (ILT.NRW) in der Future Food Factory OWL, wie man Getränke sicherer machen kann, ohne dabei unnötig viel Energie zu verbrauchen“, schreibt die Hoschule in einer Pressemitteilung.
Schwieriger Start
Seine Arbeit mit dem Titel „Validierung des 55°C Pasteurisationsprogramms mit Blick auf die Inaktivierungskinetiken ausgewählter Mikroorganismen“ zeige, wie Getränke mit einer niedrigeren Temperatur pasteurisiert werden können. „Das spart Energie und schützt gleichzeitig die Qualität des Getränks“, heißt es weiter.
Jannik Nolte, der noch zu Pandemiezeiten unter schwierigen Bedingungen sein Studium aufgenommen habe, freue sich besonders über sein Projekt: „Ich habe meine Masterarbeit sowohl im Labor in Lemgo durchgeführt, als auch im Produktionsbetrieb der Krombacher Brauerei. So konnte ich die wissenschaftliche Tätigkeit kennenlernen und gleichzeitig auch schon die Praxis.“
Direkt übernommen
Noltes Forschung sei nicht nur theoretisch – sie sei direkt in der Praxis umgesetzt worden: „Das neue Verfahren spart der Brauerei etwa 25 Prozent Energie bei der Pasteurisation, einem der energieintensivsten Prozessschritte, und zeigt anderen Unternehmen, wie nachhaltigere Produktion möglich ist“, schreibt die Hochschule.
Jannik Nolte konnte direkt im Anschluss an seine Masterarbeit in der Krombacher Brauerei als Mitarbeiter übernommen werden. Dr. Imke Weishaupt, die als Transfermanagerin der TH OWL das Projekt unterstützt hat, sehe darin ein beispielhaftes Vorgehen: „Wir bringen nicht nur wissenschaftliche Ergebnisse aus unserem Forschungsprojekt in die Praxis, sondern sehen auch, wie der Transfer über Köpfe funktioniert.“
Hintergrund zum Nachwuchspreis
Die Heinrich-Stockmeyer-Stiftung fördert praxisnahe und anwendungsorientierte Forschung, die die Lebensmittelsicherheit verbessert. Der Nachwuchspreis ist mit 2500 Euro dotiert und wird an herausragende Bachelor- und Masterarbeiten vergeben. Das Kuratorium der Stiftung, bestehend aus vier Fachleuten, wählt die Preisträger aus.