Lemgo. Der Bustransport für die Lemgoer Schüler sorgt weiterhin für Unruhe. Im Mai hatte der Rat mehrheitlich beschlossen, auf das Deutschlandticket umzustellen. Das aber bedeutet auch für die anspruchsberechtigten Schüler, dass sie zuzahlen müssen. Sieben Euro, während nicht anspruchsberechtigte Schüler 12 Euro pro Monat zahlen.
Der Betrag ist einmalig im Halbjahr zu zahlen, schreibt die Fraktion der Grünen in einem Antrag für den Ausschuss für Gesundheit und Soziales. „In der Praxis zeigt sich nun, dass auch kinderreiche Familien im SGB II-Bezug, die in Ortsteilen wohnen und aufgrund der Entfernung anspruchsberechtigt sind, diesen Betrag als Einmalzahlung leisten müssen.“ Das wiege umso schwerer, als diese Kinder und Jugendlichen bislang kostenfrei zur Schule fahren konnten.
„Einmalzahlung kaum zu stemmen“
Der Betrag für eine Schülerin oder einen Schüler belaufe sich pro Halbjahr auf 42 Euro. „Bei mehreren Kindern können schnell höhere Beträge wie 84 oder 126 Euro fällig werden. Für Familien, die Bürgergeld beziehen, ist es nicht möglich, solche Summen auf einmal zu zahlen“, schlussfolgern die Grünen. Bei der Beschlussfassung im Mai hatten sie sich gegen das Deutschlandticket ausgesprochen und stattdessen für die Beibehaltung des Westfalentickets votiert. Das war in den vergangenen zwei Jahren an alle Schüler kostenfrei ausgegeben worden.Für den Ausschuss stellt die Grünen-Fraktion jetzt folgende Fragen: Wie gehen die Schulen und auch die Verwaltung mit diesem Problem um? Wie viele Familien sind davon betroffen? Gibt es diesbezüglich schon Hinweise und Beschwerden? Können diese Familien das Schülerticket auch monatlich bezahlen? Gibt es die Möglichkeit, dass Jobcenter oder andere Ämter das Geld erstatten? Letztlich ist für die Grünen auch wichtig, zu erfahren, was es die Stadt kosten würden, wenn Familien, die Sozialhilfe erhalten, von den Fahrtkosten befreit würden.
Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit tagt am Dienstag, 10. September, ab 18.30 Uhr im Mehrgenerationenhaus an der Echternstraße.