So will Lemgo Marketing die Stadt voranbringen

Lemgo. Mit dem Weihnachtsgeschäft geht es in die verkaufsstarke Saison. Die Stadt füllt sich, dafür werden nicht zuletzt auch die Winterwelt und Kläschen sorgen. Vorab aber hat Christoph Vieregge, Chef vom Lemgo Marketing, schon gute Nachrichten zu verkünden. Denn die Frequenz in der Fußgängerzone ist in den vergangenen Monaten bereits gewachsen.

Zahlen für die Innenstadt

Dank Messung in der Mittelstraße liegen aktuelle Zahlen vor. So hätten in diesem Jahr bis Oktober knapp 2,4 Millionen Menschen die Fußgängerzone besucht und damit 7,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Als Publikumsmagnet würden sich dabei vor allem auch die verkaufsoffenen Sonntage an den Veranstaltungswochenenden erweisen. So seien am Ostermarkt-Sonntag etwa 26.000 Menschen durch die Innenstadt flaniert, am Bruchmarkt-Sonntag seien es gar 27.000 gewesen. &bdquo;Sehr gute Zahlen“, wie Christoph Vieregge, seit Juni Geschäftsführer von Lemgo Marketing, resümiert.

Vier verkaufsoffene Sonntage gab und gibt es 2024 in Lemgo. An Ostermarkt, Strohsemmelfest, Bruchmarkt und Kläschen zählt Vieregge die vier Verkaufsoffenen auf, flankiert jeweils von Veranstaltungen, die groß genug sind, um die ganze Innenstadt zu bespielen. &bdquo;Und das Gros der Händler und auch der Filialisten aus der Innenstadt ist dann dabei.“

Weitere Maßnahmen

Doch natürlich versucht Lemgo Marketing in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt die Innenstadt noch auf weiteren Wegen zu beleben: Vieregge nennt das Standort- und Flächenmanagement, um dem Leerstand zu begegnen. Auch mit einem eigens aufgelegten Förderprogramm versucht die Stadt, Neuzugänge für die City zu gewinnen. Bei der Stadt ist auch das neue Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) in Arbeit, unter anderem um auf das veränderte Kundenverhalten zu reagieren.

Im Austausch sei man auch mit anderen Kommunen, so Vieregge. &bdquo;Aber das Allheilmittel gibt es eben nicht.“ Wohl aber gebe es immer wieder Anfragen für die Innenstadt: Dienstleistungen, Gastronomie, verhaltener sei da die Nachfrage im Einzelhandel.

Tourismus

Was den Tourismus angeht, so gehen sie Zahlen nach großen Zugewinnen 2023 etwas zurück. 13.411 Übernachtungen wurden in diesem Jahr bis Ende Juli gezählt. Ein Minus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Woran das liegt? Eine Umfrage bei den Betrieben hätte ergeben, dass deutlich weniger Geschäftskunden kämen, hat Lemgo Marketing einen Grund ausgemacht. Wobei das Angebot für Übernachtungsgäste in Lemgo überschaubar ist: Erst Betriebe mit mindestens zehn Betten tauchen in der Statistik auf. Sechs davon gibt es aktuell in Lemgo. Neu hinzugekommen ist das LGO-Hotel an der Herforder Straße und der Resting-Place in Kirchheide; im kommenden Jahr dürften die Übernachtungszahlen dann nicht zuletzt auch aufgrund des Campingplatzes &bdquo;Heimat-Camping“ wieder steigen.

Hinzu kommen noch rund 40 Ferienwohnungen. Und dann sind da natürlich noch die vielen Tagesgäste, deren Anzahl nur schwer zu bemessen ist. Die Statistik geht bis Juli von knapp 8000 Tagestouristen aus.

Künftig wollen Stadt und Lemgo Marketing den Tourismus mit weiteren Maßnahmen konkret fördern: Ende November wird ein Workshop mit dem Europäischen Tourismusinstitut in Lemgo starten. Dann sind Händler, Gastronomen, Hoteliers und andere Akteure eingeladen, um die Marke Lemgo weiter nach vorne zu bringen. Dabei geht es unter anderem um Wander- und Radwege, um Online-Auftritte oder auch um einheitliche Werbemaßnahmen.

Lemgo Marketing als Unternehmen

Lemgo Marketing ist als Dienstleister in vielen Bereich für die Stadt aktiv: für Standortförderung, Tourismus, Veranstaltungen, bis zum Säubern der öffentlichen Toiletten und dem Erscheinungsbild der Fußgängerzone. Dafür sind sechs Mitarbeiter bei Lemgo Marketing fest angestellt. Aktuell geht Geschäftsführer Christoph Vieregge für das laufende Jahr von Erträgen von knapp 667.000 Euro aus, hinzu kämen noch Einnahmen aus den Veranstaltungen von gut 16.000 Euro (abgerechnet in der Veranstaltung GmbH Co.KG) . Dem stehen aktuell Aufwendungen von gut 675.000 Euro gegenüber, so dass unter der Jahresbilanz derzeit ein Jahresüberschuss von 6550 Euro stünde.

Im vergangenen Jahr hatte es noch ein Defizit von 21.588 Euro gegeben. Dafür, so Vieregge, könne er keinen einzelnen Posten benennen. Denn die Risiken seien vielfältig: schlechtes Wetter, Sponsoren oder auch steigende Sach- und Personalkosten zählt er als Gründe auf.

Aktuell berät die Politik, ob Lemgo Marketing künftig noch weitere Aufgaben übernehmen kann. Auch die Erhöhung des Zuschusses der Stadt von derzeit 275.000 Euro jährlich ist Thema.

Die Winterwelt

Als nächste große Veranstaltung steht für Lemgo Marketing die Winterwelt an. Der Aufbau läuft bereits. Vom 29. November bis Ende des Jahres wird sich der Lippegarten wieder in eine atmosphärische Weihnachtswelt verwandeln. Mit Nick March, einem angesagten Singer-Songwriter, verspricht Christoph Vieregge einen besonderen Gast für die Eröffnungsfeier. Gut angenommen wurde in der vergangenen Saision das Eisstockschießen, das in diesem Jahr wieder auf zwei Kunststoff-Bahnen angeboten wird. Gruppen und Vereine können sich Zeiten mieten. Und natürlich wird es auch wieder ein reichhaltiges Bühnenprogramm geben. Mehr zur Winterwelt will Christoph Vieregge in Kürze verraten.

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