So viele Lemgoer müssen im kommenden Jahr mehr für die Grundsteuer zahlen

Lemgo. Das Thema der Grundsteuer B beschäftigt die Bürger, laut Urteil des Bundesverfassungsgerichtes muss die neu bemessen werden. Viele Lemgoer fürchten nun, kommendes Jahr deutlich mehr zahlen zu müssen. Um etwas Klarheit zu schaffen, bat die SPD die Verwaltung um erste Zahlen . Und in der Tat: Für das Gros der Bürger wird es voraussichtlich teurer.

Derzeit geht die Stadt Lemgo davon aus, dass der Hebesatz für die Grundsteuer B im kommenden Jahr auf etwa 699 Prozent steigen wird. Aktuell wird er mit 525 Punkten bemessen. Doch während die einen mehr zahlen müssen, werden andere Bürger entlastet, sodass die Verwaltung nicht davon ausgeht, mit der Reform zusätzliche Einnahmen zu schaffen.

Teurer wird es vor allem für die, deren Grundbesitz in den vergangenen Jahren an Wert gewonnen hat. Hat sich zum Beispiel die ehemals günstige Randlage zum gefragten Wohnort entwickelt oder ist die Immobilie aufwendig renoviert wurden und hat damit an Wert deutlich gewonnen - so wird sich das auch in einer höheren Grundsteuer B widerspiegeln. Je nach Wertentwicklung kann sich das deutlicher oder weniger stark auswirken, so Björn Langanke von der Stadt Lemgo. Ebenso sei es aber auch möglich, dass die Grundsteuer sinke oder gleich bleibe.

Für 69 Prozent der Bürger wird es teurer

Für die Lemgoer Bürger heißt das nach aktuellen Annahmen, dass bei rund 29 Prozent der Bürger die Grundsteuer B um bis zu 100 Euro steigen würde. Mit 100 bis 250 Euro Mehrkosten müssten weitere 25 Prozent der Lemgoer rechnen. Für gut 11,6 Prozent stünden Mehrausgaben von 250 bis 500 Euro an. 3,4 Prozent der Bürger wären mit 500 bis 1000 Euro mehr für die Grundsteuer B dabei. Bei 0,45 Prozent lägen Mehrkosten von bis zu 5000 Euro an, noch teurer wird es nur im Einzelfall.

Im Gegenzug dürften sich knapp 19 Prozent der Bürger freuen, für sie wird die Grundsteuer voraussichtlich bis zu 100 Euro günstiger. Weitere gut 6 Prozent würden bis zu 250 Euro weniger Grundsteuern B zahlen. 2,7 Prozent könnten bis zu 500 Euro einsparen, bei 1,3 Prozent wären es bis zu 1000 Euro, und 1,4 Prozent der Bevölkerung dürfte sogar jährlich bis zu 5000 Euro weniger für die Grundsteuer B zahlen. Und für 0,35 Prozent der Lemgoer würde es sich so richtig rechnen: Sie könnten über 5000 Euro einsparen.

Formel, um Betrag selbst auszurechnen

Unter dem Strich hieße das, dass die Grundsteuer B im kommenden Jahr für 69 Prozent der Bürger teurer würde, während 31 Prozent der Lemgoer weniger zahlen müssten.

Wer seine voraussichtliche Belastung für 2025 bereits berechnen möchte, für den hat die Stadt ein einfaches Rechenmodell aufgemacht : Dafür seien der Steuermessbetrag (von der Finanzverwaltung mitgeteilt) und der Hebesatz nötig, der aktuell von der Verwaltung mit 699 vorgeschlagen wird. &bdquo;Vereinfacht kann man bei der Berechnung den Steuermessbetrag mit dem Faktor 7 multiplizieren“, so die Stadt. Bei einem durchschnittlichen Zweifamilienhaus in Lemgo mit einem Steuermessbetrag von 77,80 Euro würde also gelten: 77,80 Euro x 7 = 544,60 Euro. Das wäre die neue jährliche Grundsteuer, die ab 2025 zu zahlen wäre.

Ob es aber so kommen wird, ist derzeit noch ungewiss. Die Politik will erst in der Ratssitzung im Dezember über die Hebesätze für die Grundsteuer B entscheiden.

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