Euphorie nach dem Kehrmann-Ja beim TBV: Stuttgart kommt, Beiratschef gewählt

Lemgo. Der TBV Lemgo Lippe surft derzeit auf einer Erfolgswelle. 11:3 Punkte bedeuten einen Startrekord unter der Regie von Florian Kehrmann, der bereits seit Dezember 2014 als Cheftrainer die Richtung an der Bunsenstraße vorgibt. Das inzwischen 48 Jahre alte TBV-Idol gab den Hansestädtern zuletzt für ein weiteres Jahr sein Wort (wir berichteten) und bleibt bis mindestens 2027. Die Stimmung dürfte unter den Fans also bestens sein, wenn der TBV am Sonntag ab 16.30 Uhr in der Phoenix-Contact-Arena TVB Stuttgart empfängt.

Rückblickend sagt Kehrmann, dass die Basis in der Vorbereitung die Abwehrarbeit gewesen sei: &bdquo;Es ging darum, den neuen Spielern unser System zu erörtern. Es gibt klare taktische Anweisungen.“ Ein weiterer Faktor sei die Fitness: &bdquo;Wir haben viel im körperlichen Bereich gearbeitet, mein Co-Trainer Matthias Struck und die medizinische Abteilung machten und machen da einen super Job.“ Als dritten Punkt nennt der TBV-Chefcoach die Flexibilität im Angriff: &bdquo;Die Varianten mit dem Sieben-gegen-Sechs und dem vierten Rückraumspieler haben sich gut eingeschliffen.“

&bdquo;Wir können diese Gegner bestimmen“

Beeindruckend war zuletzt, wie deutlich die Lemgoer im Pokal Hagen und in der Bundesliga GWD Minden dominierten. Frühzeitig waren die Begegnungen entschieden: &bdquo;Mich hat das nicht überrascht. Ich weiß, was wir können, wir können diese Gegner bestimmen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir in Hamburg quasi 45 Minuten keine Chance hatten. Jedes Spiel läuft anders, es gibt viele 50:50-Entscheidungen. In Minden sind die GWD-Keeper einige Male am Ball gewesen, aber er ging dann doch ins Tor.“

Stuttgart sei nun eine hohe Hürde: &bdquo;Es wird viele Zweikämpfe geben, TVB hat sehr gute Eins-gegen-Eins-Spieler, agiert in der Abwehr sehr flexibel – 6:0, 4:2, 3:3. Es ist nicht leicht, sich darauf vorzubereiten, zumal der Gegner viele personelle Probleme hat.“ In der Offensive habe Stuttgart zuletzt &bdquo;fast immer“ mit vier Rückraumspielern agiert, gegen Melsungen &bdquo;eine ganze Halbzeit“ im Sieben-gegen-Sechs: &bdquo;Wir hatten viel Trainingsarbeit zu verrichten.“

&bdquo;Flo ist die Identifikationsfigur des TBV“

In der TBV-Pressemitteilung zu der Vertragsverlängerung von Kehrmann, die am Donnerstagabend rausging, hatten sich Jörg Zereike und Herbert Vogel zitieren lassen. &bdquo;15 Jahre als Spieler, 2027 dann bereits zwölf Jahre als Trainer – das ist eine beeindruckende und für den TBV äußerst wertvolle Konstanz, die im heutigen Profisport selten geworden und alles andere als selbstverständlich ist. Flo verkörpert die Werte, die den TBV auszeichnen, und gemeinsam werden wir weiterhin alles für die Entwicklung der Mannschaft und des Vereins geben“, meinte TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike.

Beiratsvorsitzender Herbert Vogel betonte: &bdquo;Flo ist die Identifikationsfigur des TBV Lemgo Lippe. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir sportlich und strukturell wachsen konnten. Seine Art, die Mannschaft anzuführen, schafft eine besondere Atmosphäre, die von den Spielern sowie allen Mitarbeitern wertgeschätzt wird und sich derzeit in Erfolgen widerspiegelt. Wir sind sehr glücklich, dass er uns auch künftig erhalten bleibt und den Weg des TBV mit seiner unglaublichen Erfahrung, Expertise und Leidenschaft mindestens ein weiteres Jahr begleitet.“

&bdquo;Sehr erfreut“ war Michael Oppermann, stellvertretender Vorsitzender der Lemgoer Hexen, über das Ja-Wort des Trainers: &bdquo;Wir Fans hatten darauf gehofft und gewartet. Nach den Vertragsverlängerungen von vielen ganz wichtigen Spielern fehlte er noch für das Gesamtkonstrukt. Klasse, dass Kehrmann nachgezogen hat.“ Natürlich werden die Fans die Vertragsverlängerung am Sonntag feiern: &bdquo;Ist doch klar, der Applaus wird noch lauter sein als sonst.“ Bis Freitagmittag setzte der TBV für die Begegnung am Sonntag bereits 4150 Tickets ab. Letzte Sitzplatzkarten sowie Stehplätze sind weiterhin im Online-Ticketshop erhältlich.

Neuer Beirat, Heimspiel im Pokal

Neuer Beiratschef des TBV ist Roy van Maanen (MR Group). Er folgt damit auf Herbert Vogel. Dem Beirat erhalten bleiben Klaus Rübesamen (Brassler), Klaus Drücker (Sparkasse Lemgo), Prof. Dr. Gunther Olesch (früher Phoenix Contact) und Rechtsanwalt Arndt Schirneker-Reineke. Neu dabei ist Georg Pescher (Alpla-Group).

Im Achtelfinale des DHB-Pokals trifft der TBV Lemgo Lippe auf den VfL Gummersbach. Das ergab die Auslosung. Das Team von Kapitän Tim Suton empfängt die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Julian Köster am 5. oder 6. November in der Phoenix-Contact-Arena. Die weiteren Begegnungen: TVB Stuttgart – SG Flensburg-Handewitt, HSG Nordhorn-Lingen – SC DHfK Leipzig, HC Elbflorenz – MT Melsungen, Bergischer HC – TSV Hannover-Burgdorf, HBW Balingen-Weilstetten – THW Kiel, Dessau-Roßlauer HV/SC Magdeburg – TV Großwallstadt, Füchse Berlin – ThSV Eisenach. Die nächsten Pokaltermine: Viertelfinale: 17./18. Dezember, Final Four: 18. und 19. April 2026.

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