Spende mit traurigem Hintergrund: 1000 Bäume für den Lemgoer Stadtwald

Lemgo/Detmold. Es ist eine besondere Spende, die dem Lemgoer Stadtwald zugutekommen wird: Die &bdquo;Sibylle und Hannes Frank Stiftung“ spendet rund 1000 Bäume an die Stadt, die in einer gemeinsamen Aktion mit den Bürgern - voraussichtlich im Januar kommenden Jahres - gepflanzt werden sollen. Symbolisch haben die mit der Stiftung verbundenen Studenten der Holztechnik von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) nun bereits drei Bäume auf der Streuobstwiese neben dem Parkplatz Försterteiche in Lüerdissen in die Erde gebracht. Der Hintergrund der Spende ist aber traurig.

Am 2. Dezember jährt sich der Todestag von Armin Erb zum ersten Mal. Der Detmolder hat 40 Jahre seines Lebens bei der Firma Jowat in der Nachbarstadt gearbeitet, zuletzt als Leiter des Bereichs &bdquo;Technischer Support und Service“. Jowat gehört laut eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anbietern von Industrieklebstoffen. Diese finden insbesondere in Holz verarbeitenden Betrieben Anwendung.

Drei Stiftungsziele Stiftungsvertreter Dr. Hannes Frank war Jahrzehnte im Vorstand von Jowat und 13 Jahre Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. Er habe sich damals dafür eingesetzt, den Studiengang Holztechnik nach Lemgo zu holen. 2012 gründete er zusammen mit seiner Frau die Stiftung, die drei Ziele verfolgt, die sein Stellvertreter Uwe Kronshage aufzählt: die Musikhochschule Detmold fördern, den Studiengang Holztechnik der TH OWL unterstützen und benachteiligten Familien unter dem Motto &bdquo;aus Hartz-4-Kindern keine Hartz-4-Eltern werden lassen“ unter die Arme greifen.

Als Armin Erb im Alter von 69 Jahren plötzlich und unerwartet starb, entschieden seine Töchter Theresa und Sophia Erb, dass sie keine Kranz- und Blumenspenden möchten, und baten stattdessen um Spenden an die &bdquo;Sibylle und Hannes Frank Stiftung“. &bdquo;Der Studiengang Holztechnik war ihm immer ein Anliegen. Er hat viele duale Studenten betreut. Deswegen dachten wir, das hätte ihm gefallen“, erklärt Sophia Erb.

Gedenkplatz auf der Streuobstwiese Insgesamt 2600 Euro kamen zusammen, die laut Professor Reinhard Grell zur Hälfte in eine Veranstaltung im Smart-Wood-Center flossen. &bdquo;Das war eine tolle Aktion, bei der Instrumente gebaut wurden, auf denen dann die Musikhochschüler gespielt haben“, erzählt der Dekan des Fachbereichs Produktions- und Holztechnik an der TH OWL.

Mit der anderen Hälfte des Geldes wird die Baumpflanzaktion finanziert, bei der vor allem Weißtannen gesetzt werden sollen. Doch zunächst pflanzten die Studenten drei Apfelbäume - Holsteiner Cox , Horneburger Pfannkuchenapfel und Boskop - auf der 2022 angelegten Streuobstwiese. Wenn alles gut läuft, könnten sie schon im kommenden Jahr Früchte tragen, prognostizierte Förster Alexander von Leffern. Auf der Wiese stellten die Studenten bereits im Frühjahr eine im Unterricht entstandene Bank auf, die für die Hinterbliebenen von Armin Erb ein Ort des Gedenkens sein kann.

&bdquo;Wald hat besondere Bedeutung“ Die Studenten aus dem Bereich Holztechnik sind öfter im Wald, wie Professor Adrian Riegel erläutert: &bdquo;Wir haben die Arbeiter im Wald in der Vergangenheit viel bei der Pflege unterstützt, zum Beispiel beim Freischneiden oder beim Gatterbau, um das Rehwild fernzuhalten.“ So lernten die Studenten, wie viel Arbeit in dem natürlichen Werkstoff Holz steckt.

Erster Beigeordneter und Kämmerer Frank Limpke dankte der Stiftung, den Studenten und machte deutlich: &bdquo;Der Stadtwald hat eine besondere Bedeutung für die Bürger in Lemgo, auch als Naherholungsgebiet. Da steckt viel Emotionalität drin. Das wurde besonders deutlich, als die Kalamitätsflächen sichtbar wurden.“ Er empfinde es als tröstlich, dass nun etwas geschaffen werde, das die nächsten Generationen überdauern soll.

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