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Diskussion um Leopoldshöher Spielplatz

Thomas Dohna

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Konstantin hat die Wippfigur auf dem Spielplatz in der Siedlung am Moshagen bestiegen. Sein Großvater Paul Gehle passt auf und seine Großmutter Petra Gehle schaut vom zweiten Spielgerät auf diesem Spielplatz aus zu. - © Thomas Dohna
Konstantin hat die Wippfigur auf dem Spielplatz in der Siedlung am Moshagen bestiegen. Sein Großvater Paul Gehle passt auf und seine Großmutter Petra Gehle schaut vom zweiten Spielgerät auf diesem Spielplatz aus zu. (© Thomas Dohna)

Leopoldshöhe. Konstantin weiß, was dem Spielplatz in der Siedlung am Moshagen fehlt. „Hier könnte noch eine Bank stehen, damit die Eltern zuschauen können", findet der Vierjährige. In der Politik wird die Zukunft dieser Fläche aktuell diskutiert. In der Nachbarschaft ist umstritten, was daraus werden soll.

Der Spielplatz liegt mitten in der Siedlung, die Mitte der 1990er Jahre entstanden ist. Keine Straße grenzt an ihn. Wer dorthin will, muss zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Einfamilienhäuser stehen dicht an dem Spielplatz. Büsche und Hecken sind hoch. Der Platz ist durch eine Art Hecke in zwei Flächen geteilt. Die größere, zum Fußweg offene ist leer. Auf der kleineren Fläche stehen eine Schaukel und eine Wippfigur.

In der Vergangenheit sei der Spielplatz immer wieder durch Vandalismus, Lärm und herumliegenden Müll aufgefallen, beschreibt die Verwaltung die Situation. Die Beschädigungen der Spielgeräte geschahen 2011. Der Spielplatz sei immer weiter zurückgebaut worden. Die Attraktivität habe dadurch erheblich abgenommen. Die Fläche sei als Spielplatz nicht mehr wahrnehmbar. Das sei auch während der Spielplatzbereisung im Mai 2012 thematisiert worden. Trotz dieser Reduzierung werde der Spielplatz weiter genutzt, was an der Abnutzung der Grasnarbe im Bereich der Schaukel sichtbar sei.

In einem ersten Workshop zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) kam der Spielplatz zur Sprache. Bürger regten an, ihn zu reaktivieren. Das Land würde unter Umständen 60 Prozent der Kosten zuschießen. Außerdem wollen sich Anwohner an den Kosten der Gestaltung beteiligen, berichtet die Verwaltung. Gleichzeitig gebe es aus der Nachbarschaft Hinweise auf „unangemessenes Verhalten" junger Menschen und „Auffälligkeiten" in Verbindung mit dem nahen Schulzentrum.

Petra und Paul Gehle besuchen den Spielplatz nahezu jede Woche. Dann ist ihr Enkel Konstantin zu Gast. Als junge Eltern waren sie oft auf dem Spielplatz. „Damals war er besser einsehbar als heute", erinnert sich Paul Gehle. Die privaten Hecken und Büsche stünden heute höher als früher. Das haben auch die Politiker im Sozialausschuss bemerkt. Jürgen Hachmeister (Grüne): „Die Hecken könnten besser geschnitten sein." Dann sei auch die soziale Kontrolle durch die Nachbarschaft gegeben.

Politiker aller im Sozialausschuss vertretenen Parteien sind dafür, den Platz neu zu gestalten. Der Hinweis der Verwaltung auf die Sachbeschädigungen der Vergangenheit, prallt bei den Sozialpolitikern ab. Die lägen weit in der Vergangenheit, neuere Vorfälle seien nicht bekannt.

Konstantin und seine Großeltern Petra und Paul Gehle haben zur Neugestaltung schon eine Idee: „So ein Mehrgenerationenspielplatz wie in Asemissen wäre nicht schlecht." Matschflächen für die kleinen Kinder, Sitzmöglichkeiten für Ältere, ein Klettergerät, so in der Richtung könnten sie sich den Spielplatz vorstellen. Der Fußweg durch die Siedlung werde von vielen Schülern genutzt, sei es als Schulweg, sei es, um in der Mittagspause ins Zentrum zu gehen, um dort etwas einzukaufen.

Sozialpolitiker der SPD bewerten den Vorschlag der Grünen, den Platz auch als Treffmöglichkeit für Jugendliche zu gestalten als sinnvoll. So ein Platz solle für alle da sein, dann sei das auch eine attraktive Fläche. Die Schüler der Grundschule Nord und der Felix-Fechenbach-Gesamtschule (FFG) mit in die Neu-Gestaltung des Platzes einzubeziehen, finden Sozialpolitiker aller Parteien gut, mit Ausnahme der CDU. Cornelia Risy glaubt nicht, dass das Sinn macht. Kleine Kinder und Schulkinder hätten unterschiedliche Bedarfe. Der Vorsitzende des Sozialausschusses Klaus Fiedler (CDU) möchte die Eltern einbeziehen. Manfred Burkamp (SPD) verweist auf den Spielplatz Grünstraße in Asemissen. Dort habe die Einbeziehung der Beteiligten gute Ergebnisse erbracht.

„Bei Spielplätzen muss man einen ganz langen Atem haben", findet Klaus Droste (SPD) und verweist auf die nachkommende junge Generation. Das sehen Petra und Paul Gehle genauso. Jetzt seien viele in der Siedlung Großeltern und könnten mit ihren Enkeln auf den Spielplatz gehen. In 15 Jahren vielleicht werde eine neue, junge Generation in die Häuser einziehen.

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