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Leopoldshöhe

Aus für die Dahlhauser Mühle

Leopoldshöhe. Klaus Echterhoff ist ein wenig traurig. Der Landhandel habe schon immer zur Dahlhauser Mühle gehört, sagt er. Doch jetzt, nach mehr als 125 Jahren, ist mit dem Ladengeschäft Schluss. Getreide wird er weiter handeln – allerdings nur für Landwirte.

Im Laden der Dahlhauser Mühle gab es alles, was man so für den Garten und die Haustiere brauchte. Außerdem Mehl in verschiedenen Sorten für unterschiedliche Zwecke, Hefe und andere Backzutaten. Samen und Blumenerde gehörten zum Sortiment, Spezialfutter für Pferde und Hunde, Hühnerfutter und etliches mehr. Lebensmittel wie Kartoffeln und Eier auch. „Die Leute kamen zu uns, wenn sie etwas vergessen hatten und nicht zum Baumarkt fahren wollten“, sagt Klaus Echterhof.

Der Umsatz hat nachgelassen

Der Umsatz für diese Waren habe nachgelassen, klagt er. Das Internet wurde zum größten Konkurrenten. „Damit können wir nicht mithalten“, sagt Echterhof. Viele Jahre hat seine Mutter Irmgard den Laden geführt. Sie war gelernte Müllerin. Bis vor 30 Jahren hat sie noch selbst in der Mühle gemahlen.

Wahrscheinlich ist seit Jahrhunderten im Windwehetal Korn gemahlen worden. Die beiden Dahlhauser Mühlen, die Wassermühle im Tal und die Windmühle auf dem Hügel nebenan, gehörten bis ins späte 19. Jahrhundert zur Domäne Dahlhausen. In den ersten Jahrhunderten stand das Gebäude der Dahlhauser Wassermühle auf der anderen Seite der Dahhauser Straße. Die war einst die Hauptverbindung zwischen Asemissen, Evenhausen und Schötmar. Den Ortsteil Leopoldshöhe gab es da noch nicht.

Windmühle entstand in den 1830ern

In den 1840er Jahren war das alte Mühlenhaus abgängig. Ein neues, das heutige, wurde gebaut. Der Mühlteich wurde größer, so dass der sommerliche Wassermangel in der Windwehe für längere Zeit überbrückt werden konnte. In den 1830ern ließ die Domäne an der Südseite des Evenhauser Berges eine Windmühle bauen – ebenfalls, um bei wassermangel mahlen zu können. In dem neuen Mühlenhaus versuchten mehrere Pächter ihr Glück.

1892 übernahm August Tölke die Mühlen, der beide bis 1921 bewirtschaftete. Sein gleichnamiger Sohn erbte die Pacht. Er starb allerdings schon 1924. Dessen Sohn, wieder ein August Tölke, übernahm. Ein Jahr darauf verlor die Windmühle in einem Sturm einen ihrer Flügel – Tölke legte sie still. Auch die Wasserkraft fand ihr Ende – Tölke stellte die Mühle auf Elektrizität um.

Irmgard Echterhof übernahm die Wassermühle

1960 verkaufte der Landesverband Lippe die ehemalige Wassermühle an Tölke, der bald darauf durch einen Unfall vor seinem Haus starb. Irmgard Echterhof war Tölkes Tochter. Sie übernahm die Wassermühle. Die Windmühle war da schon längst in andere Hände übergegangen. Irmgard Echterhof starb im vergangenen August.

Klaus Echterhof hat den Laden noch bis Ende des Jahres weitergeführt. Er steht im Beruf als Müllermeister. Auch sonst gab es niemanden, der tagaus-tagein für den Landhandel da sein wollte. Wirtschaftlich habe es sich nicht wirklich gelohnt, auch wenn sich die verschiedenen Mehle noch gut verkauft hätten. „Dafür müsste deutlich mehr Umsatz da sein“, sagt Klaus Echterhof.

Aber, und das ist ihm wichtig, er bleibe für die Landwirte Getreidehändler. Und wer weiß, vielleicht findet sich in Zukunft jemand, der den Landhandel wieder aufleben lässt. „Den Gewerbeschein gebe ich noch nicht ab“, sagt Klaus Echterhof abschließend.

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