Probestandort der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe ist durchgefallen

Leopoldshöhe-Asemissen. Fast ein Jahr lang sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr testweise auch aus dem Ortsteil Asemissen zu Einsätzen ausgerückt. Erreicht werden sollte, dass die Feuerwehrleute schneller zu Einsatzorten in Greste und Asemissen gelangen können. Das hat geklappt. Doch der Probebetrieb ist zu Ende, und es fehlt nach wie vor ein geeigneter Standort für ein zweites Feuerwehr-Gebäude.

Die politische Entscheidung ist längst gefallen: Die Wehr soll einen zweiten Standort bekommen. Nur wo? Aus den Erfahrungen mit dem Probebetrieb in einer sogenannten Kalthalle am Bahnhof Oerlinghausen in Asemissen sei klar geworden, dass dieser unterhalb der Bahnlinie und näher am Ortszentrum Asemissen liegen soll, erklären Frank Sommer von der Gemeindeverwaltung und Harald Schubert, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Bei geschlossenen Bahnschranken kam es schnell zu Hupkonzerten oder wütenden Kickstarts anderer Autofahrer, wenn die Feuerwehrleute in ihren Privatwagen die Schranken umfuhren, bevor die Bahn den Übergang kreuzte. In Privatwagen und ohne Montur sind sie nicht als Feuerwehrleute im Einsatz zu erkennen.

Problematische Lage

Auch die Lage am Ende der Bahnhofstraße war nicht ganz unproblematisch. Busse, Pendlerfahrzeuge, Fahrgäste – es herrschten zu viel Betrieb auf der Straße für die großen Fahrzeuge der Feuerwehr, wenn es schnell gehen musste. Ein Gutachten hatte trotz dieser Widrigkeiten bestätigt, &bdquo;dass Zeiten erreicht worden sind, die aktuell erreicht werden sollten", sagt Harald Schubert. Die Gemeindeverwaltung hatte bereits ein geeignetes Grundstück im Visier, der Eigentümer habe es aber nicht verkaufen wollen, sagt Frank Sommer. Es habe bereits mehrere Gespräche gegeben, ohne Erfolg.

Der neue Standort müsse verschiedene Anforderungen erfüllen: Eine rund 2000 Quadratmeter große Fläche benötige die Feuerwehr für Gebäude, Fahrzeughalle und Parkflächen. Das Grundstück sollte gut erreichbar sein, zentral liegen, aber auch nicht in einer verkehrsberuhigten Zone. Die Suche gehe weiter: &bdquo;Wenn jemand etwas hat, kann er sich gerne bei uns melden", sagt Sommer.

8-Minuten-Frist ist nicht einzuhalten Wenn es nun eine dritte Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes gibt, dann werde es sich vermutlich – Stand jetzt mit dem einzigen Standort am Schuckenteichweg – wieder zeigen, &bdquo;dass die Zeiten nicht wie gewünscht eingehalten werden", erklärt Frank Sommer. Vorgabe ist, dass innerhalb von acht Minuten nach der Alarmierung eine Gruppe am Einsatzort sein muss. In diesem ersten Team müssen zehn Funktionen vertreten sein – von einer Führungskraft über Atemschutzgeräteträger bis hin zum Maschinisten.

Und nun? Die Aufsichtsbehörde könne theoretisch eine Frist setzen, wann die Sache mit dem zweiten Standort umgesetzt sein müsse. &bdquo;Aber wo kein Grundstück, da auch kein Baukörper", sagt Frank Sommer. Die Gemeinde versuche ja, einen Platz zu finden, ein eigenes, geeignetes Grundstück hat sie aber nicht.

Hauptamtliche Wehr ist zu teuer Eine Alternative wäre noch, eine hauptamtliche Wache einzurichten. Das bedeutet dann Berufsfeuerwehr. Für kleine Kommunen sei das nicht machbar, weil zu teuer. &bdquo;Wir sind ja alle bestrebt, es finanzieren zu können", ergänzt Harald Schubert. Bei Berufsfeuerwehren ist immer eine Mannschaft im Feuerwehr-Gebäude, die dann schneller ausrücken könne. Mit Leopoldshöhe vergleichbare Kommunen hätten das aber auch nicht, sagt Sommer. Einige kleine Kommunen hielten sich einen Gerätewart vor Ort, sagt Harald Schubert. Das könne eine Aufsichtsbehörde schlussendlich auch anordnen.

Noch ist das aber kein Thema. Geräte und Technik aus dem Probebetrieb in Asemissen werden noch weiterverwendet. Die transportable Lichtanlage aus der Halle zum Beispiel hat den Feuerwehrleuten bereits bei Einsätzen geholfen.

Abbiegeassistent für Feuerwehrfahrzeuge Und etwas Neues hat die Wehr jetzt anschaffen können, was für mehr Sicherheit sorgen soll: Abbiegeassistenten. Die sollen nun nach und nach an &bdquo;allen Großfahrzeugen" installiert werden.

Mit den Geräten lasse sich der sogenannte tote Winkel einsehen. Es ertönt zudem ein Piepsignal, wenn sich eine Person rechts des Wagens bewegt, wie Feuerwehr-Sprecher Lars Koppmann demonstriert. Der Kauf dieser Geräte sei möglich gewesen, weil Sommer dafür einen Fördertopf aufgetan hatte. &bdquo;Da hatte sich kurzfristig etwas ergeben". Die Gemeinde trägt wegen der Förderung nur 20 Prozent der Kosten.

Generell stimmten Feuerwehr und Verwaltung jährlich ab, was die Feuerwehr für ihren Betrieb benötige. &bdquo;Das funktioniert hervorragend", sagt Harald Schubert. Fehlt nur noch der zweite Standort. Lars Koppmann: &bdquo;Das muss über kurz oder lang kommen."

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