Ideenwettbewerb für das Quartier Brunsheide kann starten

Leopoldshöhe. Nach einigem Hin und Her, Diskussionen und Protesten, nach Besprechungen und mehreren (Online-)Konferenzen mit den Anwohnern ist jetzt der Ausschreibungstext für den städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb für das &bdquo;Lebendige Quartier Brunsheide" fertig. Der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe hat dem entsprechenden Beschluss dazu bei einer Enthaltung zugestimmt. Der Wettbewerb kann nun starten.

Wie mehrfach berichtet, soll auf einer etwa 5,6 Hektar großen Fläche zwischen Felix-Fechenbach-Straße und Herforder Straße in Schuckenbaum in den nächsten, vermutlich vier bis zehn, Jahren sukzessive ein neues Quartier entstehen. Mit Wohnangeboten für verschiedene Alters- und Einkommensgruppen – vom Einfamilienhaus, Doppelhaus und Reihenhaus (40 Prozent der Fläche) bis zum sozial geförderten Wohnungsbau ist alles dabei. Und damit auch Mehrfamilienhäuser (60 Prozent der Fläche). Insgesamt geht es um maximal 230 Wohneinheiten.

Verein will Bebauung in der Dimension verhindern

Vor allem wegen der Größe der Mehrfamilienhäuser und der Dichte der Bebauung gab es immer wieder Proteste von Anwohnern. Von der Bebauung hätten sie immer gewusst, gingen aber nur von Einfamilienhäusern aus. Sie gründeten schließlich den &bdquo;Verein zur Erhaltung der dörflichen Struktur in Leopoldshöhe" – mit dem Ziel, die Bebauung in der Dimension zu verhindern.

Im Wettbewerbskatalog sind nun einige Textstellen angepasst worden, einige Vorgaben präzisiert. Für die Anwohner, vor allem an der Straße &bdquo;Auf der Helle", wichtigste Aussage wird sein, dass in diesem Bereich keine Häuser in der definierten Maximalhöhe (drei Vollgeschosse zuzüglich maximal einem Nicht-Vollgeschoss) gebaut werden dürfen. Vorstellbar ist hier maximal Zweigeschossigkeit, ähnlich hoch sind auch die dortigen Einfamilienhäuser.

An der Straße &bdquo;Auf der Helle" soll es zudem &bdquo;keine direkte Anbindung für Pkw" geben, wie Susanne Knipping vom Fachbereich für Bauen, Planen, Ordnung sagte. Sie erklärte zusammen mit Maria Chudzian vom Büro Drees & Huesmann den aktualisierten Auslobungstext. Darin ist auch beschrieben, dass es in der Quartiersmitte Gemeinschaftsflächen sowie einen zentralen Grünzug geben soll. Plus Kita, 1,75 Stellplätze pro Wohneinheit und einen separaten Besucherparkplatz. Es fehlen noch eine Sozialraumumfrage für den konkreten Bedarf sowie ein Bodengutachten.

Im März sollen die Modelle ausgestellt werden

Weiter geht es jetzt mit dem Wettbewerb, die Bewerbungsfrist beginnt im August. Ende März sollen der Sieger-Entwurf und die weiteren Modelle ausgestellt werden. Zur Jury gehören fünf Fachpreisrichter (aus der Architektur- und Städtebaubranche) sowie vier Sachpreisrichter (Vertreter der vier Fraktionen des Gemeinderats). Dazu kommen noch sachkundige Berater ohne Stimmrecht. Hierfür hat die Gemeinde dem Dorfverein auch zwei Plätze eingeräumt.

Noch sei nicht entschieden, ob sie das Angebot annehmen, sagt Jasmin Polit, Vorsitzende des Dorfvereins. Einige seien dafür, andere dagegen. Anfang der Woche will sich der Verein entscheiden. Bei ähnlichen Wettbewerben, wie beispielsweise zur Mensa am Schulzentrum, sei immer eine einstimmige Entscheidung gefallen, sagt Fachbereichsleiter Dirk Puchert-Blöbaum. Das Ergebnis könne bestenfalls dann als Blaupause für die künftige Bebauung dienen. Es werde aber vermutlich verschiedene Abschnitte und auch mehrere Bebauungspläne geben, auch hier wieder mit Bürgerbeteiligung. Dass tatsächlich das gebaut wird, was die Kommunalpolitik im weiteren Verfahren entscheidet, könne bei vorhabenbezogenen Bebauungsplänen mit einem städtebaulichen Vertrag abgesichert werden. &bdquo;Wir sind hier Herr des Verfahrens", sagt Puchert-Blöbaum.

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