Naturerlebnis auf dem Leopoldshöher Heimathof: Picknick mit Schafen

Leopoldshöhe . Ganz schön mutig ist Jonathan, als er den hungrigen Schafen eine Handvoll Gras durch die Maschen des Zaunes reicht, und ganz schön stolz, als das Tier tatsächlich zu ihm kommt. &bdquo;Es hat mir aus der Hand gefressen", frohlockt der Sechsjährige. Auch ein Dutzend weiterer Jungen und Mädchen dürfen die Schafe der seltenen Rassen der Walachen und Drenthe-Heideschafe später füttern und sogar ein bisschen mit ihnen kuscheln.

Schäferin Pia Völker, die sich gemeinsam mit Marlen Tilleke und den beiden Schafherden darum kümmert, die Streuobstwiese des Heimathofes Leopoldshöhe und einige Flächen darum herum zu kultivieren, hat Familien mit kleinen Kindern eingeladen. 19 Erwachsene und 13 Kinder haben es sich auf der Wiese hinter dem Heimathof auf Decken gemütlich gemacht und ihre Picknickleckereien ausgepackt. Melonen, Äpfel und mehr stehen außerdem bereit. Die Jungen und Mädchen im Alter zwischen einem und neun Jahren aber sind vor allem neugierig und wollen wissen: &bdquo;Wann kommen denn die Schafe?"

Bevor es soweit ist, dürfen die Kinder das Futter für die Herde zubereiten. Und was fressen Schafe am liebsten? Marlen Tilleke holt Möhren, Fenchel, Äpfel und Sellerie aus einer großen Tüte. Die jungen Besucher dürfen ihr helfen, sie gleichmäßig auf Schalen zu verteilen. &bdquo;Nicht jedes Schaf mag alles", lässt die sachkundige Halterin die Gruppe wissen. Pia Völker erklärt, wie man den Schafen begegnen sollte, und dann geht es los. Der Zaun wird geöffnet, Kinder und Eltern nähern sich der Herde. Kaum haben die &bdquo;Mädels", wie Marlen Tilleke die Schafe ruft, realisiert, dass es ganz besondere Leckerbissen gibt, streben sie den Besuchern entgegen.

&bdquo;Die Kinder saugen es auf"

Jil, mit neun Jahren die Älteste, geht mutig voran. Sie hat schon einmal Schafe gestreichelt und weiß deshalb, &bdquo;dass sie sich flauschig anfühlen". Jil ist die Nichte von Angelika und Ulrich Upmeier. Oft unternehmen die Drei etwas gemeinsam, vor allem in der Natur. &bdquo;Draußen, das ist unkompliziert und heimelig", findet Angelika Upmeier. Auch andere sind froh, dass sie mit den Kindern endlich wieder etwas unternehmen können. Familie Püttbach ist mit sieben Personen gekommen, einige kommen aus Bad Salzuflen, andere aus Köln-Hürth. &bdquo;Die Kinder saugen es auf", so beschreibt Katharina Püttbach die Unternehmung nach so langer Coronapause. Insgesamt sei es &bdquo;schön, den Kindern die Natur und die Tiere näherzubringen". &bdquo;Das ist das erste Erlebnis außerhalb von zu Hause", erzählt die Mutter eines Einjährigen.

Umso freudiger nehmen die Jungen und Mädchen die Begegnung mit den Schafen wahr und die haben am Ende alles aufgefuttert. Sowohl Pia Völker als auch Marlen Tilleke haben sich ganz bewusst für Schafe entschieden, die vom Aussterben bedroht sind. Drenthe-Heideschafe gehören zur ältesten Rasse aus dem westeuropäischen Festland und sind im Gegensatz zu veredelten Schafrassen in der Lage, in kargen Heidegebieten zu überleben. &bdquo;In Deutschland gibt es nur noch sechs oder sieben Züchter", sagt Pia Völker.

Die genügsamen und wetterharten Walachen stammen aus Tschechien. Heute gebe es nur noch Tiere mit weißem Vlies, erläutert Marlen Tilleke. &bdquo;Das schwarze Schaf darunter ist eines der ganz seltenen." Weil vermutet wird, dass sich Wölfe in der Gegend ansiedeln könnten, ist am Heimathof bereits ein spezieller Schutzzaun angebracht worden. &bdquo;Ein weiterer kommt in Kürze", kündigt Pia Völker an. &bdquo;Wir wollten frühzeitig reagieren." Auch einige Vorfälle mit Hunden hat es bereits gegeben, bei denen Schafe zu Schaden gekommen sind.

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