Zwist zwischen Heimatverein Leopoldshöhe und Imker Walter Klei

Leopoldshöhe. Dem Heimatverein Leopoldshöhe ist es ein besonderes Anliegen, junge Familien, Kitas und Grundschulen für seine Angebote zu begeistern. Die Kinder sollen die Natur mit allen Sinnen erleben können, ihre Wahrnehmung soll geschult, Freude und Fantasie beim Ausprobieren und Entdecken geweckt werden. Zum eigens entwickelten Leader-Projekt &bdquo;Umweltbildung auf dem Heimathof" gehört die Realisierung eines großen Wildbienen-Hotels als Lehrstand. Gerade das Thema Bienen aber hat jüngst zu Missstimmungen im Verein geführt.

Der Heimatverein habe sein Konzept Mitte April dem Imkerverein Asemissen und Umgegend per Mail vorgestellt, berichtete Helmut Depping bei der Jahreshauptversammlung, die im offenen Zelt hinter der Evangelischen Kirche stattfand. Im Mai hatte es dann ein persönliches Gespräch mit dem Vorsitzenden, den Ehrenvorsitzenden Rudi Strunk und Helmut Eikermann sowie Imker Walter Klei gegeben. Dabei sei das Konzept noch einmal erläutert worden, berichtete Helmut Depping.

"Ein kommerzieller Betrieb ist nicht in unserem Sinne"

Im Laufe der Jahre seien immer mehr Bienenvölker hinzugekommen, mittlerweile seien es 21 gewesen, berichtete der Vorsitzende des Heimatvereins und deutet das als kommerzielle Nutzung. Die komme mit dem mit viel Geld geförderten Leader-Projekt nicht mehr in Frage und sei auch mit dem Selbstverständnis des Heimatvereins nicht vereinbar. &bdquo;Ein kommerzieller Betrieb ist nicht in unserem Sinne", betonte Depping. Mittlerweile sei eine Nachfolge gesichert. Man habe andere Imker gefunden, die sich die ehrenamtliche Arbeit aufteilen wollten. Zwei bis drei Völker sollen künftig am Heimathof stehen. In Etappen soll ein großes Insektenhotel entstehen.

Dem bislang dort tätigen Imker behagt das alles nicht. Fünf Workshops in der Saison habe er durchführen sollen, und zwar am Wochenende, hatte Walter Klei seine Sicht der Dinge geschildert. &bdquo;Dabei bin ich jeden Montag ohnehin anwesend." Darüber hinaus habe er keine Kapazitäten, &bdquo;und dafür finde ich auch niemand anderen".

Seit vielen Jahren nutze der Imkerverein Asemissen, den es seit gut 100 Jahren gibt, auf dem Gelände des Heimathofes am Rande der Streuobstwiese und Schafsweide eine kleine Fläche, auf der er sowohl Jung- als auch Wirtschaftsvölker platziert hat. &bdquo;Ziel ist es", so hat es Walter Klei in einem Antrag für den Imkerverein Asemissen formuliert, &bdquo;insbesondere den Einsteigern unter Anleitung von erfahrenen Altimkern de praktischen Umgang mit Honigbienen zu vermitteln".

Das praxisnahe Konzept, welches durch theoretische Schulungen in den Räumen des Heimathofes und der Gemeinde ergänzt werde, &bdquo;ist ausgesprochen erfolgreich und hat sich herumgesprochen".

Die Zusammenarbeit müsse nicht beendet werden

Vor diesem Hintergrund könne der Imkerverein die Gründe für die Beendigung der Zusammenarbeit nicht nachvollziehen. Trotz des geplanten Teil-Projektes Bienen-Lehrstand müsse die bisherige Zusammenarbeit nicht zwingend beendet werden. Diese Position vertrat Walter Klei noch einmal bei der Jahreshauptversammlung.

Für ihn persönlich sei die Sache &bdquo;verbrannte Erde", sagte Klei. Der Imkerverein habe aber beschlossen, die Völker nicht zu entfernen, &bdquo;weil sie niemanden stören". Mittlerweile stehen noch acht dort. Hier müsse noch das Votum der Mitgliederversammlung abgewartet werden. Eine Konkurrenz zu neuen Völkern sei nicht erkennbar.

"Ich bin enttäuscht vom Heimatverein"

&bdquo;Ich bin enttäuscht vom Heimatverein", betonte Klei und verkündete: &bdquo;Ich trete aus dem Heimatverein aus." Das Gros der anwesenden Mitglieder sah das anders. Der Antrag wurde mit ihrem Votum an den Vorstand des Heimatvereins zurückverwiesen.

Die Leiter und Leiterinnen der verschiedenen Gruppen des Heimatvereins Leopoldshöhe berichteten von den Aktivitäten im vergangenen Jahr. Die meisten von ihnen waren den Corona-Beschränkungen zum Opfer gefallen. Die nächsten kulturelle Veranstaltung, das kündigte der stellvertretende Vorsitzende Klaus Sunkovsky an, werde es am Sonntag, 5. September, geben. Jörg Czyborra werde dann in einer Matinee ab 11.30 Uhr unter freiem Himmel auf dem Heimathof auftreten.

Auf der Tagesordnung stand auch die Ehrung langjähriger Mitglieder. Urkunden für die 40-jährige Treue zum Heimatverein erhielten Manfred und Angelika Burkamp, Heinrich Hansing, Elsbeth und Georg Hohmann.

Seit 25 Jahren Mitglied sind Elly Beckmann, Erika und Manfred Dyck, Rainer Fuhrmann, Cornelia Fuhrmann-Freitag, Christine und Siegfried Habicht, Annemarie Kunze, Ruth Mäder, Grete Niebuhr, Christel Rohmahn-Ostmeier, Margret Schuckenbäumer, Kurt und Rosemarie Siekmann, Gerda und Gerhard Voss. Nicht alle konnten persönlich anwesend sein.

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