Schafe führen in Leopoldshöhe durch das Jahr 2022

Leopoldshöhe. Mit ein paar Snacks lassen sich Nelly & Co. sofort locken – und gruppieren sich für das Foto rund um ihre Schäferinnen und Vertreter des Heimatvereins. Pia Völker und Marlen Tilleke haben einen Kalender mit Motiven der Tiere aus ihrer Herde herausgebracht, die am Heimathof und an anderen Orten in Leopoldshöhe weiden. Der Erlös kommt der Herde zugute. Derzeit wird zudem ein Wolfsschutzzaun am Heimathof gebaut. Eigentlich könnte er schon fertig sein.

Auf den Monatsblättern sind Schafdame Nelly und weitere Tiere – Böcke oder Auen (weibliche Schafe) – abgebildet. Neben dem jeweiligen Tag gibt es eine Spalte für Termine oder Geburtstage, erklärt Hobbyschäferin Pia Völker. Sie hat die Fotos gemacht.

Zu jeder Zeit ein passendes Motiv

Seit April 2020 hat sie ihre Herde – Schafe der Rasse Drenthe und Walachenschafe – am Heimathof stationiert. Seit einiger Zeit weiden dort auch Tiere von Marlen Tilleke. Die beiden Hobbyschäferinnen halten am Heimathof derzeit 31 weibliche Tiere, es gibt noch Bockgruppen an anderen Stellen in der Gemeinde. Die Fotos sind über das Jahr entstanden, passend zur jeweiligen Saison. Auch zu Weihnachten gibt es ein entsprechendes Motiv.

Die Kalender sind in den Größen DIN A 4 und DIN A 3 bestellbar, der kleine kostet 15 Euro, der große 20 Euro. Weil sie entsprechend dem Bedarf die Kalender drucken wollen, bitten die beiden Schäferinnen um Vorbestellung. Das ist bis zum 15. November telefonisch möglich unter Tel. (0176) 72397014 oder per E-Mail an piaaischa@aol.de.

Die Kalender werden verschickt, können aber auch nach Terminvereinbarung persönlich bei den Schäferinnen am Heimathof abgeholt werden – gekoppelt mit einem Besuch bei den Tieren. Im Rathaus Leopoldshöhe liegt an der Info ein Ansichtsexemplar aus, auch dort können Bestellungen abgegeben werden, informiert Helmut Depping, Vorsitzender des Heimatvereins Leopoldshöhe.

Seit der Heimatverein sich entschlossen hat, für die Beweidung der Flächen am Heimathof die Schafe von Pia Völker und nun auch von Marlen Tilleke einsetzen zu lassen, habe sich eine wunderbare Kooperation entwickelt. Pia Völker hat schon etlichen Erwachsenen und Kindern das Leben ihrer Tiere nähergebracht. Familientage mit der Schäferin als Veranstaltungsbestandteil im Kalender des Heimatvereins Leopoldshöhe sind sehr beliebt.

Menschen die Schafe näherbringen

&bdquo;Wir möchten mit dem Kalender den Menschen die Schafe näherbringen und zeigen, dass es ganz wunderbare Tiere sind", sagt Pia Völker. Sie seien eben mehr als nur Nutztiere. Da die 28-Jährige und ihre drei Jahre ältere Kollegin eine reine Hobbyschafhaltung betreiben, freuen sie sich, wenn der Erlös des Kalenderverkaufs ihnen hilft, die Kosten für ihre Herde zu stemmen. Da komme einiges zusammen. Für Material für die Zäune und Raufen, für die Winterunterbringung, das Winterfutter (Heu, Kraftfutter, Mineralien). Und nicht zuletzt für die medizinische Versorgung der Schafe und der Hütehunde. &bdquo;Wir können ja Impfstoffe zum Beispiel nicht in großen Chargen bestellen", sagt Marlen Tilleke.

Eine Kollegin von Nelly lässt sich derweil vom Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins, Rudi Strunk, den Rücken kraulen und rührt sich nicht von der Stelle. Pia Völker registriert das mit einem Lächeln. &bdquo;Überall, wo sie nicht selber gut drankommen – das lieben sie besonders." Viele Besucher von Heimathof und Herde seien sehr interessiert an den Tieren, der Haltung, dem Leben und Arbeiten der Schäferinnen. &bdquo;Viele unterstützen uns auch und melden sich, wenn was mit den Tieren ist", sagt Pia Völker.

Auch die Hundehalter reagierten mit Verständnis, wenn die beiden Frauen sie darauf hinweisen, wie sie ihre Tiere an der Herde vorbeileiten oder was sie am besten nicht machen sollten. Die Hunde über den Zaun springen oder darunter her buddeln lassen, zum Beispiel. Da gab es im vergangenen Herbst ein paar Vorfälle. Nicht angeleinte Hunde hatten die Herde attackiert und mobile Zäune zerstört.

Ein fest installierter Zaun soll die Herde nun noch vor anderen Jägern schützen – vor Wölfen. Weil Leopoldshöhe auch in dem Wolfsgebiet Senne liegt und ein solches Tier durch die Nachbarkommunen Lage und Bad Salzuflen gestreift sei, &bdquo;konnten wir schnell eine Förderung beantragen", erklärt Marlen Tilleke.

Dann aber stellte sich heraus, dass der Hersteller falsches Material geliefert hatte, und der Zaun nicht hoch genug war. Ein Missverständnis sagen beide, einen Vorwurf wollen sie der Firma nicht machen. Die Konsequenz ist aber, dass sie den fertigen Zaun wieder abbauen und – gegen einen Aufpreis – das Material gegen das richtige tauschen können. Auch dabei könne der Erlös aus dem Kalenderverkauf helfen. Alles für Nelly & Co.

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