Zaun soll Schafe am Heimathof vor Wölfen schützen

Leopoldshöhe . Der Begriff &bdquo;Schäferstündchen" bekommt in diesen Tagen eine besondere Bedeutung. Vor allem für Ole. Der Lammbock kümmert sich um die Fortpflanzung seiner Rasse und um eine Gruppe Schafdamen, Pardon, Auen.

Dass die Schäferinnen der Herde derweil an der Hauptwiese nebenan Pfähle in den Boden rammen und daran Schafsdraht befestigen, dient ihm, den Auen und ihren Nachkommen als Schutz – vor einem möglichen Wolfsangriff.

Helfer können sich melden

Der Bau des Wolfsschutzzaunes hatte sich verzögert, weil nicht das richtige Material geliefert worden war. Hobby-Schäferin Pia Völker macht der zuständigen Firma keinen Vorwurf, es sei ein Missverständnis gewesen. Der Zeitverzug aber bringt sie und ihre Kollegin Marlen Tilleke, die ebenfalls als Hobby-Schäferin tätig ist, in Bedrängnis. Viel Zeit bleibe nicht mehr, um den Zaun aufzubauen. Fertig sein sollte alles vor dem ersten Frost. Unterstützt werden sie vom Heimatverein, vor allem die Herren der &bdquo;Dienstagsgruppe" packen kräftig mit an. Pia Völker will noch einige Landwirte fragen, ob auch sie helfen können.

Die 1,82 Meter großen Metallpfähle müssen mit einer Handramme gut 40 bis 45 Zentimeter tief im Boden versenkt werden, erklärt die 29-Jährige. Alle drei Meter ein neuer Pfahl. Auf 600 laufende Meter komme der Zaun um die etwa ein Hektar große Weidefläche. Neben einem Baum liegt eine halb mannshohe Draht-Rolle, der noch von Pfahl zu Pfahl auf etwa eine Höhe von 1,20 Meter gezogen und befestigt werden muss. &bdquo;Oben kommen noch ein Spanndraht und Stromlitze dran", sagt Pia Völker, damit werde eine Höhe von etwa 1,40 bis 1,50 Meter erreicht. Vorne, zum Gehweg hin, wird ein etwa 50 Zentimeter breiter Untergrabschutz im Boden mit Heringen befestigt. Hunde und Wölfe graben sich nämlich gerne unter Zäunen durch. &bdquo;Es gibt aber Vorfälle, die darauf hindeuten, dass der Wolf auch springt", sagt Pia Völker.

Zaun wird gefördert

Weil Leopoldshöhe an das Wolfsgebiet Senne-Eggegebirge grenzt, gibt es auch hier für Schäfer Zuschüsse. So auch für die beiden Hobby-Schäferinnen. Gut 4000 Euro ist die Zaunanlage wert. Die Förderung sei &bdquo;eine schöne Sache", sagt Pia Völker. Allein hätten die Hobby-Schäferinnen solch eine Summe nicht stemmen können. Dafür verpflichten sich Pächter (Schäferin) und Verpächter (Gemeinde), das Areal für fünf Jahre als Schafweide zu nutzen. Und müssen den Zaun auch selbst aufbauen. Die Anlage darf zudem nicht versetzt werden. Abgenommen wird der Zaun Ende des Jahres von der Landwirtschaftskammer.

Dann könnten einige Auen schon etwas rundlicher sein. Der einjährige Lammbock Ole und seine männlichen Kumpel aus der Herde haben derzeit die wichtige Aufgabe, die 22 Auen zu decken. Die Herde ist in Gruppen aufgeteilt, immer ein Bock und etwa sechs paarungsbereite Auen. Der Bock hat keine stolzgeschwellte, wohl aber eine mit grünem Wachsstift eingefärbte Brust. Stützt er sich beim Decken der Aue seiner Wahl auf ihren Rücken, bleibt etwas Farbe auf dem Hinterteil der Dame zurück. In Oles Gruppe gibt es noch ein paar ungefärbte Rückenpartien, die &bdquo;anderen Gruppen sind schon durch", sagt Pia Völker.

Die Zeit des Lammens beginnt ab Januar/Februar, die Muttertiere stehen dann wieder bei Pia Völler im Stall. Eine Kamera zeigt der Schäferin, wenn es losgeht. &bdquo;Am besten ist, man lässt sie in Ruhe." Zwei Wochen bleiben die Tiere dann erst einmal im Stall. Lämmer seien kurz nach der Geburt noch schwach, viele schliefen erst einmal &bdquo;tief und fest". Dann sind sie leichte Beute für Greifvögel oder Krähen. Wenn sie &bdquo;munter sind und genug Gewicht haben, geht es aber raus".

Wer die Schäferinnen unterstützen möchte, meldet sich unter Tel. 0176 72397014.

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