Illegaler Müll in Leopoldshöhe: Grünschnitt gehört nicht in den Wald

Leopoldshöhe . Grünschnitt, Äste, die Zweige von der frisch gestutzten Hecke – all das landet immer wieder im Wald oder auch unter Büschen am Siedlungsrand. Das bestätigen Beobachtungen der Mitglieder der Leopoldshöher Ortsgruppe des Naturschutzbunds (Nabu). Auch Reiner Loer, bei der Gemeindeverwaltung in der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität tätig, berichtet immer wieder von solchen Fällen. Fälle sind es, weil diese Entsorgung illegal ist – und der Natur schaden kann. Warum das so ist, erklären Ewald Thies und Kristin Falkenreck vom Nabu.

Gartenabfälle könnten im Wald und den Waldrandbereichen die Böden schädigen und dafür sorgen, dass sich gebietsfremde Arten verbreiten, erklärt Ewald Thies. Der Nabu empfiehlt Gartenbesitzern, einen Komposthaufen anzulegen – und so &bdquo;eine ökologische und preiswerte Alternative zum Kunstdünger“ zu erhalten. Wer nicht kompostieren wolle oder könne, könne seine Gartenabfälle zum Bauhof bringen. Die nächsten Termine für die Gartenabfallsammlung sind am Freitag, 8. September, 15 bis 17.30 Uhr, und am Samstag, 9. September, 9 bis 11.30 Uhr, auf dem Bauhof am Schuckenteichweg 7.

Komposthaufen beim Wachsen zusehen Es gebe Beispiele und entsprechende Orte in der Gemeinde, an denen immer wieder Gartenabfall entsorgt werde. Ewald Thies spricht in diesem Zusammenhang davon, dass man &bdquo;solchen unerlaubten Komposthaufen an den Waldrändern beim Wachsen zusehen“ könne. Laut Angaben des Nabu seien auf der Wiese neben dem Sägewerk Sielemann, im kleinen Wäldchen am Ende der Wiesenstraße, am Wagentronsweg und an der Hovedisser Straße am Waldrand schon mehrfach solche Abfallstellen gesichtet worden.

Das Problem: Die meisten Waldböden seien von Natur aus nährstoffarm. Werde dort immer wieder Gartenabfall geschichtet, komme das &bdquo;einer hoch dosierten Düngung des Bodens“ gleich. Während der Verrottung des Grünschnitts werde unter anderem Stickstoff freigesetzt, der das Wachstum stickstoffliebender Pflanzen begünstige. Standorttypische Wildpflanzen könnten dann von den Kulturpflanzen verdrängt werden. Am Wäldchen an der Wiesenstraße könne das bereits beobachtet werden. Dort habe sich der japanische Staudenknöterich ausgebreitet.

Kristin Falkenreck erklärt weiter: &bdquo;Zu viele Gartenabfälle auf einem Haufen können den Boden darunter übermäßig komprimieren oder durch anaerobe Bedingungen (Sauerstoffmangel) negative Auswirkungen auf das Bodenleben haben.“ Sie ärgert sich vor allem über die &bdquo;Müllkippen-Mentalität mancher Menschen“. Wer beim unerlaubten Abladen von Grünschnitt erwischt wird oder wem der Abfall zugeordnet werden kann, muss mit einem Bußgeld wegen der Ordnungswidrigkeit rechnen.

Weitere Informationen sowie Tipps zur Kompostierung im eigenen Garten gibt es beim Nabu im Internet unter www.nabu-leopoldshoehe.de

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