Studenten der TH OWL liefern Ideen für den Klostergarten Falkenhagen

Lügde-Falkenhagen . Wenn die Ranken nicht wären – die Gartenanlage des Klosters Falkenhagen könnte sich glatt in einem Dornröschenschlaf befinden. Daraus will ihn die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Elbrinxen-Falkenhagen herausholen und bekommt dabei wissenschaftliche Hilfe von der Technischen Hochschule OWL, genauer vom Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung in Höxter. Dies hatte Bürgermeister Torben Blome angeregt.

Sechs Entwürfe liegen vor

Malte von Holten hat zum Thema Freiraumplanung im Wintersemester 2021/22 ein Seminar gehalten zu Methoden und Praxis der Gartendenkmalpflege am Beispiel des ehemaligen Klosters Falkenhagen. 13 Studenten nahmen daran teil, zunächst in Präsenz, später dann nur noch digital. Sie besuchten mit dem Seminarleiter auch die Anlage. Sechs Entwürfe liegen nun vor. &bdquo;Ich bin mit den Ergebnissen ganz zufrieden“, sagt der wissenschaftliche Mitarbeiter und Leiter.

Der ehemalige Klosterkomplex mitsamt seinen weitläufigen Grünanlagen befindet sich heute im Besitz der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. &bdquo;Nach der Gründung des Klosters als Zisterzienserkonvent zur Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Komplex 1432 vom Kreuzherren-Orden übernommen“, hat von Holten herausgefunden. Im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert folgte die Blütezeit des Klosters, welche mit der Aufhebung des Klosters im Jahre 1596 endete. &bdquo;Seither besteht eine Teilung der Anlage in einen katholischen und einen protestantischen Bereich des Gesamtkomplexes“, so der wissenschaftliche Mitarbeiter.

Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgte zudem die Nutzung des Wirtschaftshofes der Anlage als Domäne durch die lippischen Grafen. Aus bekannten Quellen gehe hervor, dass es seit der Klostergründung im 13. Jahrhundert immer schon eine Reihe verschiedener Nutzgärten gegeben habe. Obstbäume und Picknicktische

Die Studenten hatten die Vorgabe, Wünsche der Kirchengemeinde in ihre Entwürfe einzuarbeiten. Diese möchte einen Leitfaden an die Hand bekommen, wie in der Gartenanlage moderne Gestaltungsansätze verwirklicht und sie besser für Besucher genutzt werden kann. Konkrete Wünsche waren Stauden- und Wildblumenpflanzungen für einen ästhetischen Anblick und für die Nutzung der Blumen als Schmuck für Gottesdienste und Veranstaltungen. Zudem soll es Sitzgelegenheiten für Besucher und Wanderer zum längeren Verweilen sowie Orte für Kinder- und Jugendgruppen geben. Die Studenten setzten sich laut ihrem Seminarleiter intensiv mit der Geschichte des Klosters auseinander. Um 1830 bestanden verschiedene Gartennutzungen, erzählt von Holten, darunter auch ein Nutz- und Baumgarten. Diese wurden nun neu interpretiert. Doch insgesamt waren die Quellen nicht so aussagekräftig, dass sich konkrete Rückschlüsse auf die tatsächliche frühere Gestaltung schließen ließen. Ein Vorteil für die kreativen Studenten: Dadurch waren sie freier in ihren Entwürfen. Sie erarbeiteten verschiedene Elemente für den Außenraum wie Obstbäume, die es zu Versorgungszwecken in jedem Kloster üblicherweise gab, Bänke mit Picknicktischen sowie Wegeverbindungen zwischen dem Teich und dem Klosterkomplex. &bdquo;Wasser war für Klöster immer wichtig“, erzählt der wissenschaftliche Mitarbeiter, etwa zur Fischzucht. Für ihn war wichtig, dass die Studenten verschiedene Motive in Einklang zueinander bringen, also beispielsweise auch eine Aufenthaltsqualität am Wasser schaffen. Eine Auswahl von Pflanzen für Beete stellten die Studierenden auch für unterschiedliche Standorte zusammen: So könnten unter anderem Nachtkerzen, Gartenmannstreu, Büschelfedergras, Wiesensalbei und Sonnenhut angepflanzt werden – so wie es sie in früheren Jahrhunderten bereits gab. Malte von Holten wird aus den Arbeiten nun eine Plakatausstellung konzipieren. Die studentischen Arbeiten sollen in den kommenden Wochen der Kirchengemeinde vorgestellt werden. &bdquo;Die Impulse klangen verheißungsvoll. Wir werden sehen, was wir davon umsetzen können“, ist Pfarrer Dietmar Leweke schon gespannt. Im Kloster, innen und außen, solle in naher Zukunft einiges baulich verändert werden. &bdquo;Was dann ins Konzept passt, wird umgesetzt“, gibt er sich zuversichtlich.

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