Jugendspielmannszug Rischenau feiert das 50. Jubiläum mit Festakt

Lügde-Rischenau. Selbst wenn bei vielen Spielmannszügen der Nachwuchs fehlt – in Rischenau haben die Menschen bereits vor 50 Jahren die richtigen Weichen gestellt und eine Jugendgruppe gegründet. Gut geführt besteht diese bis heute und ist musikalischer Anlaufpunkt für rund 30 junge Menschen im Alter von acht bis 24 Jahren. Dieses Jubiläum hat der Spielmannszug gemeinsam mit rund 250 Gästen am Samstagabend im Dorfgemeinschaftshaus mit einem Festakt gefeiert.

Der Ehrenvorsitzende Hermann Trompeter erinnert sich noch gut an die Anfangszeiten der Jugendabteilung des Spielmannszuges, war er selbst doch auch erst 13 Jahre alt, als die Gruppe am 9. November 1973 gegründet wurde. &bdquo;Zu dieser Zeit gab es lediglich in Elbrinxen und Falkenhagen eine Art Jugendgruppe und das wollten wir aber auch.“ Dem Aufruf zur Anmeldung seien gleich 63 Kinder und Jugendliche gefolgt, die allesamt Spielmannszug-Musiker werden wollten. &bdquo;Das war wirklich der Wahnsinn“, sagte Trompeter. &bdquo;Zumal damals eine Trommel 100 Mark und eine Flöte 22 Mark kostete. Das war viel Geld für die Zeit.“ Trotzdem ließ sich keiner der Nachwuchsmusiker beirren und wurde Teil des Auftakts der Jugendarbeit.

Hausmusik war damals häufig Damals war noch aus nahezu jedem Haus Musik zu hören, als der Spielmannszug vor der Herausforderung stand, rund 70 Musiker zu Veranstaltungen zu befördern und im gleichen Zug für Essen und Getränke zu sorgen. Als die Musiker ausgestattet waren mit einem gelben Halstuch, einem Pullunder und einem Schiffchen auf dem Kopf. Genau diese Jugendarbeit sei es wohl auch, die dafür gesorgt hat, dass der Spielmannszug Rischenau sich auch über die Corona-Zeit, in oder nach der sich viele Spielmannszüge aufgelöst haben, gehalten hat und mit einer passablen Zahl an Mitgliedern aufwarten kann.

Dessen war sich Landrat Dr. Axel Lehmann sicher: &bdquo;Es war eine weise Entscheidung des Spielmannszuges, bereits in den 1970er Jahren auf die Nachwuchsarbeit zu setzen. Damit war er anderen Vereinen weit voraus und hat über die vielen Jahrzehnte einen großen Beitrag zur Attraktivität des Dorfes beigetragen. Denn davon lebt ein attraktives Dorf, von Vereinen, die Zukunft haben.“ Gerne sei er zur Feier dieses Jubiläums gekommen, passe es doch ganz hervorragend zum diesjährigen Jubiläum des Kreises Lippe, so Lehmann.

Ortsbürgermeister Herbert Begemann erzählte von seiner ganz eigenen Verbindung zum Spielmannszug. Als langjähriges Mitglied des Schützenvereines sei ihm vor allem das Wecken am frühen Morgen in Erinnerung geblieben. In diesem Zusammenhang lobte er die ausdauernde Mannschaft, die die Musik über alles liebe. Aber auch das stete Engagement bei Veranstaltungen im Dorf und die Ausrichtung des Bürgerfrühstücks würdigte Begemann .

Natürlich kamen die Besucher auch musikalisch auf ihre Kosten. 24 junge Musiker begeisterten auf der Bühne etwa mit dem Marsch aus der Zeit Friedrichs des Großen, dem Kronprinzenmarsch, dem Zillertaler Hochzeitsmarsch oder dem Trompeten Echo.

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