Lügder will ehemaliges „Jaegerlatein“ in Pyrmont zur Cocktailbar machen

Bad Pyrmont/Lügde. Seit Anfang 2024 ist das &bdquo;Jaegerlatein“ in Bad Pyrmont Geschichte . Doch die soll nun nach knapp zwei Jahren fortgeschrieben werden. Beim Baustellenbesuch verraten die neuen Pächter, was sie mit der Cocktailbar vorhaben, die sie schon sehr bald öffnen wollen.

&bdquo;Wer den Laden vorher kannte, wird staunen“, sagt Naoufel Hammami. Mit seinem Geschäftspartner Wael Zahi (28) ist der 46-Jährige seit Wochen damit beschäftigt, die einst legendäre Cocktailbar &bdquo;Jaegerlatein“ in Bad Pyrmont umzugestalten. Der aus einer tunesischen Gastronomen-Familie stammende Junior-Partner lebt seit vier Jahren mit seiner Familie in Lügde. In der Kurstadt arbeitete er bisher im Hotel Steigenberger und im Restaurant &bdquo;Violett“ im Service.

Wie Hammami auf den Kneipen-Leerstand an der Kirchstraße aufmerksam wurde? &bdquo;Als ich nach Bad Pyrmont kam, habe ich erst als Koch in einer Reha-Klinik gearbeitet“, erzählt er. Dann sei ein Kiosk in einer anderen Klinik dazugekommen. &bdquo;Und die Patienten fragten immer, wo sie hier abends hingehen könnten“, erinnert sich Hammami. &bdquo;Denn viel los sei ja hier abends nicht.“ Dabei hätten viele vom &bdquo;Jaegerlatein“ geschwärmt, das es nun leider nicht mehr gebe.

Der Name bleibt &bdquo;Da fing ich an zu recherchieren. Und ich sah: Der Laden hat Potenzial. Ob aus der Hauptallee oder aus Richtung Spielbank: Man läuft direkt darauf zu“, schildert der Wirt seine Einschätzung, die ihn nun zum Pächter werden ließ. Sein Restaurant &bdquo;Naufels Kitchen“ im Gebäude des Pyrmonter Tennisclubs an der Südstraße wird er weiter betreiben. &bdquo;Das ist mein Baby“, sagt er. Aber nach Feierabend werde er bei Bedarf in der Bar helfen.

An einen neuen Namen für das Etablissement müssen sich Bad Pyrmonts Nachtschwärmer übrigens nicht gewöhnen. &bdquo;Wir dachten, er sei vielleicht geschützt“, erzählt Hammami. &bdquo;Aber als wir Hans Jaeger fragten, sagte er: Den Namen könnt Ihr gern behalten.“

Wieder losgehen soll es ganz schnell. &bdquo;Wir wollen die Silvesternacht mitnehmen“, haben sich die Gastro-Partner vorgenommen. &bdquo;Im Januar werden wir dann täglich von 18 bis 2 oder 3 Uhr öffnen. Und dann sehen wir, an welchen Tagen es gut läuft“, sagt Hammami.

So soll es drinnen aussehen Vom alten Ambiente haben sich die Pächter weitestgehend getrennt. Außer einem Wandbild aus den 2000er Jahren mit der Unteren Hauptallee darauf im Eingangsbereich, der Bar sowie ein paar Tischen bleibt nicht viel vom alten &bdquo;Jaegerlatein“. Bis auf etwas Entscheidendes: das Konzept. &bdquo;Tanzen, Cocktails, nette Leute“, zählt Hammami auf und zitiert damit den alten Werbeslogan über dem Eingang.

&bdquo;Erst wollten wir auch die alten Möbel retten“, sagt der seit 27 Jahren in Deutschland lebende gebürtige Tunesier. Aber von dem Plan, die Sitzmöbel von seinem Onkel in Hamburg neu polstern zu lassen, rückte er letztlich wieder ab. &bdquo;Das hätte keinen Zweck gehabt. Zu aufwendig und zu teuer“, beschloss er mit Blick auf den Transport-Aufwand und die Polster-Kosten. Also investierte er kurzerhand in bequeme graue Sofas und schwarze Lederoptik-Sessel.

Apropos – weil Naoufel Hammami findet: &bdquo;Schwarz ist der Hit“, wird der Nostalgie-Charme des alten &bdquo;Jaegerlatein“ nun einem eher unbunten Style weichen. Jedenfalls an Decke, Wänden, auf dem Boden und beim Mobiliar. Wo früher schwere Samtgardinen und Schabracken mit barocken Brokatbordüren die Fenster schmücken, hängen jetzt silberfarbene Jalousien. Und die Kassetten der Bar und der Raumteiler füllt ein Hochhausfassaden-Design. &bdquo;Aber es kommt noch Deko an die Wände“, sagt Gastronom Hammami und zeigt auf einige schon gerahmte Schwarzweiß-Fotos, die zum Aufhängen bereitstehen. &bdquo;Das wird noch gemütlich.“

Erst mal aber haben Hammami, Zahi und dessen Ehefrau Justyna eine ganze Menge Farbe verbraucht, um die vorher beige-braue Optik der Souterrain-Bar zu übertünchen. Die hatte der im Februar 2017 verstorbene Horst Jaeger 1973 im denkmalgeschützten &bdquo;Haus Güldener Pfennig“ an der Kirchstraße eröffnet. Bis zum vorläufigen Ende 2023 führten Sohn Hans Jaeger und dessen Frau Marlies die Gaststätte.

Ade, Retro-Charme Wael Zahi verschweigt nicht, dass sie ohne die Brandschutz-Auflagen schon weiter wären. Denn eine vor Jahren eingezogene Wand zum &bdquo;Raucherabteil“ habe sich als Schwarzbau erwiesen. Die Fenster mussten raus. Und der ursprünglich gekaufte und bereits zugeschnittene neue Teppichboden musste durch einen anderen ersetzt werden. Aber auch der ist inzwischen großteils verklebt.

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