Retter von morgen: Wie sich die Jugendfeuerwehr Oerlinghausen für ihre Aufgaben wappnet

Oerlinghausen . Viele Jugendgruppen bieten sich für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung an. Bei der Freiwilligen Feuerwehr sind Kinder und Jugendliche nicht nur Teil einer Gemeinschaft, sondern eignen sich auch viel Wissen an – für eine spätere Aufgabe in der Feuerwehr und für das Leben. Die Jugendgruppe des Löschzugs Oerlinghausen umfasst 50 Mitglieder im Alter zwischen zehn und 18 Jahren.

Zoe Hoffmann, Niklas Kochsiek und Max Stockmeier haben es geschafft. Dank guter Vorbereitung haben sie die Leistungsspange mit Bravour erworben. Bei diesem Wettbewerb treten die Jugendlichen jeweils in Gruppen zu einem Vergleich an. &bdquo;Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung bei der Jugendfeuerwehr“, erklärt Max stolz. &bdquo;Es ist so etwas wie das Sportabzeichen der Feuerwehr.“

Mindestalter ist 14 Jahre

Wer an dem Test teilnehmen möchte, muss mindestens 14 Jahre alt sein und schon einige Erfahrungen aus der Jugendfeuerwehr mitbringen. In fünf Disziplinen werden die körperliche Fitness getestet und Fachwissen abgefragt. Beim Staffellauf zum Beispiel geht es nicht allein um Schnelligkeit, sondern auch um den Gesamteindruck. &bdquo;Die Prüfer wollen feststellen, ob wir uns in der Gruppe verstehen, wie wir miteinander klarkommen“, meint Niklas. Bei dem Wettbewerb bilden jeweils neun Jugendliche eine Einheit. &bdquo;Das entspricht dem Grundgedanken – Jugendfeuerwehr ist immer Teamwork“, ergänzt Max.

Eine weitere Sportart ist Kugelstoßen. &bdquo;Das war nicht gerade meine Lieblingsdisziplin“, sagt Zoe. Dafür konnte sie beim simulierten Löschangriff gut auf ihr Wissen aus den Übungsabenden zurückgreifen. Die Aufgabe &bdquo;Wasserführung über lange Wegstrecken“, bei der acht C-Schläuche gekuppelt werden mussten, bewältigte die Gruppe ebenfalls sicher. Zuletzt stand Theorie auf dem Plan. Die Fragen lauteten unter anderem: Welche Fahrzeuge sind am Standort vorhanden? Was sind ihre Funktionen? Wo ist der Sitz des EU-Parlaments?

Der Erwerb der Leistungsspange bildet die Grundlage für den weiteren Werdegang. &bdquo;Demnächst werde ich die Truppmannausbildung beginnen“, kündigte Zoe an. Dabei werden den Jugendlichen schon die Kenntnisse für den aktiven Dienst vermittelt. Zu den Inhalten zählen Gerätekunde, Hygiene am Einsatzort, rechtliche Fragen wie die Unverletzlichkeit einer privaten Wohnung und vieles mehr. &bdquo;Ab 17 Jahren darf ich dann am aktiven Dienst teilnehmen“, sagt Zoe.

Rund um die Uhr wachsam

&bdquo;Kürzlich haben wir Jugendliche eine Übung im Freibad miterlebt“, berichtet Max, &bdquo;die Aufgabe war, drei vermisste Kinder zu suchen“. Niklas konnte sehen, wie gut die Aktiven bei einem simulierten Waldbrand zusammenarbeiten. Bei einer Rettungsübung konnte auf Puppen verzichtet werden, weil Jugendliche die vermeintlichen Opfer spielten.

Zu den herausragenden Ereignissen zählt der 24-Stunden-Dienst. Die Jugendlichen bleiben rund um die Uhr im Gerätehaus an der Robert-Hanning-Straße und werden mehrfach unangekündigt alarmiert. Bei einer Übung zu einem Verkehrsunfall zum Beispiel wird ihnen Schritt für Schritt erklärt, wie eine verletzte Person aus einem Auto geborgen werden kann.

&bdquo;Wir haben auch gelernt, Knoten und Stiche zu machen“, sagt Zoe. &bdquo;Das gehört zum Grundwissen. Denn mit einem Knoten, der nicht wieder aufgeht, kann man andere Personen retten oder im Notfall sich selbst sichern.“ Und Niklas erfuhr, dass der Digitalfunk doch etwas anders funktioniert als andere elektronische Geräte. &bdquo;Erst muss sich die Rufverbindung aufbauen, bevor man sprechen kann“, sagt er.

Vielfältige Aufgaben

&bdquo;Das macht alles viel Spaß“, meint Zoe. &bdquo;Die Aufgaben bei der Jugendfeuerwehr sind sehr vielfältig und interessant. Man lernt immer etwas dazu.“ Das können Max und Niklas nur bestätigen. &bdquo;Man findet auch extrem schnell Freunde und hilft sich gegenseitig. Die Älteren erklären es den Kleinen“, sagt Max.

Niklas weist darauf hin, dass die Jugendfeuerwehr ganz nebenbei auch die Disziplin stärke. &bdquo;Man kann nicht einfach sagen, heute habe ich keinen Bock mehr“, sagte er. &bdquo;Bei der Gruppe für die Leistungsspange bleiben nur noch acht übrig, dann würde doch einer fehlen.“

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