Das hat sich der neue Leiter des Oerlinghausener Seniorenzentrums Müllerburg vorgenommen

Oerlinghausen . Tobias Steinmann ist nicht zu übersehen. Immerhin 2,03 Meter misst der neue Leiter des Seniorenzentrums &bdquo;Müllerburg“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Die Körpergröße bringt es mit sich, dass die meisten Menschen zu ihm aufschauen. Beruflich und privat aber legt der gebürtige Helmstedter großen Wert auf flache Hierarchien und Begegnungen auf Augenhöhe.

In den vergangenen Jahren hatte es mehrere Wechsel auf der Leitungsebene der Müllerburg gegeben. Die Hoffnung ist groß, dass mit Tobias Steinmann nun wieder Kontinuität einkehrt. Der Liebe wegen ist der 49-Jährige nach Möllenbeck, einem Ortsteil von Rinteln, etwa 45 Minuten entfernt von der Bergstadt gezogen. Eine Strecke, die er gerne in Kauf nimmt. Zumal der Motorrad-Fan in den warmen Monaten den Weg gerne mal auf seiner Harley zurücklegen dürfte.

Ebenfalls flott bekam er eine Rückmeldung auf seine Bewerbung in Oerlinghausen. &bdquo;Um 2.30 Uhr habe ich sie abgeschickt, um 8.30 Uhr kam der Anruf“, erzählt der neue Leiter von dem &bdquo;tollen offenen Gespräch“ mit dem Geschäftsführer.

Gelernter Mediator und Palliativpfleger Nach dem Zivildienst im Pflegebereich hat Tobias Steinmann zunächst eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel absolviert, ehe er sein Abitur nachholte, sich zum Altenpfleger ausbilden ließ und die klassische Karriere vom stellvertretenden zum Wohnbereichsleiter über die Pflegedienstleitung bis hin zum Heimleiter hingelegt hat. Doch dabei hat es der Vater einer heute 20-jährigen Tochter aus erster Ehe, die bei ihm aufgewachsen ist, nicht belassen.

Er studierte zusätzlich Gesundheitswissenschaften und Mediation, ließ sich außerdem zum Palliativpfleger ausbilden. &bdquo;Die Motivation kam aus der Arbeit heraus“, bestätigt er. Die weiteren Qualifikationen kommen der Teambildung zugute, &bdquo;sie helfen dabei, Konflikte zu verstehen und zu lösen“. Offen über Gutes zu reden und auch über Dinge, die nicht gut laufen – so möchte es Tobias Steinmann halten.

&bdquo;Flache Hierarchien“, betont er, &bdquo;sind mir wichtig.“ Den nächsten Schritt auf der Weiterbildungsleiter hat er bereits im Visier. &bdquo;Geplant ist der Master in Management für soziale Einrichtungen“, kündigt er an. Zunächst aber möchte Tobias Steinmann dafür sorgen, dass in der Müllerburg nach unruhigen Zeiten, die insbesondere mit dem in finanzielle Schieflage geratenen AWO-Bezirksverband OWL und Personalmangel zu tun hatten, wieder Stabilität einkehrt.

&bdquo;Gute Personalausstattung“ Nach der Schließung des Bielefelder Wilhelm-Augusta-Stiftes und des Umzugs einiger Stiftsbewohner in die Müllerburg sind aktuell 69 der 82 verfügbaren Plätze belegt. Auch Personal ist von der Bielefelder Einrichtung mitgekommen. &bdquo;Momentan ist die Personalausstattung gut“, sagt Tobias Steinmann, der mit Nadine Packer eine neue Pflegedienstleiterin an der Seite hat. Sein Grundsatz: &bdquo;Personal nicht nur finden, sondern binden.“

&bdquo;Ich freue mich auf die Arbeit und die Hausgröße“, hebt Steinmann, der die Leitung am 1. April übernommen hat, hervor. Zuvor war er viele Jahre lang beim AWO-Bezirksverband Braunschweig tätig und hat das Wohn- und Pflegeheim in Königslutter mit aufgebaut und geleitet. In der Bergstadt ist die Größe überschaubarer. Noch ist Tobias Steinmann in der Phase Menschen und Abläufe kennenzulernen. In seiner Freizeit hat er das Schlagzeugspiel für sich entdeckt, lernt als Skandinavienfan die dänische Sprache, liest und reist und ist aktuell dabei, das in Rinteln erworbene Eigenheim zu modernisieren.

Baustellen hat er nicht nur privat, sondern auch beruflich: &bdquo;Wir werden Dinge verändern müssen.“ Die Qualität der Pflege stehe dabei an oberster Stelle. Auch dabei setzt er auf den Teamprozess. &bdquo;Ich werde alles dafür tun, dass wir es unter den aktuellen Begebenheiten gemeinsam hinbekommen“, betont Steinmann. Dankbar ist er für die Unterstützung von Jonas Meine, der vor ihm die kommissarische Heimleitung übernommen hatte und auch den konstruktiven Austausch mit dem sehr engagierten Heimbeirat. &bdquo;Mit der aktuellen Entwicklung sind wir zufrieden“, sagen der Vorsitzende John Gibson und sein Stellvertreter Eckhard Kornfeld. &bdquo;Wir wollen dabei helfen, dass der jetzt beschrittene Weg fortgeführt wird.“ Auf der Agenda der Bewohnervertretung steht nach wie vor die Installation eines zweiten Fahrstuhls.

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