Sisi Ni Moja gewinnt Oerlinghauser Wettbewerb

Oerlinghausen. An der Decke des Gemeindehauses St. Michael leuchtet ein bunter Sternenhimmel. Die Eurovisionsmelodie erklingt und deutet auf einen besonderen Abend hin. Zwar wird beim &bdquo;Song Contest“, der an zwei Abenden stattfindet, nicht das Siegerlied Europas gesucht, beim Chorkonzert des Vokalensembles &bdquo;Inkogni-Ton“ geht es vielmehr um die Klärung der regionalen Frage: &bdquo;Welches Stück gewinnt den OESC?“ Und da herrscht im Publikum an beiden Tagen große Einigkeit.

Wer dem seit 2019 von Garry Walters geleiteten Chor folgt, der weiß, dass er seine Konzerte stets in einen besonderen Rahmen bettet. Mal ist es ein Quiz, mal ein Märchen oder ein Krimi. Diesmal lassen die 16 Sängerinnen und Sänger beim &bdquo;Oerlinghauser Song-Contest“ einen Hauch von Internationalität, der sich in den zwölf Stücken widerspiegelt, durch die Gästereihen wehen. Alle insgesamt knapp 200 Besucherinnen und Besucher an den beiden Konzerttagen bekommen Stimmzettel, auf denen die Lieder aufgeführt sind. Drei Smileys mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken sollen dabei helfen, den Eindruck festzuhalten. &bdquo;Es wird charmant und witzig, melancholisch und ein bisschen dramatisch“, verkündet Moderator Jörg Czyborra, der sich dem Kleidungsstil des Chores in Schwarz und Silber angepasst hat. Oerlinghausen, &bdquo;die Stadt, in der Stimmen fliegen lernen“, habe etwas Glamour verdient, findet er und wünscht &bdquo;unheimlich viel Vergnügen“.

Vom energetisch vorgetragenen &bdquo;Celtic Dance“ über das melodiös-atmosphärische Liebeslied &bdquo;The Rose“ zur perlenden Klavierbegleitung von Simon Becking geht es zur Startnummer drei und einer kleinen Zeitreise in den Ersten Weltkrieg mit dem Song &bdquo;Flanders Fields“, der sowohl Verlust als auch Hoffnung ausdrückt. &bdquo;Frieden ist unser aller Verpflichtung und aktueller denn je“, betont Jörg Czyborra.

Mit dem musikalischen &bdquo;Kompliment“ der Sportfreunde Stiller, einem generationenübergreifenden Garanten für gute Stimmung, dessen Interpretation am Ende auf Platz drei landet, geht es weiter durch den unterhaltsamen Abend, der die stimmliche Wandlungsfähigkeit des Chores deutlich macht. Insbesondere bei der Interpretation des Songs &bdquo;Time“, in dem das Vokalensemble die Zeit mit Zungenschlägen andeutet und das zu den anspruchsvollsten auf der Liste gehört, wird die Chorqualität hörbar.

Zwei träumerischen Stücken lässt &bdquo;Inkogni-Ton“ Totos &bdquo;Africa“ folgen und schließlich die beiden Stücke, die beim Publikum am allerbesten ankommen. Da ist zunächst das traditionelle südafrikanische Lied &bdquo;Modimo“, das von Bettina Bertram an der Trommel rhythmisch begleitet wird und schließlich der Liebling des Auditoriums an beiden Abenden: &bdquo;Sisi Ni Moja“, das übersetzt &bdquo;Wir sind eins“ bedeutet. Lebensfreude versprüht der Song, der nach dem Schnelldurchlauf und der finalen Entscheidung noch einmal angestimmt wird.

Garry Walters stimmt am Ende in das Hochlied der Anerkennung für das niveauvolle Laienensemble ein. &bdquo;Es macht mir so einen Heidenspaß mit euch“, schwärmt der 32-Jährige, der Musik in Detmold studiert. Geprobt wird sonntags von 18.45 bis 20.45 Uhr im katholischen Gemeindehaus. Schön wäre es, sagt Walters, wenn künftig ein Tenor den Chor verstärken würde.

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