Gewässer im Naturschutzgebiet "Schwalenberger Wald" werden saniert

Schieder-Schwalenberg. Wer sich auf den Weg in den Schwalenberger Wald macht, kennt das folgende Bild gut: Buchenwälder an den Hängen, immer wieder unterbrochen von einzelnen Eichen, die etwas Licht in den Wald fallen lassen. Ein stetig ansteigender Weg, bis man schließlich die Fichtenforste auf dem über 400 Meter hohen Kuppenplateau erreicht. Ein fast durchgehendes Naturparadies, das lediglich durch die Verbindungsstraße zwischen Schwalenberg und Rischenau zerschnitten wird.

&bdquo;Durch diese Durchgängigkeit des Waldes können sich hier auch störungsanfällige Arten ansiedeln", erklärt Ute Reckefuß. Sie und Friedrich Schierholz sind die zuständigen Förster, die sich um die zwei Reviere im wichtigen Naturschutzgebiet kümmern.

Aktuell liegt der Fokus auf einem seit 2006 andauernden Projekt: Die Sanierung und Neuanlage sogenannter &bdquo;Himmelsteiche". &bdquo;Das Wasser darin stammt ausschließlich vom Regen, daher der Name", erläutert Matthias Füller von der Biologischen Station Lippe. Der vorliegende Boden aus Sandstein mit dazwischenliegenden Tonschichten neigt in Kombination mit der schwachen Neigung nach Westen zu Staunässe und bietet damit ideale Bedingungen für Molche, Libellen und Co.

Seerosenteich enthält kaum noch Wasser Das wohl bekannteste der zahlreichen Gewässer auf der Kuppe des Berges ist der Seerosenteich, ein bei vielen Anwohnern beliebtes Erholungsgebiet. Ursprünglich in den fünfziger Jahren als Feuerlöschteich angelegt, enthält er zur Zeit allerdings kaum noch Wasser. Schlamm und Gräser breiten sich immer weiter aus – die Natur erobert sich den Teich zurück. &bdquo;Das ist ein ganz normaler Vorgang. Deshalb müssen wir regelmäßig das Sediment entfernen und die Wälle verdichten", erklärt Reckefuß, wie wieder mehr Stauvolumen geschaffen werden soll. Dadurch wird wieder mehr Sauerstoff im Wasser vorhanden sein und die Trübung zurückgehen, so dass zum Beispiel die Larven der Molche gute Überlebenschancen haben.

In Zusammenarbeit mit dem Kreis Lippe als Maßnahmenträger und der Biologischen Station als durchführendes Organ soll zusätzlich ein neuer Himmelsteich im nordwestlichen Gebiet des Mörths angelegt werden. &bdquo;Hier fehlte so etwas noch", erklärt Füller mit Blick auf die noch durch Sturm Kyrill brach liegende Fläche. Durch das saure Wasser siedeln sich in den Gewässern keine Fische an. Diese Chance nutzen viele Amphibien, um sich auszubreiten. In bis zu 446 Metern Höhe lebt die dritthöchstgelegene Population von Kammmolchen in NRW und weit über 2000 Fadenmolche tummeln sich in den Gewässern. Dicht darüber entfaltet sich zudem eine außergewöhnliche Libellen- und Schmetterlingsfauna.

&bdquo;Aus Sicht des Landesverbandes bietet die Fläche natürlich auch großes Potenzial zum Bewirtschaften", sagt Susanne Hoffmann, stellvertretende Leiterin der Forstabteilung des Landesverbands Lippe. Die Kombination aus Rückzugsort und forstwirtschaftlicher Nutzung gelinge hier erstaunlich gut. Sogar ein Luchs habe sich im Waldgebiet niedergelassen.

Im sechsten Teil der Serie über Naturschutzgebiete in Südlippe geht es um das &bdquo;Beller Holz" in Horn-Bad Meinberg.

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