Das Früh- und Spätschwimmen im Schiederaner Freibad droht, ins Wasser zu fallen

Schieder-Schwalenberg. Im Sommer morgens vor der Arbeit noch ein paar Bahnen ziehen oder am späten Abend noch etwas das kühle Nass genießen: Das Angebot des Früh- und Spätschwimmens für Mitglieder des Freibad-Fördervereins ist sehr beliebt, wie Rolf Stanislawski, der gemeinsam mit Frank Erbs das Freibad in Schieder betreibt, berichtet. Doch aktuell ist nicht sicher, ob dies auch in der bald startenden Saison noch möglich sein wird. Für das Früh- und Spätschwimmen werden jetzt ehrenamtliche Schwimmaufsichten gesucht - ansonsten fällt das Angebot buchstäblich ins Wasser.

Bisher war es so geregelt, dass die Vereinsmitglieder außerhalb der regulären Öffnungszeiten mit ihrer Eintrittskarte täglich von 6 bis 10 Uhr sowie montags bis donnerstags von 20 bis 22 Uhr das Freibad ohne die Anwesenheit von Personal nutzen konnten. Auf eigene Gefahr. &bdquo;Per Einzelvertrag wurde die Haftung übertragen“, erklärt Stanislawski das bisherige Prozedere. Doch das Netzwerk Bürgerbäder habe nun darauf hingewiesen, dass solch ein Haftungsausschluss nicht rechtskräftig ist. Wenn etwas passiert, hafte der Betreiber also trotzdem. Daher seien zu jeder Zeit qualifizierte Schwimmaufsichten erforderlich.

Freiwillige für die Schwimmaufsicht gesucht Die einzige Möglichkeit, die besonderen Schwimmzeiten weiterhin anbieten zu können, bestehe darin, mindestens zehn Freiwillige für diese Aufgabe zu finden, erklärt Stanislawski. Nach einem Aufruf bei den Mitgliedern des Fördervereins hätten sich schon sechs Interessierte gemeldet. Mindestens vier weitere seien erforderlich, damit die Ehrenamtlichen die Schichten gut untereinander aufteilen könnten.

Im Vorfeld erhalten diese eine Schulung für Schwimmaufsichten. &bdquo;Als Teil dieses Teams leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für unser Vereinsleben und sichern den Fortbestand dieses besonderen Angebots“, betont Stanislawski und hofft, dass sich spätestens bis zum 31. März weitere Freiwillige finden werden. Interessierte können sich unter Tel. 0170 4339530 bei ihm melden.

Der Start in die neue Badesaison ist für Samstag, 24. Mai, geplant. Bis dahin wird auch der Umbau abgeschlossen sein. Wie bereits mehrfach berichtet, investiert die Stadt 1,3 Millionen Euro in die dringend erforderliche Erneuerung der Filteranlage. &bdquo;Die Kosten liegen im geplanten Rahmen“, wie Stanislawski in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses berichtete. Dort gibt der Betreiber regelmäßig einen Bericht zum aktuellen Baufortschritt. Noch in diesem Monat starte die &bdquo;Probefahrt“ der neuen Anlage.

&bdquo;Zweiten Bauabschnitt direkt anschließen“ Einige Arbeiten seien auch noch an den Außenanlagen zu erledigen, wie Stanislawski weiter ausführte. So werde etwa im April der Hang bepflanzt und der Rasen eingesät. Zudem müssen noch die Holzverblendungen am neuen Unterstand, der unter anderem zum Abstellen von Fahrrädern dient, angebracht werden. Damit wäre dann der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Geplant ist, dass sich in Zukunft ein zweiter Bauabschnitt anschließt, bei dem dann auch der zweite der insgesamt drei Filter angeschlossen wird. Dafür ist eine Verrohrung im Gebäude und auf dem Gelände notwendig. Die Becken würden dann einen separaten Wasserkreislauf bekommen.

Stanislawski warb im Haupt- und Finanzausschuss dafür, den zweiten Bauabschnitt nach dieser Saison direkt anzuschließen, da dies einige Vorteile mit sich bringen würde. So etwa, dass die allgemeine Preissteigerung unberücksichtigt bleiben könnte, da die Preise für die technischen Komponenten schon in 2023 verhandelt wurden. Die Preisbindung bestehe bis Ende 2025. Ein späterer Baubeginn würde somit deutlich höhere Kosten mit sich bringen. Die Betreiber würden jetzt auch noch einmal die Bauleitung zu den angegebenen Nettokosten übernehmen, was zu einem späteren Zeitpunkt nur durch die Stadt zu Bruttopreisen möglich sei, sagte Stanislawski.

Mit dem zweiten Bauabschnitt nicht noch Jahre zu warten, sei laut Stanislawski auch wegen der Unsicherheit bei den künftigen Vorgaben des Gesundheitsamtes sinnvoll. Aus hygienischen Gründen könnte in den nächsten Jahren die Forderung für die Beckentrennung kommen. &bdquo;Diese müsste dann im Rahmen einer möglichen Haushaltssicherung finanziert werden.“ Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt belaufen sich nach Angaben des Betreibers auf etwa 685.000 Euro.

685.000 Euro im Haushalt 2026 einstellen &bdquo;Unser Wunsch wäre es, diese Summe für den Haushalt 2026 aufzunehmen“, erklärte Stanislawski in der Sitzung. Bürgermeister Jörg Bierwirth wies jedoch darauf hin, dass der Rat diesbezüglich nichts beschließen könne, da über den Haushalt 2026 der neue Rat entscheiden werde. Stanislawski bat die Fraktionen trotzdem darum, sich diesbezüglich schon einmal Gedanken zu machen. Etwas Hoffnung bestehe auch, dass sich neue Fördertöpfe auftun werden, sagte der Bürgermeister mit Blick auf das beschlossene Sondervermögen der Bundesregierung.

Das Früh- und Spätschwimmen im Schiederaner Freibad droht, ins Wasser zu fallen

Früh- und Spätschwimmer im Schiederaner Freibad können aufatmen

Die Metamorphose des Schiederaner Freibades

Den Freibädern in Lügde und Elbrinxen mangelt es an Schwimmaufsichten

Politik lehnt Kostenübernahme für Dachsanierung im Freibad Belle ab

Detmolder Freibadvereine ziehen gemischte Saisonbilanz

Drei Fraktionen, drei Vorschläge: Wie soll die Akzeptanzabgabe in Lügde verwendet werden?

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus