FC Fortuna Schlangen fühlt sich im Stich gelassen

Schlangen. Seit Dezember 2024 ist das Vereinsheim des FC Fortuna Schlangen nicht nutzbar. Nach einem schweren Wasserschaden mit anschließendem Pilzbefall ist das Gebäude dicht. &bdquo;Bis heute gibt es jedoch weder eine Lösung noch eine Neuplanung“, erklärt Vorsitzender Sven Schlüter in Richtung Gemeinde. Der Verein fordert entschlossenes Handeln und dringlichst die Sanierung des Vereinsheims sowie der Außenkabinen mit Duschen an der Sporthalle Rennekamp. Dazu ist inzwischen einiges in Bewegung gekommen.

Zum Istzustand: &bdquo;Der Schaden liegt inzwischen bereits acht Monate zurück – doch die Versicherung brauchte sechs Monate, um überhaupt ein Gutachten vorzulegen“, beklagt Schlüter. &bdquo;Sechs Monate auf ein Gutachten zu warten, das die Grundlage für eine Sanierung bildet, ist für uns völlig unverständlich.“ Das Vereinsheim stehe leer, der Trainings- und Spielbetrieb sei massiv eingeschränkt und soziale Vereinsarbeit kaum noch möglich. Problematisch: Die bereits für den Sommer 2025 geplante und vom Gemeinderat beschlossene Sanierung und Erweiterung der Duschkabinen sei durch den Schadensfall blockiert.

Büro gemietet Um den Spielbetrieb wenigstens notdürftig am Laufen zu halten, musste der Verein selbst aktiv werden: Ein Container wurde mit Unterstützung einer Schlänger Firma als provisorischer Getränkeverkauf aufgestellt. Ein anderer Betrieb half mit einem Verkaufswagen. Der Verein sah sich gezwungen, auf eigene Kosten einen Besprechungsraum, ein Büro in der Lindenstraße 1, anzumieten, um weiterhin Sitzungen sowie Gespräche mit Eltern und Jugendlichen durchführen zu können und handlungsfähig zu bleiben. Noch schwerer wiegt: Durch das geschlossene Vereinsheim fehlen dem FC erhebliche Einnahmen. Gleichzeitig bleiben die zusätzlichen Kosten für die provisorischen Verkaufsstände am Verein hängen. Geld, das dringend für die Jugendarbeit mit über 500 aktiven Kindern und Jugendlichen gebraucht werde, betont der FC.

Alter Missstand Eine andere Problematik wartet noch länger auf eine Lösung: Seit drei Jahren gebe es nur noch kalte Duschen an der Sporthalle Rennekamp; von sechs seien lediglich drei überhaupt nutzbar, erklärt der Vorstand. Fliesen lösten sich von den Wänden, Schimmel sei sichtbar. Bereits im Jahr 2023 habe es mit allen Parteien eine Ortsbegehung gegeben, bei der die massiven Mängel klar aufgezeigt worden seien, sagt Schlüter. Passiert sei dennoch nichts.

Toiletten seien auf dem Sportplatz überhaupt nicht vorhanden. Die Heimspiele mit durchschnittlich 200 Zuschauern am Wochenende fänden unter unzumutbaren Bedingungen statt. Zuschauer müssten die maroden Kabinen mitbenutzen, in denen sich zeitgleich Spieler umziehen. Die vier Umkleidekabinen - ehemalige Abstellräume der Sporthalle Rennekamp - seien viel zu klein für eine Fußballmannschaft und entsprächen nicht den Vorgaben des Deutschen Fußballbundes. Sie sind jeweils 16 Quadratmeter groß und nicht behindertengerecht. Zudem gebe es nur einen einzigen Abstellraum als Schiedsrichterkabine.

Der Vorsitzende hebt hervor, dass das Vereinsgebäude und die Kabinen einst durch den FC Fortuna Schlangen mit erheblichen Eigenleistungen geschaffen wurden. Inzwischen habe sich die Mitgliederzahl auf 500 verdoppelt. Er würde sich wünschen, dass dem heute umfangreicheren Spielbetrieb durch einen Neubau Rechnung getragen werden könnte.

Ausbauvarianten im Ausschuss Bürgermeister Marcus Püster erklärte auf Anfrage, dass sich das Beheben des Wasserschadens durch die Versicherung lange hingezogen habe. &bdquo;Wir hätten schon längst angefangen.“ Es sei ein zähes Ringen gewesen, trotzdem bleibe die Gemeinde auf der Hälfte der Kosten sitzen. Grund ist eine fehlende Außenabdichtung.

Ursächlich bei den Duschen an der Sporthalle seien starke Kalkablagerungen mit Verengungen der Leitungen gewesen. Die Außenkabinen seien immer mal wieder repariert worden, hätten im Laufe der Jahre durch ihre Holzrahmenbauweise aber gelitten. Das Bürgerhaus habe die Gemeinde nun für Vereinsaktivitäten zur Verfügung gestellt.

Im Ausschuss für Gemeindeentwicklung wird am Dienstag, 9. September, ab 18 Uhr die Politik über fünf Varianten in Sachen Sanierung/Neubau beraten. Diese betreffen das Sporthaus, den Anbau von Geräteräumen und die Umkleiden. Die günstigste Variante kostet rund 520.000 Euro, die teuerste 1,8 Millionen Euro - dann mit einem Neubau des Vereinshauses verbunden. Aus zeitlicher, aber auch finanzieller Sicht favorisiert die Verwaltung eine Sanierung beider Objekte. Die Gesamtkosten liegen hierfür bei vorerst geschätzten 520.000 Euro. Die Arbeiten sollen mindestens neun Monate dauern.

In der Ratssitzung am Donnerstag, 11. September, ab 19 Uhr, wird über einen Antrag des FC Fortuna Schlangen auf finanzielle Unterstützung beraten. Dabei geht es um 5000 Euro.

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