Fleischerei in Kirchlengern produziert jetzt Veggie-Wurst

Kirchlengern. Viele bekannte Fleischhersteller haben sie schon lange im Sortiment: die Veggie-Würstchen. Die vegetarische Version der beliebten Bratwurst ist mittlerweile nicht mehr aus den Supermarktregalen wegzudenken. Auch beim heimischen Unternehmen Spengemann wird die fleischlose Alternative produziert.

Die ersten Versuche mit der Veggie-Wurst hat Geschäftsführer Michael Böke übrigens schon in den 1980er-Jahren gemacht. Zwar isst der Spengemann-Chef privat selbst gern die Original-Wurst, doch hat er auch ein Händchen für die fleischlose Variante. &bdquo;Ich bin ja niemand, der das ablehnt“, sagt er.

Im Betrieb in Stift Quernheim werden die vegetarischen Würstchen nicht nur selbst produziert, sondern auch in Eigenarbeit entwickelt. Weil bis auf die Experimentierversuche in den 1980er-Jahren kaum Erfahrungswerte vorhanden sind, kostet die Entwicklung der &bdquo;Veggie-Griller“, wie die Würstchen offiziell heißen, viel Zeit. &bdquo;Das hat bei uns bestimmt drei bis vier Monate gedauert“, sagt Michael Böke, der die Geschäfte des Traditionsbetriebs gemeinsam mit seinem Bruder Andreas führt.

Der eigene Anspruch bei der Entwicklung der &bdquo;Veggie-Würstchen“ sei natürlich hoch gewesen. &bdquo;Es sollte eine echte Alternative zur herkömmlichen Bratwurst sein. Die Wurst sollte nicht nur geschmacklich nahe am Original sein, auch das Aussehen und die Konsistenz sollten stimmen“, sagt Michael Böke und zeigt zwei der Bratlinge, die derzeit vom Unternehmen verkauft werden. Im Viererpack gibt es einmal das Original und eine Variante mit Kräutern.

Was in der "Wurst" drin ist Um die Würstchen herzustellen, wird unter anderem eine Eiklar-Basis und Rapsöl verwendet. &bdquo;Das ergibt die Grundmasse“, sagt Böke. Den Anspruch, nahe an den Geschmack der Original-Bratwurst heranzukommen, will man aber nicht um jeden Preis erreichen. &bdquo;Wir wollten den natürlichen Weg finden und nur Mittel nutzen, die wir für gut erachten“, sagt Böke. Daher fällt die Liste der genutzten Zutaten, anders als bei einigen vegetarischen oder veganen Alternativen, auch eher gering aus.

An den Produktionstagen in der Fleischerei in Stift Quernheim, bei der derzeit etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird die vegetarische Wurst übrigens immer zuerst hergestellt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass keine Fleischreste in die &bdquo;Veggie-Wurst“ gelangen. Ausschließen lasse sich das aber nicht immer zu hundert Prozent. In der Rezeptur sei zwar kein Fleisch enthalten, die Wurst könne aber Spuren enthalten, sagt Böke. Schließlich wird im Betrieb auch Schwein, Huhn und Rind verarbeitet. &bdquo;Ansonsten müsste man in einem reinen Betrieb für vegetarische Waren produzieren.“

Die Entscheidung, neben den üblichen Wurstwaren auch eine vegetarische Variante anzubieten, sei rein pragmatisch gewesen. &bdquo;Wir haben den Trend natürlich gesehen und mitbekommen und wollten den Kunden eine regionale Alternative zu den bereits verbreiteten Produkten bieten“, sagt der Geschäftsführer.

Beim Umsatz spielen die &bdquo;Veggie-Produkte“ derzeit aber nur eine kleine Rolle. Zwar sei die Nachfrage zuletzt etwas angestiegen, aber bisher seien nur ein Prozent aller verkauften Spengemann-Würstchen fleischlos. &bdquo;Es muss eine Menge passieren, bevor die Werte der Original-Bratwurst erreicht werden“, sagt Böke.

Fleischerei in Kirchlengern produziert jetzt Veggie-Wurst

«test»: Wie gut sind Veggie-Produkte wirklich?

Fleischlos an der Fleischtheke? Das sagen Bünder Händler zum Veggie-Trend

Streit um Namensverbot: Veggie-Burger bleibt vorerst erlaubt

Wiesenhof ruft Veggiewürste zurück

Darf ein Schnitzel aus Soja sein?

Geruch bis Geschmack: Wie Brotsommelier und Fleischprüfer Produkte in Detmold bewerten

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus