Karstadt Bielefeld schließt: Das Aus nach 60 Jahren ist endgültig

Bielefeld. Ende April erhielten die Beschäftigten des Karstadt-Warenhauses an der Bahnhofstraße ihre Kündigungen - die werden zum 31. Januar 2024 wirksam. Dann sollte nach den Plänen der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Zentrale das Warenhaus geschlossen werden. Immer wieder keimte Hoffnung auf, dass es für den Standort Karstadt Bielefeld eine Rettung in letzter Minute geben könnte. Doch nach bisher unbestätigten Informationen, wird Karstadt Bielefeld nach 60 Jahren bald endgültig Geschichte sein.

Noch im April war unklar, ob es doch noch zu einer Einigung zwischen Galeria und den Immobilieneigentümern Philipp Freiherr von Bechtolsheim sowie Zamberk Real Estates Ventures kommen könnte. Auch Oberbürgermeister Pit Clausen und Planungsdezernent Gregor Moss wollten dazu noch weitere Gespräche führen.

&bdquo;Ein Fünkchen Hoffnung besteht noch“, so der Betriebsratsvorsitzende Hans-Walter Zimmer damals. Gerechnet wurde mit einer endgültigen Entscheidung im Mai - und die scheint jetzt gefallen. Eine Anfrage bei der Stadt läuft aktuell, ob die ersten Informationen über das endgültige aus bestätigt werden können.

Insgesamt will Galeria Karstadt Kaufhof 47 seiner bundesweit 129 Warenhäuser schließen. Bleibt es bei den Kündigungen, können die 90 verbliebenen Bielefelder Beschäftigten entscheiden, ob sie in eine Transfergesellschaft, die für alle entlassenen Galeria-Beschäftigten eingerichtet wurde, eintreten wollen. Dort sollen sie für einen beruflichen Neuanfang weiterqualifiziert werden und erhalten während dieser Zeit Transferkurzarbeitergeld, das noch deutlich über dem Regelsatz des Arbeitslosengeldes liegt.

Pläne für die Immobilie Unterdessen sickern erste Pläne durch, was auf dem 8000 Quadratmeter großen Grundstück außer einem Warenhaus noch entstehen könnte. Zu dem Komplex gehört auch ein Gebäuderiegel an der Friedenstraße. Hier gibt es Überlegungen, ihn durch ein Hotel und ein Parkhaus zu ersetzen. Auch eine Kita ist im Gespräch. Das berichten übereinstimmend Quellen aus dem Rathaus. Was sich nach einer eher unkonventionellen Mischung anhört, ist aber genau das Ziel der Revitalisierung des gesamten Komplexes. Angedacht sind außerdem Büros, Gastronomie und Einzelhandel.

Hier haben die Investoren Philipp Freiherr von Bechtolsheim und Joseph Zamberk bislang auf Galeria Karstadt Kaufhof als Ankermieter gesetzt. Was ihre weiteren Pläne angeht, halten sie sich bedeckt. Auf die Friedenstraße angesprochen, antwortete Zamberk gegenüber der Redaktion vor Wochen: &bdquo;Es ist in allen Szenarien ein attraktiver, stimmiger und nachhaltiger Nutzungsmix angedacht, welcher die Innenstadt umfangreich bereichern soll und wird.“

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