Corona in OWL auf dem Vormarsch – wer den Impfschutz auffrischen sollte

Bielefeld. Das Abwassermonitoring belegt, was Städte und Kommunen in OWL bestätigen: Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus steigt wieder. Fast jeder kennt jemanden im Büro, im Sportverein oder im familiären Umkreis, den es erwischt hat. Doch längst nicht jeder macht heute noch einen Corona-Test. Die Dunkelziffer dürfte also noch weitaus höher liegen als die dem Gesundheitsamt gemeldeten Zahlen.

Dabei hat die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen im Kreis Gütersloh schon in der vergangenen Woche mit 32 Infektionen einen neuen Höchststand seit Januar 2024 erreicht. Und auch im Kreis Lippe habe sich die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen in der jüngsten Vergangenheit auf 30 bis 45 Meldungen pro Woche eingependelt, teilt eine Sprecherin mit. Doch auch sie weist darauf hin, dass längst nicht jeder Mensch mit Symptomen noch einen Corona-Test macht und das Ergebnis meldet.

Deutlich aufschlussreicher sind daher die Analysen des Abwassermonitorings, an denen die Stadt Bielefeld und der Kreis Minden-Lübbecke beispielsweise teilnehmen. In den vergangenen vier Wochen habe sich die Anzahl der Corona-Fälle, die dem Gesundheitsamt in Bielefeld gemeldet wurden, zwar verdoppelt, aber das beziehe sich eben nur auf die Meldungen aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen. &bdquo;Seit Mitte Juli nimmt Bielefeld mit einer Kläranlage am Abwassermonitoring NRW teil“, teilt eine Sprecherin der Stadt mit. &bdquo;Das Monitoring zeigt einen Anstieg der Viruslast im Abwasser der Stadt Bielefeld.“

.responsive23-tPCEzd2SwFKGQm0r-choro-7-tage-inzidenz-der { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-tPCEzd2SwFKGQm0r-choro-7-tage-inzidenz-der { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-tPCEzd2SwFKGQm0r-choro-7-tage-inzidenz-der { padding-top: 142.86%; } } Gestiegene Nachfrage nach Corona-Tests Und so sieht auch das Ergebnis der Analysen im Kreis Minden-Lübbecke aus. &bdquo;Im Abwassermonitoring ist seit Anfang August 2024 (32. Kalenderwoche) ein leichter Anstieg in der aggregierten SARS-CoV-2-Viruslast zu beobachten“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage dieser Redaktion mit. Außerdem zeige sich im Kreis Minden-Lübbecke in den vergangenen Wochen ein Anstieg der per PCR nachgewiesenen Covid-19-Erkrankungen, von 12 Meldungen in der 31. Kalenderwoche (KW) zu 28 Meldungen in der 36. KW. In dieser Woche (37. KW) seien bereits 20 PCR-bestätigte Fälle gemeldet worden.

Doch auch wenn nicht alle ihre Corona-Infektion über den Hausarzt oder auf anderem Wege den Behörden melden, so sei laut Apothekerverband dennoch eine gesteigerte Nachfrage nach Corona-Tests festzustellen. Das habe eine stichprobenartige Umfrage ergeben.

&bdquo;Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests ist deutlich erhöht und derzeit so stark wie im vergangenen Winter“, bestätigt Nina Grunsky vom Apothekerverband Westfalen-Lippe. Tests seien jedoch ausreichend verfügbar.

Keine Engpässe beim Corona-Impfstoff Gleiches gilt Grunsky zufolge für Corona-Impfstoffe. Es bestehe kein Engpass und darum empfehle der Verband bestimmten Personen eine jährliche Auffrischung des Corona-Impfschutzes. &bdquo;Dazu gehören Menschen ab 60 Jahren, Menschen, die in einem Pflegeheim leben, Menschen, die engen Kontakt zu Personen mit einem schlechten Immunsystem haben, und Menschen, die eine chronische Erkrankung haben“, sagt Grunsky. Für Menschen unter 60 gelte bisher jedoch keine Empfehlung zur Auffrischung des Impfschutzes.

&bdquo;Denn Corona ist inzwischen eine Endemie und keine Pandemie mehr mit nur noch sehr wenigen schweren Fällen in den Praxen“, fasst es Stefan Kuster von der Kassenärztlichen Vereinigung zusammen. Entsprechend habe sich der Umgang mit dem Virus verändert, auch wenn die Städte und Kommunen eigenen Angaben nach durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre nach wie vor auf einen sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen reagieren können.

Doch auch nach der Pandemie sei die Selbstverantwortung der Menschen gefragt, betont Kuster. So können die Menschen in der aktuellen endemischen Lage nämlich selbst entscheiden, ob sie freiwillig eine Schutzmaske tragen wollen, um einen weiteren Anstieg der Infektionszahlen einzudämmen.

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