Happy End aus Herford: Geretteter Igel Joy hat Nachwuchs bekommen

Herford. Der Fall um Igelmädchen Joy hat über Herford hinaus für Schlagzeilen und Entsetzen gesorgt. Bielefelder Kinder hatten das Tier als Fußball missbraucht und dem Igel dabei erhebliche Verletzungen zugefügt. Die Igelhilfe Herford hat das Tier monatelang versorgt und liebevoll aufgepäppelt. Mitte Juni folgte schon die erste gute Nachricht: Joy konnte ausgewildert werden . Die neusten News toppen das jetzt noch.

Igeldame Joy ist Mutter geworden, berichtet die Vorsitzende der Igelhilfe Herford, Verena Falk, am Telefon gegenüber der Redaktion. Die Freude in ihrer Stimme ist der Tierschützerin deutlich anzuhören. &bdquo;Zwei Junge hat sie bekommen“, erzählt sie weiter. Die Nachricht stimmen die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins überglücklich. Denn, dass das Tier, das die Helferinnen Joy (Freude) getauft haben, noch mal in Freiheit Leben wird, war anfangs nicht absehbar.

Was war passiert? Vor einer Bielefelder Grundschule haben am 5. März dieses Jahres Kinder mit dem Igelmädchen Fußball gespielt. Erwachsene sollen danebengestanden haben, ohne zu reagieren. Eine Anwohnerin hatte den Vorfall beobachtet und eingegriffen. So konnte wohl noch Schlimmeres verhindert werden. Durch die Tritte der Kinder ist das Schlüsselbein des Igels gebrochen und verschoben worden.

&bdquo;Wie mit Joy umgegangen wurde, ging uns alle an die Nieren“ Ein Tierarzt hat das Tier am 24. April operiert und mit kleinen Schritten machte Joy große Fortschritte. Zu Anfang hat das Team der Igelhilfe das Tier engmaschig überwacht. Es lebte in einer kleinen Box in der Herforder Station. Tanja Groundwater, Mitarbeiterin bei der Igelhilfe, hat sich dem Tier dann angenommen, und Joy konnte nach kurzer Zeit von ihrer geschützten Box in ein Außengehege im Garten der Familie umziehen.

Um das Tier wieder an die Wildnis zu gewöhnen, hat Tanja Groundwater nach und nach Äste, Mulch und Erde ins Gehege gelegt, damit Joy wieder graben und klettern lernen konnte. Zu diesem Zeitpunkt äußerte sich die erste Vorsitzende der Igelhilfe vorsichtig optimistisch, dass Joy ausgewildert werden könne. &bdquo;Der Tierarzt hat ganze Arbeit geleistet“, sagte Falk, der die Erleichterung in der Stimme anzuhören war. Schließlich habe Joy ein besonderes Schicksal gehabt. Falk: &bdquo;Wir kämpfen für jedes Tier und leiden immer mit. Aber die Art und Weise, wie mit Joy umgegangen worden ist, ging uns allen an die Nieren.“

Stacheln mit Nagellack markiert Mitte Juni kam dann der große Tag. Die Auswilderungsstelle hat der Verein zum Schutz des Tieres nicht genannt und hält sie auch weiterhin unter Verschluss, nur so viel: &bdquo;Die Stelle ist sehr ländlich gelegen“, sagt Groundwater, die über die nun neuesten Nachrichten überglücklich ist - Joy hat Nachwuchs bekommen: &bdquo;Ich freu mich da wahnsinnig drüber, vor allem wenn es Krisenpatienten geschafft haben.“

Doch woher wissen die Vereinsmitglieder, dass es sich um Joy handelt? Groundwater erklärt das Prozedere: Wird ein Tier ausgewildert, werden die Stacheln oftmals mit Nagellackfarbe markiert, sodass das Tier zugeordnet werden kann. Außerdem bleiben die Tiere einem gewählten Standort meist treu.

Wer einen Igel in Not entdeckt oder wer selbst vielleicht helfen möchte, kann sich bei der Igelhilfe Herford melden, Tel. 0151 21386210. Sprechstunde ist Montag bis Freitag, 17 bis 19 Uhr. In dringenden Notfällen kann aber auch außerhalb der Zeiten angerufen werden.

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