Mysteriöser Fund im Kreis Höxter: Herkunft des Schädels führt in den Kreis Paderborn

Bad Driburg/Altenbeken. Unerwartete Wendung im Fall des Gruselfundes in einem Bad Driburger Garten: Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge lag der Schädel bis vor genau 20 Jahren auf den Friedhof in Altenbeken. Das Grab, in dem er sich befand, wurde laut Erkenntnissen der Polizei damals eingeebnet. Knochen seien damals zwar aus der Erde herausgenommen worden. Der Schädel müsse dabei offenbar übersehen worden sein, berichtet Polizeisprecher Achim Reker im Gespräch mit der Neuen Westfälischen.

Der Schädel wurde ursprünglich offenbar ganz normal mit dem Leichnam in dem Grab auf dem Altenbekener Friedhof beerdigt - vor mehr als 50 Jahren. Erdgräber haben in Deutschland normalerweise eine Ruhezeit zwischen 20 und 30 Jahren. Die Ruhezeit für Urnengräber liegt normalerweise mit 10 und 20 Jahren noch einmal deutlich darunter. In anderen europäischen Ländern sind teils deutlich längere Liegezeiten üblich.

Vor 20 Jahren wurde das Grab in Altenbeken dann offenbar eingeebnet - die vorgesehene Liegezeit war abgelaufen. Nachdem die Erde gesäubert worden war, gelangte sie dann an verschiedene Orte auch im Kreis Höxter - unter anderem nach Bad Driburg. Und dort hatte der Gartenbesitzer den Schädel jetzt freigelegt.

Schädel wird in der Gerichtsmedizin untersucht Martin Walser ist Gartenbauingenieur und Geschäftsführer des Fachverbands Friedhof im Landesverband Gartenbau NRW. &bdquo;Ja, das ist zwar kurios – aber nicht unmöglich“, sagt der Fachmann mit Blick auf die Theorie darüber, wie der Schädel in den Garten gekommen sein könnte. Die Grabsohle werde normalerweise auf eine Tiefe von rund 1,80 Meter ausgehoben. Wenn ein Grab nach Ablauf der Liegezeit neu vergeben werde, habe sich der Sarg zersetzt, Großknochen seien in der Regel noch auffindbar.

In der Regel werde eine Grabstätte neu besetzt – die Knochen, inklusive Schädel, werden dafür gesammelt und unterhalb der 1,80-Meter-Marke spatentief beigesetzt. Darüber komme dann der neue Sarg. Irgendwo zwischen Ausbaggern und Zurücklegen der Großknochen muss es dann &bdquo;ein Ereignis gegeben haben, das dazu führte, dass die Arbeit unterbrochen wurde“, sagt der Fachmann. Die Folge: Der Schädel landete nicht unter dem neuen Sarg, sondern bei der Erde, die vorher unterhalb der Grabsohle ausgehobenen worden war, um dort die alten Knochen zu bestatten.

Die Verkettung unglücklicher Umstände auf dem Friedhof Die wird entweder auf dem neuen Grab aufgeschüttet, &bdquo;angehügelt“, wie der Experte sagt, oder aber sie landet im Kompost. Letzteres war offenbar in Altenbeken mit der Erde passiert, in der sich auch der Schädel befand. Und vom Kompost des Friedhofs fand sie später den Weg zum Baugebiet in Bad Driburg. Also die Verkettung unglücklicher Umstände – und ein wenig Zufall.

&bdquo;Das war alles ein Zufall“, glaubt auch Reker. Der Schädel sei derzeit auf dem Weg in die Gerichtsmedizin, wo er weiterhin auf mögliche Hinweise auf ein Verbrechen untersucht werde. Derzeit deute aber nichts auf ein solches hin, versichert Reker.

Der Schädel wird weiter überprüft Ein Bad Driburger war am Freitag, 13. Juni, während Gartenarbeiten auf den Schädel gestoßen – besonders tief gegraben hatte er dabei nicht. Die Polizei hatte daraufhin in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. &bdquo;Derzeit sehen wir keine Verbindung zu aktuellen Fällen“, sagte Polizeisprecher Jörg Niggemann.

Dabei sollte weiterhin geprüft werden, ob der Schädelfund im Zusammenhang mit einem Verbrechen steht, erklärte Polizeisprecher Jörg Niggemann auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ sofort nach Bekanntwerden des Fundes. Nun sind die Überprüfungen offenbar schneller abgeschlossen als gedacht.

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