Verschärfte Vorschriften: So soll Bielefelds Innenstadt sauberer und sicherer werden

Bielefeld. Wie wird die City attraktiver, sauberer und sicherer? Eine Antwort versucht die Verwaltung mit einem &bdquo;integrierten Maßnahmenkonzept“, im März vom Stadtrat beschlossen, zu geben. Der gesamte Initiativplan inklusive &bdquo;Preisschilder“ wird den politischen Gremien bis zum Jahresende zur Entscheidung vorgelegt. Jetzt präsentiert die Verwaltung erst einmal einen Zwischenbericht.

Am Ringen um eine gepflegte City sind viele beteiligt – von Bielefeld Marketing über die Innenstadt-Kaufleuten bis hin zu Handelsverband sowie Hotel- und Gaststättenverband. Die Verwaltung versucht, aus ihren Beobachtungen und Hinweisen ein Handlungskonzept zu entwickeln. Klar macht Umweltdezernent Martin Adamski aber schon jetzt: Das hat seinen Preis. &bdquo;Aber können wir es uns leisten, nichts zu tun?“, fragt Martin Knabenreich vom Stadtmarketing.

Um welche konkreten Summen es für welche Maßnahmen geht, wird derzeit in der Verwaltung berechnet – genaue Preisschilder gebe es noch nicht, sagt Adamski. Gleichwohl gibt er ein Kostenbeispiel: Um etwa die Kontrolldichte des Ordnungsdienstes in der City oder sogar gesamtstädtisch zu erhöhen, wird deutlich mehr Personal benötigt – für ein weiteres Team wären das elf neue Mitarbeiter, unterm Strich (inklusive Fahrzeug) ein Ausgabenplus von 600.000 Euro. Sollten auch die Stadtbezirke einbezogen werden, sei mit rund einer Million Euro zu rechnen. &bdquo;In Brackwede oder Sennestadt gibt es ja auch einen Bedarf.“

Musikboxen von Straßenmusikern sind in Bielefeld verboten Einige Vorschriften wurden bereits verschärft. Seit Mai etwa dürfen Straßenmusikanten in der City keine Verstärker mehr benutzen &bdquo;Wir wollen gute Straßenmusik, aber nicht, dass einer mit ein paar Boxen die gesamte Obernstraße beschallt“, meint Knabenreich. Straßenmalerei ist nur in festgelegten Bereichen erlaubt, umherziehende Straßenkünstler müssen ihr Tun vorab schriftlich anmelden und eine Standortliste einreichen.

Ein besonderes Auge habe der Außendienst in Zusammenarbeit mit Sozialarbeit und Ausländerbehörde auf Bettler und Obdachlose, so die Verwaltung. Bei ihnen werde die Einhaltung von Regeln &bdquo;intensiver“ überwacht.

Mülleimer in Bielefelds City werden täglich geleert Schon heute wird die Innenstadt siebenmal in der Woche gesäubert, die Mülleimer werden täglich geleert. Ein Mehr würde auch hier mehr kosten. Knabenreich verweist auf die Pizzakartons, die sich die Leute inzwischen nicht nur nach Hause, sondern in die Innenstadt oder in Parks liefern ließen – und die leeren Kartons dann einfach irgendwo entsorgten.

Gleiches gelte für Getränke in Dosen oder Glasflaschen (die von den offiziellen Veranstaltungsständen bei Stadtfesten gar nicht verkauft werden dürften). &bdquo;Aber jeder Kiosk verkauft Glasflaschen und liefert sie auch“, sagt Knabenreich – und das direkt zu den Veranstaltungsbesuchern, die das gegenüber dem Angebot an den Festständen bevorzugten.

Entwicklungen wie ein erhöhtes Müllaufkommen gehe auch an Bielefeld nicht vorbei, sagt Knabenreich zudem. Doch er sieht den gemeinsamen Initiativplan positiv. &bdquo;Wir werden nicht sofort eine bessere Stadt sein, aber wir sind auf dem Weg.“ Allerdings könne die Verwaltung auch nicht alles lösen, dämpft Adamski mancherorts hohe Erwartungen. &bdquo;Wir können das ein oder andere mit mehr Ressourcen verbessern, aber irgendwann ist ein Realisierungslimit erreicht.“

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