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„Einzigartige Erfahrung“

Gütersloher wagt besonderen Auslandseinsatz im Oman

Gütersloh. Hinter Matay Akbaba liegt eine besondere Zeit. Der 27-Jährige absolviert aktuell ein duales Bachelor-Studium bei der Bundesagentur für Arbeit – mit den Schwerpunkten Beratung und Arbeitsmarktmanagement. Dabei wechselt er drei Jahre lang alle vier Monate zwischen Praxiseinsätzen in der Arbeitsagentur vor Ort und Studienphasen in der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim.

Im zweiten Studienjahr stand nun ein besonderes Highlight an: ein sechswöchiger Praxiseinsatz außerhalb der Arbeitsagenturen. Dieser kann in anderen Institutionen oder sozialen Trägern in Deutschland absolviert werden – aber auch im Ausland. Das Praktikum müssen die Studierenden dabei komplett selbst organisieren. „Ich hatte die freie Auswahl“, berichtet Akbaba, „eigentlich wollte ich nach Griechenland, Spanien oder Italien, aber dort war die Nachfrage für einen Praktikumsplatz sehr hoch.“

Schließlich stieß er in der Übersicht mit allen Kooperationspartnern auf die Ausländische Handelskammer (AHK). „Sie repräsentieren die deutsche Wirtschaft im Ausland“, erklärt der 27-Jährige. Und die AHK hatte noch Kapazitäten – im Oman. „Ich musste mich erst einmal über das Land informieren“, gibt Akbaba heute zu. Denn das Land auf der arabischen Halbinsel mit einer langen Küste am Persischen Golf, dem Arabischen Meer und dem Golf von Oman ist vielen in Europa kaum bekannt.

Gütersloher informiert sich im Vorfeld über dortige Regeln

Es grenzt an den Jemen, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. „Obwohl Dubai nur 400 Kilometer von der Hauptstadt Maskat entfernt ist, ist das eine ganz andere Welt“, sagt der Gütersloher. Der Oman sei total naturbelassen und habe kaum Tourismus. Ihm habe es auf Anhieb gefallen.

„Ich habe mich vor meiner Abreise über die dortigen Gepflogenheiten und Regeln informiert, um mich anzupassen und nicht negativ aufzufallen“, berichtet Matay Akbaba. Doch trotz der Informationen habe er ein konservativeres Bild von der Region gehabt. „Die Menschen im Oman sind sehr moderat und wirklich sehr aufgeschlossen. Und alle haben sich gefreut, dass ich dort war – selbst die Polizisten bei der Einreise am Flughafen“, sagt er und lacht.

Seine Aufgaben in der AHK bestanden vor allem aus Büroarbeit. Er beantwortete Mails oder kümmerte sich vor Ort um die Buchhaltung. Auch an Meetings mit deutschen Investoren nahm der Gütersloh teil. „Dabei wurde über den Markt im Oman diskutiert und ob sich dort Investitionen lohnen. Das fand ich sehr interessant“, so Akbaba.

Gütersloher ist beeindruckt von den Menschen im Oman

Am meisten imponiert haben ihm die Menschen im ganzen Land. „Sogar in Maskat, das fast doppelt so groß ist wie Bielefeld, ist es selbstverständlich, Fremde auf der Straße freundlich zu grüßen. Alles in allem war es für mich eine einzigartige Erfahrung, die auch die Vielfalt unseres Studiengangs widerspiegelt“, resümiert Akbaba.

Nach seinem Abschluss könnte der 27-Jährige sowohl in der Arbeitsvermittlung, als auch in der Personalabteilung, der Leistungsabteilung oder im Gebäudemanagement arbeiten. „Aktuell tendiere ich zum Arbeitgeber-Service, aber genau weiß ich das noch nicht, ich habe ja auch noch ein Jahr Zeit.“

Derzeit sucht die Agentur für Arbeit Bielefeld und Gütersloh neue Studierende für den Start im September 2026. Alle Infos dazu gibt es auf der Homepage der Agentur.

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