Süßer Nachwuchs im Kreis Paderborn: Wie Welpen zu Polizeihunden werden

Kreis Paderborn. Die Paderborner Polizei bekommt bald Verstärkung - sogar aus den eigenen Reihen, denn der Vater der beiden jungen Anwärter ist schon bei der Polizei beschäftigt. Allerdings dauert es noch eine Weile, denn Ares und Pebbles müssen noch so einiges lernen.

Und vor allem erst einmal wachsen. Denn die beiden belgischen Schäferhunde sind erst 17 Wochen alt. Aber in gut zwei Jahren werden sie schon ihre ersten Einsätze haben. Auf diese werden sie von ihren Diensthundeführern intensiv, aber mit ganz viel Fingerspitzengefühl vorbereitet.

&bdquo;Man darf nicht vergessen, dass sie noch Babys sind. Sie sind noch sehr verspielt und oft müde. Da muss man viel Geduld haben“, sagt Polizeihauptkommissarin Simone Kamp, die als Trainerin für die Staffel verantwortlich ist.

Hunde wachsen im Kreis Paderborn bei ihren Hundeführern auf Reichlich Geduld und Erfahrung haben Polizeioberkommissar Marcel Flügel und Polizeihauptkommissar Sven Martin. Für beide ist es ein Traumjob, Diensthundeführer zu sein. Die Hunde leben und wachsen bei ihnen zu Hause auf. &bdquo;Sie gehören zur Familie und sind natürlich schnell auch auf ihre Hundeführer fixiert – das muss aber auch so sein, denn man muss sich aufeinander absolut verlassen können“, erklärt Simone Kamp.

Bei Sven Martin ist die kleine Pebbles nicht alleine. Der Polizeihauptkommissar hat schon zwei Hunde - einen Diensthund in Rente und die noch aktive Kira. Auch bei seinem Kollegen Marcel Flügel wächst Ares in Gesellschaft eines bei der Polizei ausgemusterten Hundes auf.

Durch die Ausbildung müssen die jungen Hunde aber alleine. Anfangs werden sie genau wie auch Haushunde erzogen. Das fängt beim Grundgehorsam an und hört beim Sitz machen auf. Sie müssen sich auch an verschiedene Untergründe gewöhnen, Geräusche und ans Autofahren.

Zuletzt wurde vor fünf Jahren ein Hund für Paderborn ausgebildet Werden die Hunde älter, dann fängt für sie die polizeispezifische Ausbildung an. Ares und Pebbles werden gerade langsam daran herangeführt – sie kriechen durch Stofftunnel, krabbeln durch Plastikgirlanden oder wühlen sich durch Plastikflaschen. Immer auf der Suche nach einem Leckerli. &bdquo;Wir machen das auch alles spielerisch, mit vielen Pausen und immer ohne Stress. In diesem Alter können sie maximal fünf Minuten konzentriert sein. Hinzukommt, dass sie gerade Zähne bekommen – das ist wie bei kleinen Kindern“, erläutert Simone Kamp.

Zuletzt wurde vor gut fünf Jahren ein Welpe für die Polizei Paderborn ausgebildet. Ivan ist schon seit ein paar Jahren voll im Einsatz, denn die Ausbildung dauert nur eineinhalb bis zwei Jahre. &bdquo;Die Hunde haben natürlich alle einen anderen Charakter, aber es ist sehr, sehr selten, dass sich ein Hund nicht für den Polizeidienst eignet. Wir haben nur Schäferhunde der Rasse Malinois, die extra für diese Arbeit gezüchtet worden und sehr lernfähig sind“, erklärt Sven Martin. Als er bei der Polizei anfing, hatte er ein klares Ziel: entweder in die Motorradstaffel zu kommen oder Hundeführer zu werden. &bdquo;Ich war schon immer Hunde affin. Es macht großen Spaß, mit den Hunden zu arbeiten“, sagt er mit einem zufriedenen Lächeln.

Erst seit dem 1. September ist Marcel Flügel Diensthundeführer. &bdquo;In der Familie hatten wir schon immer Hunde. So kann ich meine Leidenschaft mit dem Job verbinden. Und die Bandbreite in meinem Aufgabenbereich ist nun viel größer“, freut sich der Polizeioberkommissar über seinen neuen Job - auch wenn die Arbeit als Hundeführer Auswirkungen auf das Privatleben hat, denn der Hund ist Teil der Familie.

Diensthunde finden Drogen und Menschen und schützen die Polizei Die Ausbildung findet größtenteils auf dem ehemaligen Kreisbauhofgelände zwischen Sennelager und Hövelhof statt. Dort haben die insgesamt fünf Diensthundeführer viel Platz und auch Möglichkeiten, die Schäferhunde für ihre speziellen Einsätze zu trainieren. Aus Pebbles soll mal ein Drogenspürhund werden. &bdquo;In der Grundausbildung findet man dann schnell heraus, wofür der Hund geeignet ist“, weiß Simone Kamp, die ebenfalls drei Hunde hat - zwei Rentner, wie sie scherzhaft sagt, und einen aktiven Diensthund.

Bei der Paderborner Polizeibehörde werden auch Personenspürhunde ausgebildet. &bdquo;Schutzhunde sind sie aber alle“, betont Sven Martin. Die Hunde können Täter in Gebäuden oder im Gelände suchen, auch wehren sie Angriffe auf Polizisten ab und werden unter anderem bei Fußballspielen rund ums Stadion eingesetzt - meist nur zur Abschreckung. Aber auch die Diensthundeführer müssen sich erst einmal zu solchen ausbilden lassen. Das passiert in der Landespolizeischule in Schloß Holte-Stukenbrock.

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