Viele Hände retten historische Mauern in Langenholzhausen

Kalletal-Langenholzhausen. Es ist der letzte Großauftrag, den Berti Huber (69) betreut. Der im Extertal lebende Restaurator will nach der Restaurierung der Langenholzhausener Kirche in den Ruhestand gehen. Seit April hat Huber die Oberaufsicht über Maurer, Steinmetze, Dachdecker und Glaser.

Sie alle kümmern sich darum, dass Fassade und Fenster der in Teilen bereits im 12. Jahrhundert erbauten Kirche fachgerecht renoviert werden. &bdquo;Das hält dann wieder für die nächsten 50 Jahre", ist sich Huber sicher. Im August sollen die rund 260.000 Euro teuren Bauarbeiten abgeschlossen sein. Am 28. August veranstaltet die Kirchengemeinde ein großes Benefizkonzert.

Restaurierung ist ein Herzensprojekt &bdquo;Der Einschulungsgottesdienst wird noch mit einem Gerüst im Inneren des Kirchenschiffs abgehalten werden müssen", ist sich der Mann sicher, der die Restaurierung der mit romanischen und gotischen Bauteilen aufwendig gebaute Kirche zu seinem Herzensprojekt erklärt hat und eng begleitet: Peter Schmidt aus Kalldorf, der dem Bauausschuss der Kirchengemeinde vorsteht. Anders als Martin Benker, der erst seit einem Jahr die Langenholzhauser Gemeinde betreut, weiß Schmidt genau um die letzten Restaurierungen der Kirche Bescheid. &bdquo;2014 wurde der Kirchturm renoviert, denn die Ecksteine waren locker geworden", so Schmidt.

Nun steht er seit April regelmäßig auf der Baustelle und freut sich, dass auf der noch mit einem Gerüst versehenen Südseite bereits die erste Lage des Außenputzes auf die alten Steine aufgebracht ist. Vieles ist bereits geschafft, doch hat der derzeit arbeitende Steinmetz Mark Wörle noch reichlich zu tun. In einem Schatten- und Witterungsschutz spendenden Zelt seitlich der Kirche meißelt und hämmert der junge Mann den ganzen Tag. Wörle, aus Heilbronn stammend, ist seit mehr als drei Jahren auf der Walz, wie die Handwerker-Gesellen ihre Reisetätigkeit zur Sammlung von Berufserfahrung nennen.

Unwägbarkeiten verteuern die Maßnahme 13 der rund 150 alten Scheiben waren vor der Renovierung zu Bruch gegangen. Sie werden fachgerecht durch von einer Spezialfirma hergestelltes neues sogenanntes &bdquo;Goethe-Glas" mit den dafür typischen Luftblasen ersetzt.

So wie die zerborstenen Glasscheiben traten weitere Unwägbarkeiten im Lauf der Renovierung auf und verteuerten die Bauarbeiten von ursprünglich errechneten 209.000 auf rund 260.000 Euro. Trotz beantragter und gewährter Förderung ist die Kirchengemeinde nun bestrebt, die Finanzierungslücke zu schließen. Interessierte können Teile der Kirche in Patenschaft übernehmen. Ab 250 Euro Spendensumme – ein gesamtes Fenster kostet rund 3400 Euro – erhalten die Förderer einen &bdquo;Spendenbrief". Laut Pastor Benker habe es bereits &bdquo;erste zaghafte Versuche" in der Gemeinde gegeben. Man wünsche sich hier weiterhin eine gute Entwicklung.

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