Neuer Kalender zeigt "Lemgo, Tiere und Sensationen"

Lemgo. Tierisch was los im neuen Kalender der Städtischen Museen Lemgo für das Jahr 2023: Museumsleiter Fabian Schröder und Volontär Simon Bucher haben sich auf die Suche nach Tiermotiven im Stadtbild und in den Museen gemacht und einiges gefunden. Hinzu kommen historische Fotografien aus dem Stadtarchiv. Jeder Monat ist einem Tier gewidmet.

Los geht es im Januar mit den Löwen der Schaustellerfamilie Friese. Sie lebten mit ihren Tieren bis 1965 am Hohen Wall und führten Shows in Lemgo oder auf Tournee auf. Noch heute wacht ein steinerner Löwe über das Familiengrab. Im Februar geht es um in Stein gemeißelten Antisemitismus, denn in der Kirche St. Marien ist die Darstellung einer "Judensau" zu sehen. Dabei handelt es sich um die Skulptur eines Mannes mit Spitzhut, der ein Ferkel an sich drückt. Schweine gelten im Judentum als unrein. Heute soll die Abbildung die Menschen mahnen, gegen Antisemitismus vorzugehen.

Hunde-Martha im März Ein "Lemgoer Original" ist im März zu sehen, wie die Verantwortlichen "Hunde-Martha" nennen. Martha Dünker galt als eigenartige, aber liebenswerte Frau, deren Herz für ihre Hunde schlug. Sie starb 1995. Ein Wasserspeier in Form eines Hundes befindet sich auch an der Marienkirche. Der April widmet sich den Hirschen. Ein Geweih-Leuchter befindet sich dazu passend auch im Hexenbürgermeisterhaus, direkt daneben das Glasfenster mit einem Lamm als Motiv für den Mai. Das Tier ist ebenso auf einem Sandsteinrelief aus der Lemgoer Stadtmauer zu sehen.

Ein Rinderkopf ziert den Juni, zu sehen ist er an Haus Nummer 24 in der Breiten Straße - der ehemaligen Schlachterei von H. Kochsiek. Ein bekannteres Motiv im Juli: Die japanische Riesenkrabbe, die der Lemgoer Forscher Engelbert Kaempfer entdeckte. Aber auch andere Lemgoer brachten präparierte Tiere in ihre Heimat, zum Beispiel die Brüder Johannes und Ernst Neubourg, die Ende des 19. Jahrhunderts auf Sumatra arbeiteten und dort an zahlreiche Alltags- und Kunstgegenstände des indigenen Volks kamen - darunter ein Krokodil.

Bären auf dem Tor Ein Obelisk aus Sandstein, der an einen verstorbenen Kranich erinnern soll, befindet sich im Abteigarten. Auch der Taubenverein Lemgo ist auf dem September-Blatt zu sehen. Im Oktober können die hölzernen Pferde des Künstlers Karl Junker bewundert werden. Das Hexenbürgermeisterhaus mit seiner Schöpfungsgeschichte an der Fassade steht im November im Fokus, beziehungsweise die Schlange als Symbol für alles Schlechte. Und im Dezember sind die zwei Bären über den Toren des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums zu sehen, die im 17. Jahrhundert auf den Pfeilern vor der Braker Schlossbrücke standen.

Um die Gestaltung kümmerte sich - wie schon b eim ersten Kalender im vergangenen Jahr - Martin Emrich, der auch das Titelmotiv aussuchte: Schafe, die durch die Breite Straße laufen. Der Kalender "Lemgo, Tiere, Sensationen" im Format A3 ist für 17,50 Euro im Hexenbürgermeisterhaus, im Junkerhaus, bei Lemgo Marketing, in der Bücherei Pegasus oder im Weihnachtshaus zu bekommen. Die Museen nehmen auch Bestellungen per Telefon oder Mail entgegen.

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